Über 16 Millionen Besucher verzeichnete der Ausstellungs- und Messeausschuss der deutschen Messewirtschaft (AUMA) im Jahr 2008. Etwa zehn Millionen Besucher wurden auf internationalen und sechs Millionen auf Regional- bzw. Spezialmessen gezählt. Auf die vom AUMA statistisch erfassten mehr als 90 FAMA-Veranstaltungen entfallen rund drei Millionen Besucher. Die geprüften Zahlen signalisieren im Vergleich zur Vorveranstaltung bei Ausstellungsflächen und Besucherzahlen ein durchschnittliches Minus von bis zu fünf Prozent.
Rückläufiger Tendenz gezielt begegnen
"Mit dieser Entwicklung müssen wir uns auseinandersetzen", bestätigt Johann Fuchsgruber und meint: "Krisen sind normal. Das Einzige, was in Krisenzeiten nicht normal sein darf, ist das Festhalten an bisher verwendeten Werkzeugen." Damit spielt er auf die jahrelange Konzentration auf die Ausstellergewinnung innerhalb der Branche an. Das sich wandelnde Besucherverhalten zeichnete sich indessen schon längst ab. Bereits in den 1980er Jahren begann mit der Entstehung erster Einkaufszentren eine Trendwende, die sich inzwischen beschleunigte. Das veränderte Kauf- und Informationsverhalten im Zusammenhang mit den globalen Krisen im Finanz- und Wirtschaftssektor hat Konsequenzen. "Früher wurde der Kuchen, den es zu verteilen gab, immer größer. Jetzt bleibt er gleich groß - wird sogar kleiner - und das Stück für Verbraucherausstellungen schrumpft aufgrund der Umverteilung zugunsten der Einkaufszentren und anderer Events. Statt um Wachstum geht es jetzt um eine qualitative Entwicklung" So beschreibt Johann Fuchsgruber die rückläufigen Ergebnisse und empfiehlt eine klare Profilierung der Ausstellungen vor allem mit Blick auf die Besucher. Jede Veranstaltungsart weist dabei spezielle Besucherfragen auf. "Diese gilt es zu erkennen und passende Lösungskonzepte zu finden", so Fuchsgruber. Erste Ergebnisse werden während der FAMA-Tagung in Erfurt erarbeitet. Neben der Fachdiskussion geht es auch um die Weiterbildung der Veranstalter. Ebenfalls interessant sind die Identifikation neuer Zielgruppen und Informationen über das künftige Verhalten von Ausstellern und Verbrauchern. Diese Aspekte besitzen auch für den Spitzenverband der deutschen Messebranche - AUMA - besonderen Wert. Der gesamte Messemarkt teilt sich in internationale und nationale sowie in Regional- und Spezialmessen auf und reagiert sensibel auf Krisenzeiten. "Umso wichtiger ist ein effizientes Krisenmanagement gerade für die Zukunft der Verbraucherausstellungen." Dass sie eine Zukunft haben, davon ist Johann Fuchsgruber absolut überzeugt.
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www.fama.de