Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr:„Die Wasserstoffwirtschaft muss als Wertschöpfungskette betrachtet und umgesetzt werden. Nur so wird sie sich bundesweit und in den Regionen etablieren. Das von uns geförderte Projekt H2Rivers ist ein Leuchtturmprojekt! Es umfasst alle Aspekte von der Erzeugung grünen Wasserstoffs über die Verteilung und Betankung bis hin zur Verwendung in Linienbussen und dem Schwerlastverkehr. Dieses Projekt bereitet den Weg für andere Nutzer, indem es deutlich macht, welche Chancen und Herausforderungen der Einsatz von Wasserstoff im Verkehr mit sich bringt.“ Das Projekt H2Rivers erhielt im Rahmen des HyLand-Programms eine Förderung über 20 Millionen Euro durch das Bundesministerium für den Aufbau der regionalen Wertschöpfungskette.
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg förderte wiederum das Schwesterprojekt H2Rhein-Neckar mit rund 16,7 Millionen Euro. Mithilfe dieser Mittel aus dem Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg (SDA) können die Städte Mannheim und Heidelberg ihre komplette Diesel-Gelenkbusflotte mit klimaschonenden Brennstoffzellen-Range-Extender-Bussen austauschen. „Pionierarbeit lohnt sich. Das Projekt H2Rhein-Neckar sichert Baden-Württemberg technologischen Vorsprung und innovatives Knowhow rund um Wasserstofftechnologien. Denn grüner Wasserstoff, der klimaneutral aus erneuerbarem Strom erzeugt wird, bietet für den Industrie- und Technologiestandort Baden-Württemberg vielfältige Vorteile. Jetzt gilt es, die getätigten Investitionen weiter in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu verankern und Klimaschutz voranzutreiben“, sagt Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Welche Auswirkungen der Umstieg auf alternative Antriebe hat, wertet eine wissenschaftliche Begleitforschung im Projekt H2Rhein-Neckar aus. Insgesamt werden 40 Brennstoffzellen-Gelenkbusse in Mannheim und Heidelberg eingesetzt. Acht davon werden im Schwesterprojekt H2Rivers in Ludwigshafen zum Einsatz kommen. Und auch die Infrastruktur wird um neue E-Ladesäulen und Wasserstofftankstellen durch Projektpartner erweitert.
Die Einbindung der vielen regionalen Partner ist strategisch entscheidend, um langfristig der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zur Marktreife in der Metropolregion Rhein-Neckar zu verhelfen. Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreis, Vorsitzender Verband Region Rhein-Neckar und stellv. Vorsitzender Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e.V., betont: „Die zusammenhängenden Projekte machen die Metropolregion Rhein-Neckar zu einem der größten Schaufenster für Wasserstoff-Technologie in Deutschland. Daran werden wir weiterarbeiten. Auch die Vernetzung über die eigenen Landesgrenzen hinaus ist elementar, um die Erfolge weiter zu tragen“.
Die Ergebnisse der Pilotprojekte liefern wichtige Hinweise, welche Weichenstellungen für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft sinnvoll sind. Die Konsortialführer Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (H2Rivers) und e-mobil BW GmbH (H2Rhein-Neckar) werden in ihren Netzwerken diese Erkenntnisse nutzen und diskutieren, um die nächsten Schritte im Wasserstoff-Markthochlauf weiter voranzutreiben.
Franz Loogen, Geschäftsführer der e-mobil BW, Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive Baden-Württemberg, verdeutlicht: „Neue Antriebstechnologien finden immer schnellere Verbreitung, auch bei Bussen und Lastwagen. Der Aufbau der neuen Versorgungsinfrastruktur von Strom und Wasserstoff ist vor Ort beim Anwender eine aktuelle Herausforderung, auch für ÖPNV-Betreiber oder Kommunen. Hier setzt das Projekt H2Rhein-Neckar sowie seine Begleitforschung konkret an, um für Anwender passende Lösungen zu finden.“
Über H2Rhein-Neckar und H2Rivers
Wie kann Wasserstoff lokal erzeugt, verteilt und für eine klimafreundliche Mobilität eingesetzt werden? Das zeigen die Förderprojekte H2Rivers und H2Rhein-Neckar, mit einem Projektvolumen von knapp 100 Millionen Euro. Wasserstoff wird durch den H2 Hub in Mannheim und hy.waiblingen erzeugt und verteilt, anschließend unter anderem in Brennstoffzellen-Abfallsammelfahrzeugen und Brennstoffzellen-Pkw eingesetzt. Die Umstellung des ÖPNVs auf Brennstoffzellen-Range-Extender-Busse liefert darüber hinaus wichtige Erkenntnisse für Kommunen und Busbetreiber, wissenschaftlich ausgewertet in einer Begleitforschung. Das Projekt H2Rhein-Neckar wird mit 16,7 Millionen Euro durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gefördert und durch die Landesagentur e-mobil BW koordiniert. H2Rivers wird mit 20 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert und von der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH koordiniert. Weitere Informationen unter www.h2rivers.de
Projektpartner H2Rivers: Air Liquide, Stadt Heidelberg, Hy.Waiblingen, H2 MOBILITY, KazenMaier, Landkreis Esslingen, Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, SSB, Stadt Mannheim, Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen
Projektpartner H2Rhein-Neckar: H2 MOBILITY, Institut für Technik der Informationsverarbeitung des KIT, Mannheim Institute for Sustainable Energy/ Universität Mannheim, Rhein-Neckar-Verkehr GmbH