Neues Level für die Prozess-Analyse in der Intralogistik durch die Kombination von Bewegungs- und Aktivitätsdaten / Integration von WMS-, ERP-, TMS- und MES-Daten / Regelbetrieb gestartet / mit höherem Detaillierungsgrad gezielt Prozessengpässe und - abweichungen aufspüren
Der Intralogistik-Optimierer MotionMiners überführt seine neue Funktion „Betriebsdaten-Matching“ erfolgreich in den Regelbetrieb. Erster Anwender und vormaliger Pilotpartner ist die Zufall Logistics Group, die dadurch ihre Prozesse im Stückguthandling erstmalig bis auf Relations-, Verpackungs- und Kundenebene herunterbrechen kann. Das gelingt durch die Kombination aus anonymisierten Bewegungsdaten (mit Motion-Mining-Technologie erhoben) und eigenen TMS-Daten in der Analyseplattform, der MotionMiners PROCESS INTELLIGENCE. Das innovative „Betriebsdaten-Matching“ präsentiert MotionMiners auf der Logistikmesse LogiMAT in Stuttgart (11. bis 13. März 2025, Halle 4, Stand C25).
Sensordaten als fundierte Ausgangsbasis
Die Grundlage für das Betriebsdaten-Matching bilden die anonymisiert erfassten Bewegungsdaten von Mitarbeitern oder Fahrzeugen, die der Anwender mit den Mess-Sets der Motion-Mining-Sensorik aufgezeichnet. „In unserer 11.0000 m2 großen Stückguthalle in Göttingen haben wir auf diesem Weg über drei Wochen insgesamt 600 Datenstunden im Bereich der internationalen Stückgutverkehre erhoben“, umreißt Daniel Kaiser, Senior Experte Geschäftsprozessoptimierung bei Zufall Logistics und verdeutlicht, „das sind Daten, die vorher nicht verfügbar waren und jetzt Transparenz in die Handling-Abläufe bei der Vorsortierung, an der Rampe und bei der Verladung bringen.“
Tiefere Analysen durch Kombination mit TMS-, WMS- ERP- oder Maschinendaten
Mit dem Betriebsdaten-Matching gewinnen Prozessingenieure eine weitere Dimension hinzu. Die Nutzer werden befähigt, die Analyseergebnisse von MotionMiners mit den eigenen Betriebsdaten aus ihrem bestehenden System (TMS-, WMS-, ERP-, Maschinendaten) auf der MotionMiners-Plattform zu korrelieren. Das hebt die Prozess-Analyse im Bereich der Intralogistik auf ein neues Level. Dies bestätigt Anwender Kaiser: „Das Betriebsdaten-Matching hilft uns, Auswertungen zu detaillieren und noch gezielter mögliche Prozessengpässe oder -abweichungen zu erkennen.“
Mit Machine-Learning zu Optimierungspotenzialen
Die Datengenerierung und Ermittlung der Prozesskennzahlen erfolgt mit dem Analysedashboard der MotionMiners PROCESS INTELLIGENCE. „Dabei nutzen wir Machine-Learning, um Ineffizienzen zu identifizieren und Optimierungspotenziale aufzudecken“, erläutert Sascha Kaczmarek, Mitgründer von MotionMiners und hebt den neugeschaffenen Mehrwert hervor, „durch das integrierte Betriebsdaten-Matching erhalten Unternehmen innerhalb kürzester Zeit Kennzahlen in einer neuen Tiefe und Granularität. So lassen sich beispielsweise nun Aufwände pro Auftrag, Kunde oder auch Artikel ermitteln, um noch gezielter Optimierungspotenziale aufzudecken.“ Das Anwendungsspektrum ist vielseitig: Das Matching-Tool unterstützt beim Benchmarking, schafft Transparenz und dient der Auditierung von bestehenden Prozessmodellen.
Mit Auftragsdaten weg von Durchschnittswerten
Der Import der Betriebsdaten auf die Plattform ist im CSV-Format möglich, was eine schnelle und flexible Verarbeitung gewährleistet und keine IT-Schnittstelle zu den vorhandenen Systemen notwendig macht. Anhand eines Beispiels zeigt Kaiser den Zugewinn an Informationen beim Stückgutumschlag: „Die MotionMiners-Messungen ergaben eine durchschnittliche Stückgut-Verladebewegung von 1:45 Minute bei unseren 30 bis 40 internationalen Relationen. Durch das Betriebsdaten-Matching wissen wir, dass die länderbezogenen Zeiten bis zu 30 Prozent von diesem Durchschnitt abweichen.“ Mit in die Analyse einbezogen wurden Auftragsdaten wie Relationen, Verpackungsarten sowie Empfänger/Versender.
So sehen fundierte Entscheidungen aus
Durch die klare Zuordnung der Bewegungsdaten zu den Auftragsdaten werden die Zusammenhänge deutlich und es entstehen belastbare Bewertungsgrundlagen für Entscheidungen. Als mögliche Maßnahmen bei der Spedition Zufall leitet Kaiser die Anpassung der Verkehrssteuerung und die Flexibilisierung der Personalplanung ab.
Umfassende Sammlung von Prozessdaten rechnet sich
Auch betriebswirtschaftlich rechnet sich die Prozessanalyse mit Motion-Mining für die Spedition. „Durch die eingesetzte Sensortechnologie bekommen wir über zwei bis drei Wochen transparent Daten über alle Verladungen. Bei einer händischen Erfassung könnten wir den Fokus nur auf drei bis vier Verladungen mit deutlich weniger Messungen legen“, vergleicht Kaiser.
Ziel: Prozesskennzahlen auf Tagesbasis
Im nächsten Schritt will der Logistiker das Betriebsdaten-Matching von dem projektbezogenen Einsatz zu einem kontinuierlichen Prozess weiterentwickeln. Das Ziel ist, dass die relevanten Prozesskennzahlen perspektivisch auf Tagesbasis vorliegen. Der Logistiker Zufall setzt die Hard- und Software zum Sammeln von Prozessdaten und deren Auswertung bereits seit 2022 ein. Durchgeführt wurden verschiedene Projekte in den Umschlaglägern Göttingen, Haiger, Nohra und Fulda sowie im Logistikcenter Kandel mit jeweils diverseren Messreihen.