Der Freistaat Thüringen als einer der Vorreiter in Deutschland hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Anteil der Erneuerbaren Energien am Nettostromverbrauch bis 2020 auf 45 Prozent und am Endenergieverbrauch auf 30 Prozent zu erhöhen. Im Jahr 2020, so die Prognose, wird dann die Windkraft den größten Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien leisten.
Trotz kontroverser Debatten ist die Zustimmung der ostdeutschen Bevölkerung zur Energiewende hoch. 76 Prozent halten den Umbau der Energieversorgung nach wie vor für sinnvoll. Ähnlich positiv sehen die Kommunen den Wandel der Energieversorgung. 71 Prozent bejahen die damit zusammenhängenden Maßnahmen, so die Studie "Energiewelt Ost".²
Wohin die Energiereise geht und wo dabei die Windenergie steht, ist aktuell nicht nur Thema bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin, sondern am 26. und 27. November auch auf der Erfurter Kongressmesse "Wind.Energie - Mitteldeutsche Branchentage". Mit 45 Vorträgen, Präsentationen und Podiumsdiskussionen ist die Agenda prall gefüllt. Zur 2. Auflage des Fachevents werden im CongressCenter der Messe Erfurt rund 40 Aussteller und 350 Fachteilnehmer aus ganz Deutschland erwartet. Die Tagung reflektiert zum einen politische Entscheidungen zum Thema Windenergie in Mitteldeutschland und widmet sich zugleich praktischen Herausforderungen und Lösungen bei Industrie und Nutzern.
"Wir wollen", sagt Erfurts Messechef Wieland Kniffka, "vor allem ganz konkret die offenen Fragen für Bürger und Unternehmen in Bezug auf die Energiewende thematisieren."
"Wir haben akuten Gesprächsbedarf", ergänzt Andrej Noack, Planungsleiter des Energiedienstleisters BOREAS. "Die aktuelle, politisch geführte Debatte zum Thema Energiewende und zum Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) muss dringend versachlicht und um wichtige Aspekte wie das Thema Energiespeicherung erweitert werden. Die Windenergie in Mitteldeutschland ist eine Erfolgsgeschichte mit einer Vielzahl positiver Effekte für den Freistaat, wie zum Beispiel regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze in ländlichen Regionen, Bürgerbeteiligungen uvm. Voraussetzung für den weiteren Erfolg der Energiewende kann nur der grundsätzliche Erhalt eines modifizierten EEG mit standortspezifischen Vergütungssätzen sein. Die Erfurter Wind.Energie mit ihrem breiten Fachprogramm ist der richtige Platz um diese Argumente der Politik und Öffentlichkeit in Erinnerung zu rufen."
Eigens dafür haben die Veranstalter am 26. November 2013 als neuen Kongressbestandteil das "Kommunalforum" als Mittler zwischen den Akteuren aus den Kommunen und den Vertretern der Windindustrie aufgesetzt, das anhand von zahlreichen best-practise- Beispielen die rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Fragestellungen zur Windenergieversorgung auf lokaler und regionaler Ebene beleuchtet. Das neue Forum wendet sich schwerpunktmäßig an regionale und überregionale Entscheidungsträger aus Gemeinden und Städten und versucht u.a. die Frage zu klären: "Erneuerbare Energien - Segen oder Qual für die Gemeinde?".
Ebenfalls Premiere feiert am zweiten Kongresstag das "Thüringer Erneuerbare Energienforum". Dieses bietet in sechs Veranstaltungen Hilfestellungen für Kommunen, wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll in Erneuerbare Energien zu investieren. Ein Höhepunkt ist die Vorstellung der Ergebnisse der Potentialanalyse "Umweltfreundliche Energien und Energiespeicherung in Thüringen" (EuPD Bonn), die den Ausbau des Freistaats als künftigen Modellstandort für Erneuerbare Energie empfiehlt. Schon heute kann die Branche einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro im Jahr vorweisen.
Als prominente Aussteller werden neben Boreas Energie GmbH unter anderem die national und international renommierten Unternehmen eno energy GmbH, F. Reyher Nchfg. GmbH & Co. KG, WSB Projekt GmbH, ABO Wind AG, Enercon GmbH, Trianel GmbH, GLU Gesellschaft für Geotechnik, Landschafts- und Umweltplanung mbH und VENSYS Energy AG erwartet.
¹ Quelle: Statista (AG Energiebilanzen, Global Wind Energy Council, U.S. Energy Information Administration)
² Studie "Energiewelt Ost", Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e. V. an der Universität Leipzig; envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), Juni 2013