Das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar wurde im Jahr 2011 auf Initiative der AG Kulturvision gegründet, um den Austausch zwischen Kulturschaffenden in der Region zu fördern und Rhein-Neckar überregional als herausragende und außergewöhnliche Kulturregion zu positionieren.
Unter der Leitung von Thomas Kraus entstanden zahlreiche innovative Kulturprojekte und Netzwerke, die diese Ziele ganz maßgeblich vorangetrieben haben. Sichtbares Ergebnis der engen Kooperation von Kultur, kommunalen Trägern und Wirtschaft ist das Kulturmagazin Rhein-Neckar, das – deutschlandweit einzigartig – von den wichtigsten kulturellen Akteuren der Region finanziert wird. Mit drei Ausgaben im Jahr und einer jährlichen Auflage von 450.000 Exemplaren wird das Kulturmagazin Rhein-Neckar national vertrieben. Das Denkfest hat als Austauschplattform und Impulsgeber eine große Strahlkraft weit über die Region hinaus entwickelt.
Thomas Kraus Verdienst für die Region geht aber weit über die Vernetzungsarbeit hinaus: Ein Meilenstein regionaler Kulturarbeit war die 2016 von allen Gremien der Metropolregion Rhein-Neckar verabschiedete Kulturvision Rhein-Neckar, die klare Ziele und Aufgabenfelder vorgibt und zugleich Anspruch und Messlatte regionaler Kulturarbeit in der Metropolregion Rhein-Neckar ist.
Zentrales Projekt der Umsetzung der Kulturvision wurde das internationale Kulturprojekt Matchbox Rhein-Neckar, das internationale Künstler und Künstlerinnen in den vorwiegend ländlichen Raum einlädt und innovative künstlerische Projekte mit den Bürgern vor Ort entwickelt. Inzwischen haben in der Region Rhein-Neckar unter großer Beteiligung der Bürger zahlreiche Matchboxprojekte stattgefunden und über 100 Kommunen und Partner sich an unterschiedlichsten Kunstformen beteiligt. Während dieser Zeit wurden die Projekte von jungen Kulturredakteuren begleitet, die aus ganz Deutschland zu dem Nachwuchsjournalistenprogramm des Kulturbüros eingeladen wurden.
„Nach fast zehn Jahren Kulturarbeit an Rhein und Neckar zieht es mich wieder in internationale Gewässer“, so Kraus auf die Frage nach seiner Zukunft. „Ich bin sehr dankbar für das, was wir in dieser Zeit erreicht haben. Mit ‚wir‘ meine ich vor allem unsere Partner und Netzwerke in der Region. Dank an die AG Kulturvision für das jahrelange Vertrauen und die große finanzielle Unterstützung, an den Bund der Kommunen und Kreise für die intensive Zusammenarbeit und an die beiden großen Netzwerke der Festivals und der Museen und Schlösser für deren Investition in eine gemeinsame regionale Kulturarbeit. All dies wäre jedoch nicht ohne mein großartiges Team möglich gewesen. Ihm gebühren mein besonderer Dank und meine Anerkennung, für sachkundige Arbeit, Begeisterungsfähigkeit und viel Spaß, den wir miteinander hatten.“
Thomas Kraus übergibt sein Amt an einen langjährigen Wegbegleiter: „Robert Montoto ist ein Netzwerker par excellence und kennt die kulturellen Player der Region wie kein Zweiter. Er wird die Vernetzung verstetigen und weiter ausbauen.“
Robert Montoto, schon seit November 2011 Mitarbeiter im Kulturbüro, strebt an, weitere Kommunen für die Arbeit der AG Kulturvision zu gewinnen und beurteilt die Ausgangslage hierfür günstig: „Die Kulturprojekte der letzten Jahre haben in der Region viel Anklang gefunden. Aufbauend auf dem Erreichten, ist es mein Anliegen, die Formate und Projekte des Kulturbüros weiterzuentwickeln. Dazu gehört beispielsweise, das Denkfest für andere gesellschaftliche Bereiche und Gruppen zu öffnen. Zudem arbeiten wir an Denkfest-Satelliten, um tagesaktuelle Themen, Ideen, Herausforderungen und Projekte vorzustellen und zu behandeln sowie an der Entwicklung eines analog-digitalen Erlebnisraumes, der die Themen Kunst/Kultur und Mobilität in der Region verbinden soll.“
Zur AG Kulturvision
Die Arbeitsgruppe Kulturvision wurde im Jahr 2004 ins Leben gerufen, um die Metropolregion Rhein-Neckar als Standort herausragender kultureller Vielfalt zu profilieren und die Vernetzung der regionalen Festivals und Kulturinstitutionen voranzutreiben. Dem Netzwerk gehören Vertreter aus Kultur, Politik, Verwaltung und Wirtschaft an. Sprecher ist Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Die Mitglieder der AG Kulturvision bilden die Lenkungsgruppe der Aktivitäten des Kulturbüros und sind deren wichtigster Geldgeber.
Zur Person Thomas Kraus
Thomas Kraus (*1961) studierte Geschichte, Politik und Anglistik in Mannheim und Wales und arbeitete in der freien Szene und an Stadttheatern als Festivalmacher, Regisseur, Dramaturg und Kurator in Mannheim, Würzburg, Manchester und Oldenburg. Am Nationaltheater arbeitete er zwischen 1999 und 2006 u.a. als Künstlerischer Leiter der Schillertage und des Werkhauses sowie als stellvertretender Schauspieldirektor. Ab 2007 war er künstlerischer Leiter des internationalen PAZZ Performing Arts Festival in Oldenburg. Im Herbst 2010 initiierte und organisierte er das erste Denkfest für die AG Kulturvision; ab Mai 2011 verantwortete Kraus den Aufbau des Kulturbüros der Metropolregion Rhein-Neckar. Immer wieder initiierte und realisierte er international erfolgreiche Produktionen wie u.a. „Hamlet“ am Nationaltheater Korea, „All the sex I ever had“ mit dem kanadischen Kollektiv Mammalian Diving Reflex oder „Wallenstein – eine dokumentarische Inszenierung“ von Rimini Protokoll, die 2006 zum Theatertreffen eingeladen wurde.
Zur Person Robert Montoto
Robert Montoto (*1962) arbeitete als Assistent, Regisseur und Projektleiter an den Städtischen Bühnen Frankfurt/Main, am Kleist-Theater Frankfurt/Oder und am Theater Dortmund. Er war Geschäftsführer des Besucherrings am Staatstheater Braunschweig und Gründungsgeschäftsführer des Besucherrings am Nationaltheater Mannheim sowie Vorstandsmitglied des Besucherrings Deutschland. Beim Besucherring verantwortete er die Konzeptentwicklung der Bereiche Kulturreisen und Neue Medien. Seit 2011 ist er für das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar tätig und war als Projektleiter für das Denkfest, den Aufbau und die Koordination der Netzwerke, den Bereich Kulturtourismus und die Entwicklung des Digitalen Erlebnisraums verantwortlich. Für das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar konzipierte und moderierte er Tagungen, Podiumsdiskussionen, Gesprächsformate, Workshops und Großgruppenveranstaltungen.