„Beim Kaltmahlen werden die zu mahlenden Stoffe mit tiefkaltem flüssigem Stickstoff oder Kohlendioxid abgekühlt und versprödet. Mit diesem Verfahren werden besonders hohe Kornfeinheiten und eine hohe Durchsatzleistung des Mahlguts erzielt. Zusätzlich stellen Stickstoff und Kohlendioxid durch die Verdrängung von Sauerstoff eine inerte Atmosphäre her und bieten so einen hohen Schutz vor Staubexplosionen“, erläutert Oliver Dietrich, Kaltmahlexperte von Messer. Die Zerlegung von Verbundstoffen ist mit herkömmlichen Mahlmethoden problematisch; durch Einsatz von kryogener Mahltechnik lassen sie sich wirtschaftlich und umweltfreundlich in sortenreine Komponenten trennen. Bei Gewürzen können durch die hohen Temperaturen, die durch die eingebrachte Mahlenergie entstehen, Aroma und Geschmacksstoffe verloren gehen. Bei wärmeempfindlichen Stoffen verhindert das Kühlen des Mahlvorgangs mit kryogenen Gasen einen Temperaturanstieg.
Das Kaltmahl- und Recyclingtechnikum von Messer
Messer betreibt in Krefeld, Deutschland, ein hochspezialisiertes Versuchstechnikum. Der gesamte Anlagenaufbau dient als Referenz, da er einer Produktionsanlage entspricht. Die hier erzielten Ergebnisse sind auch gerade deswegen besonders interessant, weil sie sich auf großtechnische Produktionen übertragen lassen. Neben der reinen Mahlmusterherstellung wird eine Abschätzung der Herstellungskosten unter Produktionsbedingungen sowie ein Vergleich zu anderen Mahlverfahren ermöglicht. Auch bereits bestehende Mühlen beim Kunden lassen sich optimieren. Für die Durchführung von Versuchen auf diesen Anlagen vor Ort können Granulatkühler, Stickstoffregelarmaturen und die Temperatursteuerung gestellt werden.