"Viele Unternehmen aus der Region werden angesichts der demografischen Entwicklung verstärkt Fachkräfte aus dem In- und Ausland anwerben müssen", so Wolf-Rainer Lowack, Geschäftsführer der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH. "Im Verbund mit Unternehmen, Kommunen und Verwaltungen wollen wir bestmögliche Rahmenbedingungen für qualifizierte Zuwanderer schaffen." Wichtige Impulse für dieses Vorhaben gaben bei der Arbeitsmarktkonferenz zwei Fachforen zum Thema. Über ihre Erfahrungen und die Situation vor Ort berichteten dabei auch Gäste aus der Region Katalonien. Der Besuch der spanischen Delegation ist Teil des Kooperationsprojektes "¡Vamos!", das beide Regionen seit Mitte 2012 verbindet.
Newcomers Guide ab sofort erhältlich
Im Rahmen der Arbeitsmarktkonferenz vorgestellt wurde der Newcomers Guide für die Metropolregion Rhein-Neckar. Hierbei handelt es um eine zweisprachige Publikation (deutsch/englisch), die insbesondere Fachkräfte aus dem Ausland über das Leben und Arbeiten in Deutschland und in der Rhein-Neckar-Region informiert. Auf mehr als 100 Seiten erhalten die Leser Antworten auf die wichtigsten Fragen, die sich vor und in den ersten Wochen nach ihrer Ankunft stellen: angefangen bei Grundlegendem zu Wohnungssuche, Versicherung oder dem deutschen Bildungssystem über allgemeine Informationen zur Rhein-Neckar-Region und den Chancen und Perspektiven auf dem hiesigen Arbeitsmarkt bis hin zu konkreten Tipps für die Freizeitgestaltung oder Kontaktdaten von Städten und Kulturvereinen. Herausgegeben wird die Publikation von der Communication Solution GmbH (Frankfurt). Der Newcomers Guide ist Bestandteil einer regionalen Willkommensmappe, die der Fachbereich "Vitaler Arbeitsmarkt" der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH seinen Netzwerk-Partnern in den kommenden Wochen zur Verfügung stellt. In dieser Willkommensmappe enthalten sind außerdem weiterführende Informationen zur Region sowie ein Flyer mit Ermäßigungen für ausgewählte Kultureinrichtungen und Veranstaltungen. Im Herbst wird der Newcomers Guide dann auch als digitale Version kostenlos in den gängigen App-Stores angeboten.
Rhine-Neckar Welcome Club gegründet
Ebenfalls bei der Arbeitsmarktkonferenz vorgestellt wurde der neue Rhine-Neckar Welcome Club, eine gemeinsame Initiative der Unternehmen ABB, AbbVie, BASF, Cema, Evobus, Fuchs Petrolub, HeidelbergCement, Heidelberger Druckmaschinen, John Deere, MLP, Pfalzwerke, Roche Diagnostics, SAP sowie der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH. Das Netzwerk wurde gegründet, um zugezogenen Mitarbeitern aus dem Ausland und ihren Familien den Start in der Region zu erleichtern. Als Ansprechpartner und Kontaktpersonen für die Neuankömmlinge engagieren sich im Rhine-Neckar Welcome Club Kollegen aus den beteiligten Unternehmen, die selbst längere Zeit im Ausland gelebt haben oder vor kurzem nach Deutschland delegiert wurden. Seit der Gründung im Frühjahr haben sich die derzeit rund 70 Mitglieder des Rhine-Neckar Welcome Club bereits zwei Mal zum Austausch getroffen. Parallel hat sich ein interkulturelles Team gebildet, das die geplanten Maßnahmen koordiniert, etwa gemeinsame Ausflüge, Kochkurse oder Entdeckungstouren durch die Region. Der Rhine-Neckar Welcome Club steht interessierten Unternehmen und natürlich auch Fachkräften offen, die aus dem Ausland in die Region gekommen sind und Anschluss suchen. Initiatorin und Schirmherrin des Netzwerks ist Margret Suckale, Vorstandsmitglied der BASF SE und des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar.
Ganzheitlicher Ansatz für Willkommenskultur
Der Newcomers Guide und die Gründung des Rhine-Neckar Welcome Club sind zwei Bausteine eines ganzheitlichen Konzeptes zur gelebten Willkommenskultur in der Metropolregion Rhein-Neckar. Hinzu kommen das Projekt "¡Vamos!" zur Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland, Maßnahmen zur Einreiseoptimierung und für eine einladende effiziente Verwaltungspraxis sowie Aktivitäten zur Integration der Dual Career-Partner/in und der Familie.
Arbeitsmarktkonferenz im Zeichen des Fachkräftemangels
Die Arbeitsmarktkonferenz der Metropolregion Rhein-Neckar widmete sich diesmal dem drohenden Fachkräftemangel. Rund 350 Teilnehmer beschäftigten sich bei zwei Podiumsgesprächen und in acht Fachforen mit der Frage, wie qualifizierte Beschäftigte gewonnen und langfristig an Arbeitgeber aus der Region gebunden werden können. Im Fokus der Veranstaltungen standen dabei nicht nur die Themen "Willkommenskultur" und "Potenziale Studierender nutzen", sondern auch die Ergebnisse des IfB!-Fachdialogs "Arbeit der Zukunft gestalten". Dieser Dialogprozess wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gemeinsam mit der "Initiative für Beschäftigung!" (IfB!) angestoßen. Nachdem Experten aus Unternehmen, Politik, Gewerkschaften, Wissenschaft und Verwaltung im vergangenen Jahr auf Bundesebene gemeinsam erste Ansätze erarbeitet hatten, wurden diese bei der Arbeitsmarktkonferenz nun auf regionaler Ebene weiter vertieft. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den Möglichkeiten zur Förderung von Jugendlichen am Übergang Schule-Beruf sowie auf Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.