1973 – Start der Funkenlöschtechnologie
Neu in Kraft getretene Immissionsschutzgesetze verlangten in den frühen 70er Jahren vermehrt den Einsatz von Absaug- und Entstaubungsanlagen, um den Schadstoffausstoß zu reduzieren.
Defekte oder stumpfe bzw. abgenutzte Maschinenteile sowie eingetragene Fremdkörper führten jedoch in den Absaug- und Entstaubungsanlagen zu gefährlichem Funkenflug und erhöhten die Gefahr von schweren Bränden und Explosionen in den nachgeschalteten Filteranlagen. Damit wurde die Entwicklung einer speziellen bis dahin nicht auf dem Markt verfügbaren Brandschutzlösung notwendig, die diese Anforderungen erfüllte.
Minimax konzipierte daraufhin eine erste Funkenmelder- und Löschanlage Typ FEZ 2000 mit drei Überwachungsbereichen. Die neuartige Technik erlaubte es, selbst während des laufenden Betriebs der Absaug- oder Förderanlage innerhalb von Sekundenbruchteilen Zündquellen in geschlossenen Förderleitungen zu erkennen und zu bekämpfen. Spezielle Infrarot-Funkenmelder FUX1000 und FUX1001 wurden für den Betrieb mit der Zentrale FEZ 2000 konstruiert, als Löschdüse kam die SD 50 zum Einsatz. Sobald ein Funke gemeldet wurde, setzte die offene Messingdüse Wasser frei und sprühte in Materialtransport-Richtung, um den Funken abzulöschen. Für die optimale und vollflächige Abdeckung des Förderkanalquerschnitts wurde die Düse zentrisch in der Förderleitung platziert.
Mitte der 70er bis Mitte der 80er Jahre – intelligente WeiterentwicklungenUm zusätzlich zu den Materialförder- und Transportbereichen auch weitere brandgefährdete Peripherie- und Produktionsbereiche gleichzeitig mit abdecken zu können, präsentierte Minimax die erste kombinierte Funken- und Brandmelderzentrale vom Typ FMZ 2001. Diese ermöglichte erstmalig den Betrieb und die Überwachung von bis zu zehn Löschbereichen für den kombinierten Einsatz sowohl im reinen Gebäudeschutz als auch bei industriellen Produktionsprozessen. Das Meldersortiment wurde um den FUX 1100 erweitert, der dank verbesserter Bauteile in zusätzlichen Bereichen eingesetzt werden konnte und noch zuverlässiger detektierte.
Schon wenige Jahre nach Einführung der FMZ 2001 gelang ein weiterer Innovationsschritt in der Zentralen-Technologie: Anfang der 80er Jahre war die Neuentwicklung FMZ 3000 bereits in der Lage, bis zu 40 Bereiche zu überwachen und verfügte darüber hinaus über eine Funkenzählfunktion zur Steuerung von Maschinenreaktion bzw. -abschaltung über die Relaisausgänge der Löschanlage. Zudem konnte die FMZ 3000 Fehler in der eigenen Anlage erkennen und überwachen wie z.B. Drahtbruch oder Kurzschlüsse. Die kleinere FLE 3000 wurde speziell für Kunden entwickelt, für deren Anwendungen eine Anlage mit nur einem Bereich ausreichend ist.
Ende der 70er Jahre wurden die industriell hergestellten Funkenmelder der Reihen FUX3000 und FUX3001 als robuste IP65-Ausführung entworfen, die den in der Regel rauen Umgebungsbedingungen der Holzindustrie problemlos Stand halten konnten und so noch zuverlässiger waren. Um auch Hochtemperatur-Kanäle, wie z.B. Trocknerrohre überwachen zu können, wurde das Meldergehäuse des hochempfindlichen Funkenmelders FUX3001 L1 mit temperaturempfindlichen Bauteilen, wie beispielsweise Sensoren und der dazugehörigen Elektronik durch einen Lichtwellenleiter vom optischen Fenster thermisch entkoppelt. Ein weiterer Melder dieser Zeit mit Sonderfunktion ist der FUX3001 DL. Er verwendet einen anderen Sensor und wird in Verfahrensbereichen eingesetzt, die von Fremdlichtquellen beeinflusst werden können oder bei denen der Prozess ein anderes Detektionsspektrum erfordert. Damit ein Funkenmelder zuverlässig funktioniert, muss der Sensor jederzeit die IR Strahlung eines Funkens oder heißen Teils durch das optische Fenster empfangen können. In Umgebungen wie der holzverarbeitenden Industrie kommt es jedoch vor, dass das optische Fenster des Melders durch Materialablagerungen verschmutzt und er dadurch „erblindet“. Für zusätzliche Betriebssicherheit sorgt ab den 80er Jahren der Funkentestmelder FTX3000, der mittels eines externen Funkentestlichts das Ansprechverhalten eines Funkenmelders überprüft. Er führt sowohl eine Sichtfähigkeits- als auch Funktionsprüfung des Funkenmelders unter Realbedingungen durch und informiert gezielt bei Störungen.
