Zuvor begrüßte der Vorstandsvorsitzende des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar Albrecht Hornbach die Nominierten sowie die 200 geladenen Gäste. "Innovationen sind Antworten auf zukünftige Herausforderungen", würdigte Hornbach die kreativen Leistungen der Forscher in Unternehmen und Hochschulen der Metropolregion Rhein-Neckar. "Die Region gehört mit ihren starken Unternehmen und brillanten Wissenschaftseinrichtungen zu den Top-Innovationsstandorten in Europa. Diese Stellung gilt es zu sichern und weiter auszubauen", so Hornbach.
Hauptpreise für wegweisende Medizintechnik-Projekte
Einen der beiden Hauptpreise erhielt Prof. Dr. Frederik Wenz (Universitätsmedizin Mannheim) für ein gemeinsam mit der Firma Carl Zeiss Meditec (Oberkochen, Ostalbkreis) entwickeltes Verfahren zur Krebstherapie. Durch eine einmalige Bestrahlung mit dem neu entwickelten Intrabeam-Gerät bereits während der operativen Tumorentfernung kann Brustkrebspatientinnen eine nachgelagerte sechs- bis achtwöchige, nebenwirkungsreiche Strahlentherapie erspart bleiben. "Das neu entwickelte Verfahren ist ein Meilenstein in der Behandlung von Krebs. Es trägt nicht nur enorm zur Verbesserung der Lebensqualität der Patientinnen bei. Durch geringere Anschaffungs- und Behandlungskosten wirkt es auch der Kostenexplosion im Gesundheitswesen entgegen", begründete Lautenschläger die Preisvergabe.
Ein weiterer Hauptpreis ging an Stefan König (Freudenberg Forschungsdienste KG Weinheim) und Dr. Daniel Schock-Kusch (Zentrum für Medizinische Forschung an der Medizinischen Fakultät Mannheim). Zusammen mit der Weinheimer Mektec GmbH entwickelten die beiden Ingenieure ein medizinisches Diagnoseverfahren zur Messung der Leistungsfähigkeit von Organen. Hierzu wird ein sog. "Schlaues Pflaster" auf die Haut aufgeklebt, das durch Lichtimpulse in kurzen Abständen die Konzentration einer zuvor injizierten, fluoreszierenden Kontrollsubstanz im Blut misst. "Dank Ihrer Innovation könnten häufige Blutentnahmen, hohe Kosten für Laboruntersuchungen und lange Wartezeiten auf Ergebnisse bald der Vergangenheit angehören. Sie haben wissenschaftliche Grundlagenforschung im Bereich der Organischen Elektronik überaus erfolgversprechend mit dem Aspekt der wirtschaftlichen Verwertbarkeit kombiniert", würdigte Lautenschläger die beiden Preisträger.
Sonderpreis für Werkstoffinnovation
Den Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro sprach die Stiftung MRN Dr. Jan Eubeler und Dr. Holger Eggers von der Frankenthaler Unternehmensgruppe RKW zu. In Kooperation mit der Universität Bonn konnte der Chemieingenieur eine innovative Silo-Folie für die Landwirtschaft zur Marktreife bringen. Sie ist wesentlich dünner als bisher bei der Konservierung von Tierfuttermitteln verwendete Folien, wodurch bei der Produktion etwa 50% der Rohstoffe gespart werden können. Durch die Kombination von Abdeck- und Unterziehfolie in einem Produkt erleichtert die Silo-Folie zudem den Arbeitsalltag der Landwirte und führt gleichzeitig zu besseren Ergebnissen bei der Silage. "Sie haben in genialer Weise die mechanischen Eigenschaften von zwei bereits bekannten Werkstoffen kombiniert und daraus ein völlig neues Produkt mit großem Nutzen für die Umwelt und die Anwender entwickelt", so Lautenschläger.
Durch die festliche Preisverleihung im Alban-Berg-Saal führte die SWR-Wissenschaftsjournalistin Anja Braun. Die musikalische Umrahmung gestaltete das Klavier-Duo Ok-Hi Lee und Prof. Rudolf Meister von der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim.
Detaillierte Beschreibungen der ausgezeichneten Projekte unter:
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