Der Verband der Mittelständischen Energiewirtschaft (MEW) hat auf der Grundlage der Metastudie „Grüner Wasserstoff und Wasserstoffderivate – Kernelemente einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung Deutschlands“ einen Realitäts-Check der aktuellen Energiewendepolitik vorgenommen.
Darin wird deutlich: Die Szenario-Studien, die für politische Entscheidungen herangezogen werden, sind wissenschaftlich solide erarbeitet. Die Fragestellungen, die den Szenarien zugrunde liegen, engen jedoch die technologischen Optionen ein. Technische Machbarkeit dominiert die Zielkorridore wobei jedoch vielfach die kritische Bewertung einer realistischen Umsetzbarkeit auf der Strecke bleibt.
Die Meta-Studie wertet vier anerkannte Szenarien aus, die bis zum Frühjahr 2021 erschienen waren und ergänzt diese wo erforderlich durch eigene Forschung. Der Auftragnehmer (Wuppertal Institut) weißt in der Studie auf die immensen Herausforderungen hin, beispielsweise beim Aufbau von Speicherkapazitäten und beim Netzausbau.
Der MEW hat nunmehr die Ergebnisse einem Realitäts-Check unterzogen und Szenario-Resultaten valide Daten gegenübergestellt bzw. den Praxisbezug infrage gestellt. Hierbei wird deutlich, dass nicht nur die Herausforderungen immens sind, sondern die Szenario-Studien von Grundannahmen ausgehen, die realitätsnahen Studien diametral widersprechen – zum Beispiel im Fall der Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs, des Güterverkehrs oder auch des Stromverbrauchs.
Der MEW leitet daraus drei wesentliche Handlungsempfehlungen ab:
- Statt Detail- und Technologievorgaben sollten Ziele im regulativen Rahmen vorgegeben werden.
- Politische Entscheidungsträger sollten dem Forschungsdrang und der Innovationskraft der Akteure in der Energiewende mehr Vertrauen schenken und regulativ technologieoffene Lösungsansätze zulassen.
- Private Investitionen müssen stimuliert und eine unbürokratische Umsetzung unterstützt werden.
Den Foliensatz zum Realitäts-Check finden Sie hier zum Download.