„Start & more“ heißt der neue Existenzgründerwettbewerb, den die Wirtschaftsinitiative MicroMountains Network e.V. mit Sitz in Villingen-Schwenningen ausgelobt hat und künftig jährlich veranstaltet. Zur ersten Runde können Interessenten ab sofort Geschäftsideen und Businesspläne einreichen. Ausgeschrieben sind die Disziplinen Mikrosystemtechnik und Medizintechnik. Alle weiteren Bedingungen finden sich auch im Internet unter der Adresse www.startandmore.com.
Der Wettbewerb zielt auf die tatsächliche Umsetzung der Businesspläne ab. Die Teilnehmer müssen mehr als überzeugende Konzepte liefern. Ernsthaftes Interesse an einer Firmengründung in der Region um Rottweil, Tuttlingen und Villingen-Schwenningen entscheidet mit über den Wettbewerbserfolg. Ziel dieses neuartigen Existenzgründerwettbewerbs ist, akademische Nachwuchskräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu motivieren, Technologieunternehmen an dem Industriestandort mitten zwischen Stuttgart und Zürich aufzubauen.
Den Teilnehmern werden Themenstellungen angeboten, die sich aus Bedürfnissen der regionalen Wirtschaft ergeben, so dass vom Start weg eine Nachfrage sichergestellt werden kann. Der Schwerpunkt liegt anfangs auf Medizin- und Mikrosystemtechnik. Die Geschäftsidee kann auf einem neuen Produkt basieren oder auch eine industrienahe Dienstleistung sein.
Die Preisträger können bis zu 20.000 Euro Gesamtprämie erreichen. In der ersten Runde erhalten die besten zehn Teilnehmer je 500 Euro. Die Jury bewertet ihre Businesspläne nach Geschäftsidee, Kundennutzen und Marktpotenzial. In Phase 2 des Wettbewerbs müssen detailliert ausgearbeitete Businesspläne eingereicht werden. Die Kandidaten sollen Aussagen zur technischen Lösung und Finanzierung machen. Die fünf Besten erhalten Prämien. In Phase 3 wird es ernst. Die prämierten Teilnehmer führen konkrete Finanzierungs- und Ansiedlungsgespräche. Wer sich hier und in der anschließenden Gründungsphase erfolgreich durchsetzt, bekommt später nochmals eine gewichtige Ehrung.
Ein Netzwerk aus Mentoren, Seniorexperten, Business Angels, Unternehmern und Kapitalgebern begleitet die Teilnehmer durch Wettbewerb und Gründungsphase. Während des Firmenaufbaus stehen gegebenenfalls weitere Fördermittel zur Verfügung. Bezuschusst werden unter anderem Patentrecherchen, die Teilnahme an Messen, der Bau von Prototypen, Verbrauchsmittel für die Forschung oder auch Kinderbetreuung, um die Existenzgründung zu erleichtern.
Die erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer erhalten darüber hinaus vielfältige praktische Unterstützung am Standort. Beispielsweise steht ihnen mit dem Institut für Mikro- und Informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft (HSG-IMIT) in Villingen-Schwenningen ein Forschungs- und Entwicklungspartner zur Seite, der international als Schrittmacher der Mikrotechnologien anerkannt ist. Das HSG-IMIT verfügt über ein 600 Quadratmeter großes Reinraumlabor mit Fertigungsanlagen für Prototypen und Kleinserien. Ein weiterer Partner ist das Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Universität Freiburg. Mit 18 Professuren und 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt das IMTEK als die größte europäische Fakultät ihres Fachgebiets. Zum Verbund zählt auch das soeben gegründete MicroMountains Applikationszentrum in Villingen-Schwenningen, das wie ein Turbolader zwischen Erforschung und industrieller Anwendung der Mikrosystemtechnik fungiert.
Der Verein MicroMountains Network vermittelt gezielt Kontakte zu potenziellen Industriekunden in der Nachbarschaft. Unter anderem ist in der MicroMountains-Region zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb eine der weltweit stärksten Konzentrationen mittelständischer Medizintechnikhersteller anzutreffen – „ein Kraftzentrum der Medizintechnik“ laut Prognos. Automobilzulieferer, Elektronik- und Maschinenbaufirmen sind hier ebenfalls zu Hause. Zum Einzugsgebiet zählen Freiburg im Breisgau und das BioValley am Oberrhein, der Bodenseeraum mit seiner vielfältigen High tech-Industrie sowie die Ballungsräume Stuttgart und Zürich mit ihren Weltkonzernen.
Im Unterschied zur heute intensiv diskutierten Nanotechnologie ist die Mikrosystemtechnik bereits vielfältig kommerziell nutzbar. Das weltweite Umsatzvolumen von Mikrosystemen liegt derzeit bei rund 70 Milliarden US-$ und steigt jährlich um 16 bis 20 Prozent. Treibende Kräfte sind Bio-, Medizin-, Fahrzeug-, Kommunikations- und Automatisierungstechnik, aber auch die Konsumelektronik. Die Chancen für Existenzgründer können also als gut bezeichnet werden.
Weitere Informationen bei Egon Warfia, Leiter der Geschäftsstelle MicroMountains Network, E-Mail warfia@villingen-schwenningen.ihk.de, Telefon +49 (0) 7721 922194, www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de