Neben neuer Zentralen- und Melder-Technologie brachte dieses Jahrzehnt zudem die Löschdüsen SD50-T und SD50-K hervor. Es handelt sich hierbei um selbstschließende Düsen, die bei ansteigendem Wasserdruck öffnen und nach dem Löschvorgang per Federkraft wieder schließen. So kann, im Unterschied zu offenen Düsen, kein Fördermaterial in die Düsen gelangen und diese somit nicht verstopfen. Die Düse SD50-K ist so konstruiert, dass sie darüber hinaus als Gegenstromlöschung eingesetzt werden kann und entgegen der Materialflussrichtung sprüht. Dieser Prozess ist patentgeschützt.
Die 90er Jahre – alles wird einfacher
Minimax brachte die mikroprozessorgesteuerte kombinierte Brandmelder- und Löschsteuerzentrale FMZ 4100 auf den Markt. Sie erfüllt die Anforderungen an eine zunehmend individuell konfigurierbare Funkenmeldetechnologie und ermöglicht, zusätzlich mit integriertem Leckagen- und Durchflussmelder LKM, mögliche Rohrbrüche oder Düsenverstopfungen frühzeitig zu erkennen. Sobald beim Wasserdurchfluss Auffälligkeiten erkannt werden, sendet die Zentrale ein Signal aus und der Fehler kann exakt lokalisiert und bereichsgenau behoben werden. Ein enormer Pluspunkt bei der Wartung einer Anlage.
Ebenfalls trägt der neu entwickelte Melder FUX3001 ELM zur vereinfachten Anwendung bei. Benötigte man bislang eine aufwändige Befestigung für die Montage eines Melders, wurde mit dem FUX3001 ELM die Einlochmontage realisiert. Nur eine Verschraubung reicht aus: der Melder ist damit erheblich leichter zu installieren, zu warten und zu reinigen.
Für die Anwendung in Systemen mit höchsten Sicherheitsanforderungen wurde der Funkenmelder FUX4000 UEWA, eine Abwandlung des FUX3200 L1 UEWA, entwickelt: dieser verfügt über eine automatische Sichtfähigkeitsüberwachung der Optik gegen Verunreinigungen und vereint so die Funktionen der Melder der FUX-Reihe und des Funkentestmel-ders FTX3000 in sich. Das Verfahren, wie der Melder kontinuierlich die Sichtfähigkeit überwacht sowie seine Elektronik auf korrekte Funktion prüft, ist patentgeschützt.
Die SD 50-T und SD 50-K Düsen stellten bereits einen großen Entwicklungsschritt in der Düsentechnologie dar, doch eine Schwäche blieb: die Düsen wurden zentrisch im Rohr platziert, um den Kanalquerschnitt vollflächig abzudecken und waren somit Abnutzungen durch das permanent vorbeifliegende Material ausgesetzt. Mit Einführung der selbstschließenden Flachstrahldüse F180 gehört dies ab Ende der 90er Jahren der Vergangenheit an. Per Einlochmontage wird diese Düse bündig an der Seitenwand des Förderkanals angebracht. Weil der fächerförmige Strahl einen Sprühwinkel von 180º aufweist und sofort einen homogenen Wasservorhang aufbaut, kann diese patentierte Löschdüse sowohl runde als auch rechteckige Querschnittskonturen vollständig abdecken. Zudem ist der Düsenstrahl stark genug, selbst Materialfluss mit höherer Dichte zu durchdringen.
2000 bis heute – maximale Überwachung, Schnelligkeit und FlexibilitätMinimax hat kontinuierlich daran gearbeitet, die Brandmelder-, Ventil- und Düsentechnologie zu optimieren, um Reaktionszeiten zu verkürzen und damit auch einen kürzeren Abstand zwischen Melder und Düse zu ermöglichen. Dieses Zusammenspiel aus schnellen Technologien erzielt noch höhere Sicherheit bei gleichzeitig maximaler Flexibilität.
