"Unter den erneuerbaren Energien nimmt Bioerdgas eine wichtige Rolle ein. Die Anlage in Einbeck ist Teil unseres Wachstumsprogramms, das wir mit einem Investitionsrahmen von sechs Milliarden Euro allein bis 2010 konsequent umsetzen werden", erklärt Dr. Frank Mastiaux, Geschäftsführer der E.ON Climate & Renewables GmbH.
"Wir freuen uns, zusammen mit E.ON ein gemeinsames Projekt in einer Region umzusetzen, in der traditionell der Anbau von Energiepflanzen keine Rolle spielt", betont Bodo Drescher, Geschäftsführer der MT-Energie GmbH & Co. KG. Insbesondere Mais sei bislang im südlichen Niedersachsen praktisch nicht angebaut worden. Drescher: "Insofern lockert Mais in der Region die Fruchtfolge auf. Das ist ein wichtiges Argument für die neue Bioerdgasanlage."
Die Anlage besteht aus insgesamt sechs Behältern: zwei Fermenter, ein Nachgärer und drei Gärproduktlager. Die Produktion beläuft sich auf 1.000 Kubikmeter Rohbiogas pro Stunde. Daneben wird eine Gasaufbereitungsanlage installiert, die eine Kapazität von 500 Kubikmetern Bioerdgas pro Stunde aufweist. Nach der Aufbereitung und Veredelung wird Bioerdgas in das Erdgasnetz eingespeist.
Die Produktion von Biogas beziehungsweise Bioerdgas hat den Vorteil, dass verschiedene Pflanzenarten eingesetzt werden können. Bei der Anlage in Einbeck kommen Silagen aus Mais, Gras und Zuckerrüben zum Einsatz. Die Pflanzen werden in der näheren Umgebung angebaut. Für die Landwirte bedeutet dies eine zusätzliche Einkommensquelle. Somit sicher die Anlage langfristig die Wertschöpfung im ländlichen Raum. Zudem sind an dem Bauvorhaben auch lokale Baufirmen beteiligt.
"Bioerdgas ist ein wichtiger Baustein unserer langfristig ausgerichteten Versorgungsstrategie", betont Dr. Bernhard Reutersberg, Vorstandsvorsitzender der E.ON Ruhrgas AG. "Bei unseren Kunden kommt das grüne Bioerdgas gut an. Wir gehen davon aus, dass bis 2030 rund zehn Prozent des derzeitigen Erdgasverbrauchs in Deutschland mit Bio-Erdgas gedeckt werden können", so Reutersberg.