Grund genug für unser UX-Team, im Oktober der holländischen Hauptstadt einen Besuch abzustatten und UX-Größen wie Petro Salema, Sara Soueidan oder Heydon Pickering für ein Weilchen zuzuhören.
Während Soueidan etwa ihren Vortrag der Animation so genannter SVGs (Scapable Vector Graphics) widmete und damit einen sehr praktischen Ansatz verfolgte, stellte Heydon Pickering in „Getting nowhere with CSS best practices“ existentielle Fragen zum Umgang mit Cascading Style Sheets und der eigenen Sterblichkeit: „Are white space discussions valuable to look back on when lying on your dead bed? It’s a good thing to ask yourself. Because one day“, informiert Heydon seine Zuhörerschaft, „we will die.“
Die Vorträge waren aber nicht nur rhetorisch unterhaltsam, sie waren auch inhaltlich und gedanklich anspruchsvoll. So legte Petro Salema in „Dream big. Think small“ den Fokus auf die Entstehung des technischen Fortschritts, die, so sagt er, generell eine Sache der kleinen Schritte sei. Sie ermögliche im Übrigen nur demjenigen bahnbrechende Erfindungen, der es vermag, zwar aus seinen Erfahrungen sinnvolles Wissen abzuleiten, gleichzeitig aber in der Lage ist, überkommene Denkmuster zu überwinden, die ihn daran hindern, neue, ungewöhnliche Perspektiven einzunehmen. Und, auch eine wichtige Botschaft Salemas: Die Antwort kann stets nur so gut sein, wie die Frage selbst.
Die Antwort in diesem Fall lautet: User Experience. „Als praxisorientierte Disziplin stellt UX die Frage nach der Nutzererfahrung und ist damit zunächst ein rein empirisches Fachgebiet“ fasst Moritz Fröhner, Leiter des UX-Teams, die Aufgaben von UX zusammen. „Kreativ wird sie erst dann, wenn es darum geht, aus dieser Erfahrung Innovationen für die Zukunft abzuleiten - und dabei nicht nur der ermittelten Nutzererfahrung zu entsprechen, sondern unbekanntes Terrain zu erkunden, den Blick für völlig Neues zu öffnen.“ In diesem Sinne war Salemas Vortrag für fast alle Micromaten der Lieblingsbeitrag auf der Fronteers14.