Die Regionalentwicklungsgesellschaft Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN GmbH) führt dabei ein Konsortium namens „H2 Rivers“ mit 18 Partnern aus der Region Rhein-Neckar sowie aus dem Raum Mittlerer Neckar. Der Förderantrag des Konsortiums umfasst ein Investitionsvolumen von rund 61 Millionen Euro und beinhaltet eine Reihe von Maßnahmen wie u.a. eine Hochdruck-Abfüllanlage, H2-Tankstellen sowie Pkw, Busse, Müllfahrzeuge und Straßendienstfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie (siehe Übersicht im Pdf-Anhang).
Michael Heinz, Vorstandsvorsitzender des Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar sagte: „Mit der Umsetzung der Anwendungen im Mobilitätsbereich werden die Vorteile des Wasserstoffs unmittelbar sichtbar, was nicht zuletzt auch die Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit fördert. In diesem strategischen Wachstumsfeld kann Rhein-Neckar Kompetenzen entwickeln und hat die Chance, sich im europäischen Wettbewerb eine Spitzenposition zu erarbeiten.“
Stefan Dallinger, Vorsitzender des Verbands Region Rhein-Neckar unterstreicht: „Wir sind uns unserer Stärken bewusst und haben nun auch ein starkes Signal des Bundes, mit unserem Netzwerk und den darin enthaltenen Kompetenzen und Ressourcen den Energieträger Wasserstoff und die Brennstoffzellentechnologie nachhaltig nutzbar zu machen. Nun gilt es, Bündnisse auch im weiteren Umfeld zu schließen. Wir brauchen den Schulterschluss von Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz und hoffen auch auf weitere finanzielle Unterstützung der Bundesländer.“
Bernd Kappenstein, Konsortialführer und Leiter Fachbereich Energie und Mobilität bei der MRN GmbH konstatiert: „Mit der erfolgreichen Teilnahme am HyLand-Förderprogramm hat die Metropolregion einen Meilenstein auf dem Weg zur Modellregion der Zukunftstechnologie Wasserstoff erreicht. Ein bedeutender Erfolgsfaktor ist unsere enge Zusammenarbeit mit der landeseigenen Tochter e-mobil BW und den Projekten im Raum Heilbronn und in der Region Stuttgart. Wir zeigen Anwendungen in räumlicher Nähe auf und dokumentieren zusätzlich den Charme einer dezentralen Erzeugungs- und Anwendungsvariante. Jetzt wollen wir mit unseren Partnern die Wasserstoff-Modellregion weiter aktiv vorantreiben.“
Studie belegt großes Potenzial in Rhein-Neckar
Wasserstoff gilt als ein Energieträger der Zukunft und rückt im Rahmen der Energiewende zunehmend in den Fokus. Wasserstoff in Verbindung mit der Brennstoffzellentechnologie zählt zu den strategischen Wachstumsfeldern in der Metropolregion Rhein-Neckar. Seit 2018 beschäftigt sich unter Leitung von Kappenstein eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Industrie-, Verkehrs- und Versorgungsunternehmen sowie den drei Oberzentren Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg mit Produktions- und Einsatzmöglichkeiten des Wasserstoffs. Zur konkreten Abschätzung dieser Entwicklungschancen war von der MRN GmbH eine Studie in Auftrag gegeben worden. Unabhängige Experten von Thinkstep AG und Prognos AG analysierten darin das wirtschaftliche und ökologische Potenzial, das sich durch die lokale Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff in der Region Rhein-Neckar ergibt. Auch Arbeitsplatzeffekte und die Implikation auf den Technologietransfer wurden begutachtet. Ergebnis: Der identifizierte Wasserstoffbedarf in Rhein-Neckar kann voraussichtlich vollständig lokal und aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Durch den Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellenanwendungen ergeben sich laut der Experten potenziell bis zu 1.100 neue Arbeitsplätze in der Region, größtenteils im Fahrzeugbau. Die frühzeitige Förderung von Wasserstoff könne den Wandel hin zum Elektroantrieb vorantreiben. Zusammenfassend bescheinigte die im Mai veröffentlichte Studie der MRN großes Potenzial, um zu einem Vorreiter bei Wasserstoffnutzung zu werden.
Ansprechpartner für das Konsortium „H2 Rivers“:
Bernd Kappenstein
Leiter Fachbereich Energie und Mobilität
Metropolregion Rhein-Neckar GmbH
Tel. 0621 10708-430
bernd.kappenstein@m-r-n.com
Wettbewerb „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gestaltet und unterstützt mit dem „Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ (NIP) die Markteinführung von Anwendungen in diesem Bereich. Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungs-, aber auch Beschaffungsvorhaben. Ziel ist neben dem Beitrag zum Klimaschutz insbesondere der Erhalt und Ausbau der Technologieführerschaft der deutschen Industrie und die damit verbundene Schaffung und Sicherung zukunftsfähiger Arbeitsplätze.
Im NIP unterstützt wird auch die Erarbeitung, Verfeinerung und Umsetzung integrierter Wasserstoff-Konzepte, die sich mit der regionalen Erzeugung von - möglichst grünem - Wasserstoff, seiner Bereitstellung und mit der Nachfrage durch konkrete Anwendungen vor Ort, vor allem im Verkehrsbereich, beschäftigen. Durch eine Bündelung der Förderung in bestimmten Vorreiter- und Leuchtturmregionen und eine Durchdringung der regionalen Wirtschaft, Mobilität und Energieversorgung können der reale Einsatz der Technologie auf breiter Ebene auch mit Außenwirkung demonstriert, Synergien genutzt und Investitionssummen gemindert werden.
Infos unter www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/elektromobilitaet-mit-wasserstoff.html.