- 150 Teilnehmende im John Deere Forum Mannheim
- Neu im Vorstand: Sabine Bendiek und Dr. Claudia Fleischer in Nachfolge von Luka Mucic und Claus Haberda
- Carl-Theodor-Preis der Metropolregion für Manfred Sauer
Rückblick und Ausblick auf die Themen der Regionalentwicklung
In seiner Rede spannte Krauch einen Bogen über die Handlungsfelder sowie aktuellen Herausforderungen der Regionalentwicklung und illustrierte die operative Arbeit an zahlreichen Projekten und Projektbeteiligungen aus Bereichen wie Energiewende, Mobilität, Bildung, Fachkräftesicherung, Bürgerschaftliches Engagement und Kultur.
„Um die Zukunft der Region erfolgreich zu gestalten, sind drei Felder wesentlich: die effiziente Energiewende, eine nachhaltige Mobilität sowie mehr Arbeitskräfte. Zur Bewältigung dieser uns alle betreffenden Herausforderungen speziell in unserer regionalen Lebenswirklichkeit sind Zusammenarbeit und Zusammenhalt zwingend notwendig. Dafür engagieren wir uns mit unseren drei Institutionen Verband, Verein und GmbH der Metropolregion Rhein-Neckar“, fasste Krauch zusammen. Der Mehrwert des regionalen Schulterschlusses lasse sich laut Krauch, an aktuellen Beispielen wie Mobilitätspakt, H2Rivers/H2 Rhein-Neckar, dem Freiwilligentag oder der in Kürze startentenden, neuen Fachkräftekampagne aufzeigen.
ZMRN-Geschäftsführerin Kirsten Korte ließ anschließend das Jahr 2022 mit einem Jahresrückblick in Bildern Revue passieren und gab einen Ausblick auf die Aktivitäten 2023.
Personelle Veränderungen im ZMRN-Vorstand
Der 16-köpfige Vereinsvorstand des ZMRN bildet im Zuge der gemeinschaftlichen Regionalentwicklung die Plattform für den strategischen Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Krauch gab personelle Veränderungen bekannt, die in der Vorstandssitzung vor Beginn der Mitgliederversammlung verabschiedet wurden. Gemäß Satzung können per Vorstandsbeschluss auch zwischen den alle zwei Jahre stattfindenden Neuwahlen Personen neu in den Vorstand berufen werden, wenn Vorstände ausscheiden.
Auf den scheidenden Luka Mucic folgt Sabine Bendiek, Mitglied des Vorstands der SAP SE, Arbeitsdirektorin und Chief People & Operating Officer. Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als Führungskraft in der Technologiebranche. Bevor sie zu SAP kam, war sie als Vorsitzende der Geschäftsführung bei Microsoft Deutschland tätig. Aufgrund anderweitiger Verpflichtungen konnte sie nicht anwesend sein und übermittelte eine Videobotschaft. Mucic war seit 2014 Vorstandsmitglied im ZMRN bzw. zwischen 2015 und 2018 dessen Vorsitzender. Als Chief Financial Officer verlässt er zum 31. März die SAP. Krauch würdigte sowohl Mucics Verdienste im ZMRN als auch die Kontinuität des Bekenntnisses der SAP zur gemeinschaftlichen Regionalentwicklung mit Bendiek als Nachfolgerin.
Bereits im Dezember 2022 schied ZMRN-Vorstandsmitglied Claus Haberda aus der Geschäftsleitung von Roche aus und ging in den Ruhestand. Für ihn wurde Dr. Claudia Fleischer in den ZMRN-Vorstand bestellt. Die promovierte Pharmazeutin ist seit Jahresbeginn Geschäfts-führerin der Roche Diagnostics GmbH und Mitglied der Geschäftsführung Roche Deutschland Holding GmbH. Mit der Nachfolge unterstreiche auch Roche die Kontinuität des langjährigen regionalen Engagements in Rhein-Neckar, wie Krauch in seinen Dankesworten betonte.
