Eclipse in der Manege
Denken nicht viele, Softwareentwicklung sei trocken, abstrakt und unzugänglich? Eine Sache, die sich nur zwischen dem Programmierer und seinem Rechner abspielt? Etwas, das zu kompliziert ist, um es in verständliche Worte zu fassen? Nun, dieses Klischee wurde letzten Dienstag, den 12.06.2012 für mehrere Stunden eindrucksvoll widerlegt. Die Manege des Circus Rambazotti war der perfekte Platz, um zu zeigen, wie viel Artistik und magischer Zauber von etwas Quelltext ausgehen kann.
Kein Budenzauber
Angetreten, dies zu beweisen, waren Eclipse-Entwickler aus Hamburg, Kassel, Berlin und Kanada. Darunter Größen wie Eike Stepper und Ed Merks, die über die Eclipse-Modelling-Technologien CDO und Xcore referierten. Was für den Laien unverständliche Zauberformeln sein mögen, löste beim durchweg fachkundigen Publikum reges Interesse und konstruktive Debatten aus. Denn anders als beim klassischen Budenzauber ging es hier darum, das eigene Wissen transparent zu machen und mit den Anwesenden zu teilen.
So geschehen auch beim Vortrag von Sebastian Hardt und Johannes Unterstein von der Micromata GmbH, der das Webframework Play zum Gegenstand hatte. „Von Elfenbeintürmen halten wir gar nichts“, geben sie zu Protokoll. „Viel lieber arbeiten wir im Team und lassen andere an unserem Wissen teilhaben. Nur im Austausch entstehen Ideen und werden kreative Impulse freigesetzt.“
Großen Anklang fand auch der Vortrag von Andreas Scharf, der mit Scribble eine Gemeinschaftssoftware der Yatta Solutions GmbH und der Uni Kassel vorstellte, die Handgezeichnetes per Tablet oder Active Board in digitale Bilder übersetzen kann. Scharf sieht in dem regen Austausch innerhalb der Eclipse Community ebenfalls nur Vorteile, auch und vor allem für die Forschung.
Teilnehmerzahl steigt
Die Teilnehmerzahl des Eclipse DemoCamps steigt stetig an. Gestartet ist sie bei etwa 25 Personen im Jahr 2010 und liegt inzwischen bei rund 60 (spontane Gäste ohne Voranmeldung nicht inbegriffen). Gemäß der eigenen Zielsetzung war das Eclipse DemoCamp auch dieses Mal wieder eine Mischung aus Vertretern der Wissenschaft und der Wirtschaft. Begrüßt wurden sie stellvertretend für die veranstaltenden Unternehmen Micromata und Yatta Solutions von Kai Reinhard und Johannes Jacop. Die einleitenden Worte sprach wieder Ralph Müller von der Eclipse Foundation. Durch den Abend führte Manuel Bork von Yatta Solutions.