Transparenz zählt
"Für die Messstellenbetreiber bedeutet das eine Mammutaufgabe", weiß Michael Grüner, Geschäftsführer der MeteringSüd GmbH & Co.KG mit Sitz in Augsburg. Die Smart Meter Einführung sei mit bedeutsamen Änderungen für alle Marktrollen verbunden. Erfahrung mit der Umrüstung gäbe es derzeit jedoch kaum. Bisher wurden lediglich Pilotprojekte digitalisiert. Zudem sei es mit dem Einbau der Hardware alleine nicht getan: "Jeder grundzuständige Messstellenbetreiber muss im Zuge des Smart Meter Rollouts parallel eine ganze Reihe administrativer und kommunikativer Prozesse wie Veröffentlichungspflichten, Pflichtanschreiben und vieles mehr stemmen. Um die Umstellung für Stromkunden, aber auch für Lieferanten so transparent wie möglich zu gestalten, ist eine durchdachte Kommunikations-Strategie entscheidend."
Zwar könne auf standardisierte Medien und Kommunikationsmittel, beispielsweise des BMWi, zurückgegriffen werden. Allerdings würden diese weder ein kundenzentriertes, noch ein unternehmensspezifisches Rollout-Vorgehen berücksichtigen. Grüner betont, dass Betreiber zudem spezielle interne Schulungen organisieren müssten. "Alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt sind wichtige Multiplikatoren und als Botschafter für eine reibungslose Umstellung von größter Bedeutung."
Kooperation verbessert Kommunikation
MeteringSüd stellt sich den anstehenden Aufgaben und Herausforderungen in Form eines einzigartigen Kompetenz-Netzwerkes. Die Kooperation besteht aus aktuell neun regionalen Netzbetreibern - allesamt gleichberechtigte Gesellschafter - aus dem süddeutschen Raum. Dabei bringt jeder Partner sein Wissen und seine Expertise ein. Aufkommende Fragen und Problemstellungen werden gemeinschaftlich gelöst. Ziel der Partnerschaft ist es, die Energiewende mit zukunftsweisenden, kosteneffizienten und innovativen Lösungen erfolgreich zu meistern: Von der Erarbeitung kundenorientierter Informationsmittel bis zum Aufbau einer effizienten Smart Meter Gateway Administration.
Derzeit umfasst die Strom-Sparte von MeteringSüd mehr als 1,1 Millionen Zählpunkte. Mindestens 200.000 bis 300.000 davon werden in den kommenden Jahren mit einem intelligenten Messsystem ausgerüstet. Die gewonnenen Daten und Verbrauchsprofile sollen langfristig zur besseren Nutzung des Stromnetzes beitragen. Nicht nur in Süddeutschland, sondern im gesamten Bundesgebiet.