Carl-Theodor-Preis für Stifter Manfred Sauer
Erstmals im Rahmen der Mitgliederversammlung und insgesamt zum vierten Mal wurde der Carl-Theodor-Preis der Metropolregion Rhein-Neckar verliehen. Preisträger ist der Unternehmer und Stifter Manfred Sauer. Ziel der nach ihm benannten, in Lobbach (Rhein-Neckar-Kreis) ansässigen Stiftung, ist es, zu einem barrierefreien Miteinander beizutragen und Impulse für bewusstes Leben zu setzen. Besonders wichtig ist der Stiftung, Menschen Hoffnung zu geben, die jüngst zum Beispiel durch Unfälle an ein Leben im Rollstuhl gebunden sind. Die M. Sauer GmbH stellt für Menschen im Rollstuhl hochwertige, innovative Medizintechnik her, bei der es auf Qualität und Zuverlässigkeit ankommt. Für den kurzfristig erkrankten Preisträger nahm Stiftungsratsmitglied Ingo Meinhardt die Auszeichnung stellvertretend entgegen.
Der Carl-Theodor-Preis der Metropolregion Rhein-Neckar ist undortiert und versteht sich als Auszeichnung im Geiste kurpfälzischer Tradition, als Würdigung herausragender innovativer Persönlichkeiten und gesellschaftlicher Vorbilder, erläuterte Dr. Tilman Krauch bei der Preisverleihung. „Mit dem Carl-Theodor-Preis der Metropolregion zeichnen wir Menschen aus, die unsere Region in besonderer Weise als Impuls- und Ideengeber weitergebracht haben“, so Krauch. Als erster erhielt die Auszeichnung 2016 Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, einer der Begründer des Mikrofinanz-Gedankens. 2018 wurde der amerikanische Informatiker Vinton Cerf ausgezeichnet, der als einer der „Väter“ des Internets und der globalen digitalen Vernetzung gilt. 2021 wurde mit dem Preis Dietmar Hopp für sein langjähriges gesellschaftliches Engagement in Rhein-Neckar geehrt.
Infos zum ZMRN e.V.: www.m-r-n.com/verein
Über den Carl-Theodor-Preis:
Die Rhein-Neckar-Region zählt zu den dynamischsten Regionen in Deutschland und Europa. Den Grundstein hierfür legten einst die kurpfälzischen Kurfürsten, allen voran Carl Theodor (1724-1799). Der weitsichtige und weltoffene Regent förderte wie kein anderer die Wissenschaften und Künste. Er formte die damalige Kurpfalz zu einem europaweit bedeutenden Ort für wissenschaftliche, kulturelle und technische Innovationen. Von diesem reichen Erbe profitiert die Metropolregion Rhein-Neckar bis heute – und hat deshalb zu Ehren ihres einstigen Wegbereiters den Carl-Theodor-Preis ins Leben gerufen.
Er soll Persönlichkeiten, Unternehmen, Vereine oder Institutionen würdigen, die sich in besonderer Weise für die Rhein-Neckar-Region engagieren oder herausragende Leistungen in Bereichen erbracht haben, die charakteristisch für die Rhein-Neckar-Region sind – etwa in Forschung und Entwicklung, auf dem Gebiet der gesellschaftlichen Verantwortung, in Kultur oder Bildung. Der Preisträger muss nicht aus der Rhein-Neckar-Region kommen, aber sein Wirken muss einen inhaltlichen Anknüpfungspunkt zur Region beziehungsweise zu den Zielen der Regionalentwicklung haben. Der Preis ist undotiert.
Vorbild und Vorlage für den Carl-Theodor-Preis ist eine Original-Medaille der Akademie der Wissenschaften, die Kurfürst Carl Theodor im Jahr 1763 gründete (heute: Heidelberger Akademie der Wissenschaften). Die Vorderseite der aus Bronze gefertigten Medaille zeigt Carl Theodor im Profil. Auf der Rückseite sind Rhein und Neckar als Flussgötter dargestellt. Darüber schwebt Apoll im Strahlenkranz der Sonne auf den Wolken nieder. Die aus der Mitte der Wolken hervorbrechende Sonne galt im 18. Jahrhundert als gängiges Bildmotiv für die Aufklärung. Die lateinische Umschrift der Medaille lautet auf Deutsch: „Apoll vereint glücklich Rhein und Neckar“. Apoll steht übertragen für den Gott der Künste und Wissenschaften, der die Region vereint.