Die Zahlen stimmen die Branche positiv: "Der Anteil von Zink, der aus Schrotten und anderen sekundären Quellen erzeugt wird, steigt stetig", berichtet Dr. Rainer Menge, Sprecher der Initiative Zink in der WirtschaftsVereinigung Metalle, in der sich Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen der deutschen Zinkindustrie zusammengeschlossen haben. Der Anstieg sei ein Beleg für die zunehmende Bedeutung dieses Sektors, so Dr. Menge weiter. Der verstärkte Einsatz von Sekundärrohstoffen schone die knapper werdenden primären Rohstoffquellen und reduziere gleichzeitig die Abhängigkeit von nur einem Rohstoff, dem Zinkerzkonzentrat. Um durch einen möglichst hohen Anteil an sekundären Vorstoffen ein größeres Maß an Flexibilität zu erreichen, hat die Zinkindustrie in Deutschland deshalb mit hohem finanziellen Aufwand Stoffkreisläufe geschlossen und modernste Recyclingverfahren entwickelt. Dadurch konnten erhebliche Energie- und CO2-Einsparungen erzielt werden.
Weltweit führende Verfahren
Deutsche Unternehmen zählen im Bereich des Zink-Recyclings heute zu den innovativsten weltweit. So wurde hierzulande das konventionelle Wälzverfahren, bei dem zinkhaltige Stäube aus dem Recyclingprozess von verzinktem Stahl wiederaufbereitet werden, wesentlich verbessert. Mit dem Einsatz des sogenannten SDHL-Verfahrens konnten die CO2-Emissionen während des Wälzprozesses um 44 Prozent gesenkt werden. Auch das in Deutschland entwickelte Laugenverfahren zur Gewinnung von Zink aus Wälzoxiden bietet ökologische Vorteile. Es zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es sehr reststoffarm ist. "Anfragen aus der ganzen Welt zeigen, dass Recyclingverfahren Made in Germany hoch im Kurs stehen", weiß Dr. Menge. So kommen Anfragen nach Recyclingtechnologien aus Deutschland nicht nur aus den USA, Taiwan und Japan, sondern auch und verschiedenen Staaten des arabischen Raums.
Recycling auf hohem Niveau
Aufgrund des hohen Materialwertes der Zinkschrotte werden heute sehr hohe anwendungsspezifische Recyclingraten erreicht. So wird Zinkblech aus Anwendungen an Dach, Fassade und Dachentwässerung zu über 95 Prozent recycelt. Und Dr. Menge geht davon aus, "dass sich die Recyclingquote von Zink zumindest auf dem jetzigen Niveau stabilisieren wird." Laufende Entwicklungsarbeiten an den eingesetzten Sortierverfahren für Schrotte lassen erwarten, dass die recycelten Mengen an Zinkschrotten zukünftig weiter steigen werden. Alleine in Deutschland lassen sich nach Berechnungen der WirtschaftsVereinigung Metalle durch die Wiederverwertung jährlich über 5 Millionen Tonnen Zinkerze einsparen. Das reduziert den Energieaufwand, der bei der Förderung und Verarbeitung von Primärzink anfallen würde sowie den ebenfalls energieintensiven Transport von Zinkerzen zwischen den Kontinenten.