Tauberbischofsheim. Sowohl die jüngeren Geschäftsentwicklungen als auch geplante Maßnahmen zur Betriebserweiterung und zum Klimaschutz waren Anlass einer Betriebsbesichtigung von MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart bei der Mott Mobile Systeme GmbH & Co KG in Tauberbischofsheim sowie eines Gesprächsaustausches mit Geschäftsführer Jürgen Junker und dem Geschäftsleitungsassistenten Gerald Farrenkopf.
Das mittelständische Familienunternehmen mit derzeit knapp 50 Mitarbeitern, das 2020 sein 100-jähriges Jubiläum begehen konnte, gehört weltweit zu den führenden Herstellern im Bereich mobiler Bühnenelemente. Seit Anfang der 70er Jahre verlassen robuste und qualitativ hochwertigste Bühnenelemente, Tribünen und Podeste nebst Zubehör das Werk in Tauberbischofsheim. Die mobilen Konstruktionen bieten vielseitige Einsatzmöglichkeiten, die zum professionellen Gelingen von Konzerten, Shows und anderen Veranstaltungen beitragen oder beispielsweise in Industrie, Produktion, Handwerk sowie Bildungseinrichtungen zum Einsatz kommen können.
Darüber hinaus ist das Unternehmen mittlerweile zu einem führenden Hersteller von Klapptischsystemen und anderen mobilen Elementen im Bereich Leichtbau zum Beispiel für Konferenzen, Tagungen, Banketts und im Hotelbereich herangewachsen. Ihre hohe Flexibilität hat die Firma Mott insbesondere zu Beginn der Coronapandemie bewiesen, indem sie ad hoc in nur kürzester Zeit mit seinem modularen und multifunktionalen Baukastensystem „Flexikus“ neue Produktgruppen kreiert hat, um sowohl auf die geänderten Rahmenbedingungen zu reagieren als auch den außergewöhnlichen Anforderungen und entsprechenden Nachfragen gerecht zu werden. Dabei handelte es sich um ein flexibles Spuck- und Niesschutz-System, um mobile Hygiene-Wand-Lösungen und Raumteiler sowie um ein rollbares Notfall-Bett.
„Es liegt mir sehr am Herzen, die Firma Mott an ihrem Standort hier in Tauberbischofsheim weiterzuentwickeln“, betonte Jürgen Junker, seit 2015 Geschäftsführer, dem Landtagsvizepräsidenten und Wahlkreisabgeordneten gegenüber. „Hierzu wollen wir uns noch weiter zukunftsgerecht neu aufstellen und modern ausrichten“.
Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklungen mit einem heuer avisierten Umsatzvolumen in Höhe von zehn Millionen Euro und seinen erheblichen Potenzialen plant das Unternehmen erhebliche bauliche Erweiterungen. In diesem Zusammenhang stehen unter Aspekten der Nachhaltigkeit vor allem eine neue Halle mit einer CO2-neutral betriebenen Pulverbeschichtungsanlage und eine großflächige Photovoltaikanlage im expliziten Blickpunkt.
„Die Kunden äußern uns ihre Wünsche und wir setzen sie um“, erklärten Jürgen Junker und Gerald Farrenkopf bei einem Rundgang sowie einer Betriebsbesichtigung. Besonders beeindruckt zeigte sich Wolfgang Reinhart von den ambitionierten und engagierten Bestrebungen der Firma Mott Mobile Systeme in Sachen Klimaschutz und Dekarbonisierung. So sollen nicht nur insgesamt rund 45 Parkplätze durch eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 240 kWp überdacht werden, sondern zudem das Dach einer Lagerhalle mit Solarpanels ausgestattet werden, wodurch noch eine weitere Leistung von circa 160 kWp hinzukäme und sich eine Gesamtleistung von 400 kWp resultieren würde.
Wolfgang Reinhart informierte den Geschäftsführer der Firma Mott speziell über ein neues Programm der Landesregierung, mit dem Investitionen in Photovoltaik-Überdachungen von bestehenden Parkplatzflächen gefördert werden können. Voraussetzung sei eine Mindestgröße von 35 Stellplätzen. Bezuschusst werden dabei ausschließlich Investitionen in die Überdachung wie unter anderem die Aufständerung, die Stützpfeiler oder das Fundament – Förderanträge können bereits gestellt werden.
„Es überzeugt insbesondere das Gesamtkonzept des Mittelstandsbetriebs, der nicht nur seine eigene Klimaneutralität anstrebt, sondern mit der gewonnenen Sonnenenergie eine Pulverbeschichtungsanlage betreiben möchte, mit der für zahlreiche weitere Unternehmen pulverbeschichtete Produkte CO-neutral hergestellt werden sollen. Ich halte dieses Projekt für sehr begrüßenswert und zielführend, zumal auch weitere Lieferketten damit dekarbonisiert werden könnten“, resümiert Wolfgang Reinhart.
Text von Peter D. Wagner