Nach den Worten von Verbandsdirektor Ralph Schlusche wird das regionale Energiekonzept noch in diesem Jahr fertig gestellt und Anfang 2012 von der Verbandsversammlung verabschiedet. Neben Leitlinien, Handlungsschwerpunkten und Umsetzungsanleitungen enthält das telefonbuchdicke Werk Informationen zum Windkraftpotenzial, zur Solarenergie, Biomasse und zur Geothermie. Ziel ist es, so Schlusche, die MRN bis zum Jahr 2020 zu einer Modellregion der Energieeffizienz voranzubringen.
Dazu soll u.a. auch der Cluster "Energie & Umwelt" beitragen, für den Bernd Kappenstein, verantwortlich zeichnet. In diesem Sinne will der Clustermanager die Nachfrage nach "Regenerativen" durch eine breite Aufklärungskampagne stimulieren, Workshops zur Aus- und Weiterbildung veranstalten und die Gründung von bürgerschaftlichen Energiegenossenschaften unterstützen. Neben dem Erfahrungsaustausch in Netzwerktreffen komme es aber besonders darauf an, die Kräfte zu bündeln und Parallelstrukturen zu vermeiden, so Bernd Kappenstein.
Den Wandel vom reinen Entsorger zum Mehrspartenenergieversorger schilderte Alfred Ehrhard, Geschäftsführer der Abfallverwertungsgesellschaft Rhein-Neckar (AVR). Mit dem brandneuen Biomasseheizkraftwerk, welches bei der Besichtigung die Aufmerksamkeit der Netzwerkteilnehmer auf sich zog, hat die AVR bewiesen, dass das in Alleineigentum des Rhein-Neckar-Kreises befindliche Unternehmen die Materie beherrscht. Kraftwärmekopplung pur wird mit dem Fernwärmenetz realisiert, das momentan in Sinsheim weiter ausgebaut wird. Zum Energiepark in Sinsheim gehört auch eine großflächige PV-Anlage. Wind- und Biogasanlagen sind bereits in Planung und auch zu Energiedörfern gibt es konkrete Überlegungen, so Ehrhard.
Voll im Trend der Zeit zeigte sich einmal mehr die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) mit Plänen zur Gründung einer regionalen Entwicklungsgenossenschaft. Ziel ist es, gemeinsam Bürgerbeteiligungsprojekte zu entwickeln und zu fördern. Transparenz und Mitbestimmung sind dabei die zentralen Anliegen. Geschäftsführer Sebastian Damm sieht es als elementares Gebot der Zeit, das Geschäft mit der Windenergie nicht den überregionalen Investorengruppen und reinen Kapitalanlegern zu überlassen, sondern möglichst die Wertschöpfung in der Region zu halten, damit Bürger, Kommunen und die lokale Wirtschaft von den Entwicklungen profitieren.