Exemplarisch für die Zeiten der maximalen Flexibilität steht die FMZ 5000: Die vollständig modular aufgebaute Brandmelder- und Löschsteuerzentrale FMZ 5000 verfügt über eine grafisch frei programmierbare Steuerung, wobei bis zu 32 Zentralen und parallele Anzeigefelder redundant in einem ringförmigen Netzwerk miteinander verbunden werden können. Die Zentrale überwacht alle Funkenmelder einschließlich deren Funktionsüberwachung, Strömungsmelder, Absperrvorrichtungen, Druckerhöhungsanlagen, Begleitheizung, Löschventile und Funkentestmelder-Ausrüstung. Einer der drei Funkenzähler, die für jede Funkenmelderlinie verfügbar sind, bietet die Funktion der Mittelwertbildung über einen frei definierbaren Zeitraum. Jede Funkenmeldung sowie die Anfangs- und Endzeitpunkte des Löschvorgangs werden auf die Millisekunde genau in einem Speicher mit Kapazität für mehr als 50.000 Einträge aufgezeichnet.
Das optionale “Reflex-Modul" für die FMZ 5000 bietet eine kombinierte Brandmelde- und Funkenlöschfunktion sowohl für pneumatische Fördersysteme als auch für Absauganlagen. Funkenerkennung und Löschvorgang laufen „Reflex“-artig ab. Das „Web-Modul“ ermöglicht den Datenzugriff per Internet und Webbrowser für eine Ferndiagnose bzw. Fernsteuerung und reduziert so den Service- und Wartungsaufwand.
Eine Weiterentwicklung zur Erhöhung von Transparenz und (räumlicher) Flexibilität stellt das Gefahrenmanagement-System WinGuard von Minimax dar: Es ist ein übersichtliches und benutzerfreundliches System zur Visualisierung und Bedienung von Gefahren- und Brandmeldeanlagen. Das anlagenübergreifende, einheitliche Bedienkonzept gestaltet die komplexen Zusammenhänge gerade in diesem Bereich für den Anwender übersichtlich und leicht verständlich. Der aktuelle Status von Überwachungspunkten kann in Grafiken, als Textmeldung oder animiertes Element dargestellt werden. So ermöglicht WinGuard eine Überwachung, die besonders in weitläufigen und komplexen Gebäudestrukturen, wie in industriellen Betrieben üblich, besonders wichtig ist. Die Signale der Brandmelde- und Steuerungsanlage wie z. B. Alarme oder Ereignisse, aktivieren entsprechende Meldungen und lösen vordefinierte Reaktionsabläufe aus. Zudem können im Voraus festgelegte Personen per SMS, E-Mail oder Fax benachrichtigt werden.
Zusätzliche Flexibilität haben Kunden auch durch die Erweiterung der gesamten Produktpalette der Funkenmelder- und Löschtechnologie für den Einsatz in Ex-Dust-Zonen. Diese Produkte sind speziell für diese Bereiche entwickelt oder modifiziert worden und entsprechen den Anforderungen der europäischen Richtlinie ATEX 94/9EC.
40 Jahre erfolgreich Funken gelöscht
Die Marke Minimax steht seit der ersten erfolgreichen Inbetriebnahme einer Funkenlöschanlage im Jahr 1973 nicht nur für den Bereich Funkenlöschung.
Die Minimax GmbH & Co. KG ist zudem ein VdS-zertifiziertes Unternehmen für die Planung und den Bau von Brandschutzanlagen in allen Bereichen der Holzwerkstoffindustrie: Ob kombinierte Pumpen-, Sprinkler-, Sprühwasser-, Schaum-, Funken- und Gaslöschanlagen oder Brandmeldeanlagen - Minimax steht für umfassende Brandschutzlösungen aus einer Hand.
Minimax Entwicklungen verfügen über verschiedene internationale Zulassungen, wie VdS oder FM und sind beispielsweise auch in Ländern wie Russland zertifiziert. Der Kurs, den das Unternehmen eingeschlagen hat, verspricht auch für die nächsten Jahrzehnte umfassende Brandschutzlösungen für Holzwerke aus einer Hand: Von der Entwicklung innovativer Anlagen und Produktkomponenten über deren Herstellung bis hin zur Wirksamkeitsüberprüfung unter Realbedingungen.