In der Diskussion zeigte sich Staatsministerin Böhmer beeindruckt von der Fülle der Aktivitäten und lobte die gemeinsame Initiative der verschiedenen gesellschaftlichen Akteure: "Unser Land ist zunehmend auf kluge Köpfe aus aller Welt angewiesen. Zuwanderung und Integration gehören dabei zwingend zusammen. Mit dem gemeinsam entwickelten Maßnahmenpaket hat die Metropolregion Rhein-Neckar auf dem Weg hin zu einer gelebten Willkommenskultur den richtigen Weg eingeschlagen", so Böhmer.
Verwaltungen sind sich ihrer Verantwortung bewusst
Wie wichtig eine effiziente, transparente und vor allem einladende Verwaltungspraxis beim Zuzug qualifizierter Fachkräfte ist, schilderten Vertreter der Ausländerbehörden. Koordiniert von der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH arbeiten die 22 Behördenleitungen seit 2008 in einem Arbeitskreis gemeinsam daran, Verfahren bundesländerübergreifend zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. So wurde zum Beispiel ein mehrsprachiges Antragsformular entwickelt, das in allen Behörden zum Einsatz kommt. Im Rahmen des regionalen E-Government-Modellvorhabens unterbreitete der Arbeitskreis der Innenministerkonferenz zahlreiche Vorschläge, wie die Visavergabe an Fachkräfte aus dem nichteuropäischen Ausland beschleunigt und vereinfacht werden kann. Eine entsprechende Änderung der Aufenthaltsverordnung auf Bundesebene erfolgt voraussichtlich in diesem Jahr.
Ein gemeinsames Positionspapier für eine serviceorientierte Verwaltungspraxis in Ausländerbehörden unterzeichneten zudem alle Landräte und Oberbürgermeister der Region im Herbst 2012. Mit verschiedenen Maßnahmen wollen die Verwaltungen als wichtige Anlaufstellen ihren Beitrag zu einer gelebten Willkommenskultur und einer erfolgreichen Zuwanderungspolitik leisten. Beschäftigte sollen etwa in Verwaltungsenglisch geschult, der Erfahrungsaustausch zur Beratungspraxis verstärkt oder das Einreise-Verfahren verständlich auf dem Internet-Portal "Verwaltungsdurchklick" erläutert werden.
Wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der regionalen Fachkräftestrategie brachte die abschließende Diskussion mit Staatsministerin Böhmer zu aktuellen Fragestellungen der Arbeitsmarkt- und Integrationspolitik. "Zuwanderer sind keine homogene Gruppe. Umso wichtiger ist es, die spezifischen Zielgruppen genau in den Blick zu nehmen. Lösungen für eine gelingende Integration können nicht am grünen Tisch entwickelt werden. Es gibt auch nicht das Patentrezept! Entscheidend ist, die praktischen Erfahrungen der Ausländerbehörden zu nutzen und die Vernetzung der Akteure vor Ort weiter voranzutreiben", sagte Böhmer.