Fünf ausgesuchte Filmemacher aus der MRN treffen auf den filmischen Nachwuchs der Metropole Beyo?lu am Bosporus und bieten den Besuchern wie schon im vergangenen Jahr ein überaus spannendes und abwechslungsreiches Programm: Die Mannheimer Seite präsentiert ein buntes und vielfältiges Kurzfilmprogramm, das die Genres Komödie, Kunstfilm, Animation und Drama abdeckt, wovon zwei Filme Premieren sind. Was die türkische Seite zu bieten hat, ist noch ein Geheimnis - garantiert sind jedoch auch hier hochwertige Filme. Nicht umsonst liegt in einer der Straßen von Beyo?lu, einem Stadtteil von Istanbul, der "Yesilcam", die Wiege des türkischen Films. In Istanbul sind mehrere Filmhochschulen angesiedelt.
Schon die Veranstaltung vor einem Jahr hat gezeigt, dass Kurzfilm viel mehr als nur pure Unterhaltung ist und sich auch als Kulturträger versteht. Das Medium Kurzfilm ist selten an Konventionen gebunden und bietet Freiraum, kontroverse Themen aufzugreifen, zu provozieren, Jugendkultur abzubilden oder eben einfach doch nur zu unterhalten.
"Wir versuchen Brücken zu schlagen, die man andernorts vergeblich sucht. Dem zugrunde liegt die Neugierde, voneinander und miteinander zu lernen und zu entdecken. Daher gibt es ein gemeinsames Programm mit Workshop für die Filmemacher und idealerweise würde ein neues Filmprojekt aus dem Austausch entstehen", wünscht sich Michael Ackermann, Projektleiter der FC MRN.
Alle Filmemacher werden im Anschluss an die Vorführung für eine Podiumsdiskussion zur Verfügung stehen.
Das Publikum wählt jeweils einen türkischen und einen deutschen Gewinner. Beide erhalten einen Flug ins jeweils andere Land - mit Teilnahme am Mannheimer clipaward Kurzfilmfestival nächstes Jahr im März für den türkischen Preisträger und einen Flug zum internationalen Shortfilm Festival Istanbul für den Preisträger aus der MRN. Organisiert wurden die Preise von Kanber Altintas vom dtw, der auch Festivalleiter des Mannheimer TürkFilm festivali im Oktober ist.
Das Shortfilm Meeting Mannheim-Beyo?lu ist somit schon der Prolog für die Feierlichkeiten im Oktober, wenn der Freundschaftsvertrag zwischen Mannheim und Beyo?lu unterzeichnet wird.
Hintergrund - Wie alles begann
"Bühne Beyo?lu" hieß eines der Kulturhauptstadt-Projekte Istanbuls 2010. Alle Länder mit Konsulat in Beyo?lu waren dazu aufgerufen, sich am gemeinsamen Programm zu beteiligen. Mannheim, das schon länger freundschaftliche Verbindungen nach Beyo?lu unterhält, beteiligte sich mit einer ganzen Delegation von Kreativen und Projekten.
Eines dieser Projekte war das 1. Shortfilm Meeting Beyo?lu-Mannheim, das von der FC MRN und dem dtw Mannheim initiiert wurde. Dafür flogen fünf Filmemacher aus der Quadratestadt mit ihren türkisch untertitelten Kurzfilmen im Gepäck für drei Tage nach Istanbul.
Dort wurden sie von fünf türkischen Gleichgesinnten empfangen. Während sie sich intensiv über das Medium Kurzfilm austauschten, erkundeten sie gemeinsam Sehenswürdigkeiten, Museen und natürlich auch Filmkulissen der Weltmetropole. Ziel war es, Filme und deren Macher aus zwei Kulturkreisen zusammen zu bringen und bei einer gemeinsamen Werkschau die filmischen Arbeitsweisen des Nachwuchses beider Städte zu bestaunen und zu diskutieren.
Als Veranstaltungsort hatte Gastgeber Beyo?lu das "Istanbul Modern" ausgesucht. Das Museum am Ufer des Bosporus gehört zu den schönsten und größten der Metropole und ist das einzige Museum für zeitgenössische Kunst in der Türkei. Hier im hauseigenen, mondänen Kinosaal liefen zehn deutsche und türkische Kurzfilme aufeinanderfolgend vor gut gefüllten Reihen.
Das Publikum war vom bunten und unterschiedlichen Programm so beeindruckt, dass es noch Stunden nach Schließung des Museums mit den Filmemachern über das Gesehene angeregt diskutierte.
"Kurzfilm ist ein starkes Medium, das den Filmemachern losgelöst von den Konventionen eines Langfilms unendlich viele Optionen lässt, Themen und Inhalte auf unterschiedlichste kreative Arten umzusetzen. Die Filme im Kontext der verschiedenen Kulturkreise der Filmemacher erzeugten eine magische Atmosphäre, die die Zuschauer fesselte und berührte. So war es für beide Seiten klar, dass dieser Austausch fortgeführt werden muss", so Michael Ackermann.
Über die FC MRN
Die FilmCommission Metropolregion Rhein-Neckar (FC MRN) ist ein Projekt des Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e. V. (ZMRN e. V.). Sie ist dezentraler Partner der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH und wird von dieser gefördert. Die FC MRN vermittelt standortbezogene Informationen zu Drehorten, Drehgenehmigungen sowie zu den in der Region ansässigen Filmschaffenden. Als zentrale regionale Anlaufstelle unterstützt sie alle Film- und Videoschaffenden der MRN und bietet regionale Filmkompetenz für nationale und internationale Produktionen. Die FC MRN wird je zur Hälfte vom Kulturamt der Stadt Mannheim und vom ZMRN e. V. getragen. Dienstsitz des Projektleiters Michael Ackermann ist bei der Stadt Mannheim.