Den Erfolg Ferraris führt di Montezemolo darauf zurück, dass aus den extremen Sportwagen nun Sportwagen geworden sind, die man trotz der besonderen Fahrleistungen auch im Alltag nutzen könne. Bei seinem Beginn 1991 habe es praktisch nur eine Ferrari-Architektur gegeben: "Die Architektur war mehr oder weniger gleich, Motor im Heck, schwer rein- und rauszukommen. Ich fuhr selbst einen 348. Ein englisches Magazin hatte gerade geschrieben, das Getriebe sei wie aus einem Lastwagen."
Damit habe er aufgeräumt. "Ich wollte keine Autos, die nur Spielzeuge für reiche Kunden sind. Sondern Autos, die man jeden Tag fahren kann", betont di Montezemolo. "Autos, in denen man auch seine Frau mitnehmen kann. Und die muss kein Fakir sein, sondern sollte bequem rein- und rauskommen." Trotz Alltagstauglichkeit müssten alle Ferraris drei Schlüsselfunktionen erfüllen: "Emotionales Fahrerlebnis, extreme Performance und tolles Design. Ein Ferrari ist etwas Einzigartiges, ein Traum."
Wirklich ernst nimmt di Montezemolo trotz der großen Konkurrenz wie Lotus, Lamborghini und Bugatti nur den deutschen Autobauer Porsche. "Porsche ist der Konkurrent, den ich ernst nehme. Die Marke pflegt ihre Tradition", so der Ferrari-Präsident. Aber es gäbe einen großen Unterschied zwischen Porsche und Ferrari: "Wir bieten heiße Technologie, sie kalte."