Dort, wo mit Thermometer, Barometer oder Hygrometer analog die Temperatur, der Druck oder die Feuchtigkeit gemessen wird, bietet der Einsatz von innovativer RFID-Technologie ganz neue Vorteile. Dabei sind möglichen Einsatzbereiche vielseitig und jede Applikation unterliegt ihren eigenen Anforderungen.
Die Kombination von RFID und Sensorik ist nicht neu. Seit Mitte der 1990er Jahre werden diverse Sensor-Anwendungen zur kontaktlosen Messung von Temperatur, Druck oder Feuchtigkeit in der Praxis realisiert. So ist es möglich, mit einem speziellen Systemdesign mit miniaturisierter Antenne sowie unter Verwendung eines optimierten RFID-Front-Ends auf Basis der HF-Übertragungstechnologie ISO 14443 ein komplettes batterie- und drahtloses Sensormesssystem mit einem Durchmesser von nur 15 Millimetern herzustellen.
Die kleinen, robusten Linsen bieten die perfekte Kombination aus RFID-Transponder und Sensormodul. Mit Hilfe eines RFID-Schreib-Lese-Gerätes oder im Bedarfsfall auch mit einem Smart Phone kann kontaktlos der entsprechende physikalische Wert ermittelt und abgespeichert werden. In einem integrierten Transponderdatenspeicher werden vorab Produkt- und Kalibrierdaten abgelegt, die für hochgenaue Messungen und Objektverifikationen wichtig sind. ISO-definierte Standardschnittstellen erlauben eine preisgünstige Auswertetechnik. Die winzigen Sensorsysteme kommunizieren prinzipiell mit Standard-HF-Readern und üblicher mobiler Datentechnik, wie Industrie Hand Helds, Smart Phones oder Notebooks. So erhält der Anwender nicht nur einen objektiven Messwert, sondern kann das zu beurteilende Objekt gleichzeitig eindeutig identifizieren. Weil die Sensortransponder am Messobjekt verbleiben, liefern sie gleichzeitig eine eindeutige Identifikation der Messstelle. Der implementierte Speicher gestattet neben der Speicherung von Identifizierungsdaten auch das Ablegen von Kalibrierwerten sowie weiteren Informationen zur Messstelle. Die Transponder sind ebenfalls unter rauen Umgebungsbedingungen einsetzbar. Insbesondere wegen des geringen Leistungsverbrauchs sowie optimaler Datenraten erweist sich die HF-Technologie basierend auf dem Standard ISO 14443 als am besten geeignet.
Die Vorteile passiver Sensortransponder gegenüber konventioneller kabelgebundener Technik oder aktiven, batteriegestützten Loggern und Funksendern liegen insbesondere in der geringen Masse sowie der kleinen Baugröße der eigentlichen Messvorrichtung sowie der Unabhängigkeit vom Ladezustand eines Akkus. Funktionalitäten wie Logging, Grenzwertmeldungen und der Betrieb einer Real Time Clock sind bei Anwendung passiver Transpondertechnik ausgeschlossen, da sie nur bei Anwesenheit eines Readers aktiv sind.
Kontaktlose Spannungsmessung mit Potential
Letztendlich können die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologiekombination RFID und Sensorik niemals durch eine einzige Firma produktmäßig abgedeckt werden.
Deshalb hat sich microsensys entschlossen, die Möglichkeiten der TELID®-Produkte auf ein Basiselement zu reduzieren, wenn es um spannungsliefernde Sensoren geht. Mit dem Spannungssensor TELID®251 stellt microsensys dem Messtechnikmarkt einen einfachen, miniaturisierten Kommunikationsbaustein inklusive Energy Harvesting zur Verfügung.
Im Rahmen der Branchenfachmesse SENSOR + TEST in Nürnberg stellt microsensys ein neues Bauteil in der Produktfamilie TELID® vor. Die Produktneuheit der TELID® Sensortransponder-Reihe verfügt nun nicht wie sonst üblich über einen integrierten Sensor zur Messung physikalischer Größen, wie Temperatur, Feuchte, Schwingung oder Druck. Das neue TELID®251 ermöglicht das kontaktlose Messen von Ausgangssignalen extern anschließbarer Sensorelemente, welche über die vier vergoldeten Kontaktflächen auf der Rückseite des Bauelementes anschließbar sind. Der integrierte Analog-Digital-Converter (ADC) ermöglicht das potentialfreie Messen von Eingangsspannungen mit hoher Auflösung bei gleichzeitig geringem Leistungsbedarf. Die kontaktlose Übertragung von Sensorsignalen mittels RFID-Technologie ist für viele Sensorik-Applikationen sehr interessant, weil die insbesondere eben beschriebenen Vorteile das Erschließen völlig neuer Marktsegmente ermöglicht.
Da durch das TELID®251 eine stabilisierte Ausgangsspannung bereitgestellt werden kann, ist auch die Messung ohmscher Widerstände von resistiven Sensor-Elementen möglich. Somit ist das Bauelement für eine Vielzahl von zu messenden physikalischen Größen einsetzbar. Es ist beispielweise möglich, unter Verwendung von piezo-resistiven Drucksensoren eine Messauflösung von 0,1mbar für den Absolutdruck zu erzielen. Bei Verwendung von Platin-Sensoren kann die Temperatur mit einer Auflösung von 0,1K gemessen werden. Auch das TELID®251 verfügt über einen EEPROM-Speicher von bis zu 256bit, in dem relevante Daten abgelegt werden können.
Eine kabelgebundene Messung ist in vielen Industrie-Anwendungen aufwendig oder speziellen Zulassungen unterworfen und damit auch meist kostenintensiv. Mit dem Einsatz von RFID Technologie ist eine kabellose Messung physikalischer Werte bei einfachster, mobiler Handhabung möglich. Anfallende Applikationskosten werden reduziert und Messprozesse deutlich vereinfacht.