Diese weitere Maßnahme zur teilautarken Energieversorgung von Micronas soll nun am Freiburger Standort, zusammen mit der bereits installierten, unternehmenseigenen Photovoltaikanlage, für eine Einsparung von ca. 30 Prozent des Gesamtstromverbrauchs sorgen. Der Wärmebedarf könnte sogar zu 60 Prozent gedeckt werden. Im Sommer kann die Abwärme mittels Absorptionskältemaschinen in Kälte gewandelt und zur Klimatisierung der Reinräume verwendet werden. Der Kältebedarf würde somit um ca. 40 Prozent reduziert. Gleichzeitig sichert Micronas dadurch ihre sensiblen Fertigungsbereiche gegen Schwankungen oder Ausfälle bei der Stromversorgung und somit auch gegen Produktionsausfälle. Es wird erwartet, dass das BHKW für eine jährliche Energiekosteneinsparung von einer Million Euro sorgen wird. "Bei Micronas gehen Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand", sagt Matthias Bopp, CEO bei Micronas. "Mit unseren Maßnahmen zur Energieeinsparung senken wir nicht nur unsere Betriebskosten, sondern leisten gleichzeitig einen signifikanten Beitrag zur Energiewende." Micronas investiert mehr als vier Millionen Euro in das Projekt und bekennt sich damit wiederholt zum Produktionsstandort Freiburg.
Das Blockheizkraftwerk wird aus zwei redundanten Generatoren mit jeweils 1000 kW elektrischer Leistung sowie Kälte- und Wärmepuffern zur Absicherung von Spitzenlasten bestehen. Angetrieben wird die Anlage mit einem Verbrennungsmotor auf Erdgas-Basis. Es wird eine hohe Auslastung der Anlage von ca. 8000 Betriebsstunden pro Jahr angestrebt. Mit einem voraussichtlichen elektrischen Wirkungsgrad von über 42 Prozent gehört das BHKW zu den fortschrittlichsten auf dem Markt. Durch die ganzjährige Nutzung der thermischen Energie - im Winter zum Heizen und im Sommer zum Kühlen - arbeitet die Anlage hocheffizient und wäre so in der Lage, bei vorgesehener Auslastung, einen außerordentlichen Gesamtwirkungsgrad von über 86 Prozent zu erreichen.
Das BHKW wird direkt neben den Produktionsgebäuden und insbesondere der energieintensiven Wafer-Fab errichtet, da hier der Energiebedarf am größten ist. Aufgrund der kurzen Versorgungswege entstehen kaum Transportverluste. Produziert das BHKW mehr Energie als notwendig, können die Überschüsse durch einen Verbund an die angrenzenden Gebäude zur dortigen Nutzung abgeführt werden.