Überbrückungszeit von mehreren Stunden reicht. Nach den Worten des technischen Vorstands der MVV Energie, Dr. Werner Dub, ist der neue Fernwärmespeicher ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz: "Die umweltfreundliche Fernwärme ist und bleibt ein zentraler Bestandteil beim ökologischen Umbau unserer Energieversorgung. Gerade hier in Mannheim wollen wir ihr Potenzial weiter nutzen und ihre Zukunftsfähigkeit stärken."
Das Mannheimer Energieunternehmen investiert daher massiv in die Fernwärmeversorgung der Quadratestadt. So läuft derzeit bereits in mehreren Mannheimer Stadtteilen ein Netzausbau- und Verdichtungsprogramm, mit dem der schon heute hohe Versorgungsgrad von über 60 Prozent der Mannheimer Haushalte kontinuierlich gesteigert werden soll. Mit dem Bau des Fernwärmespeichers, für den Investitionen in Höhe von insgesamt 27 Millionen Euro einschließlich der erforderlichen Anbindung an das Fernwärmenetz vorgesehen sind, wird Mannheim, das eines der größten Fernwärmenetze in Deutschland besitzt, nach Überzeugung des MVV-Vorstandsmitglieds "seiner traditionellen Vorreiterrolle bei der Nutzung dieser klimaschonenden Wärmeversorgung auch in der Zukunft gerecht."
Wirtschaftlicher Eigentümer des Fernwärmespeichers ist die MVV Energie, die künftig auch dessen Einsatz steuert. In ihrem Auftrag plant, baut und betreibt das GKM die Anlage. Die Anlage ist auf eine Betriebsdauer von 40 Jahren ausgelegt und eröffnet zukünftig die Möglichkeit, auch andere Wärmequellen einzubinden.
Die neue Anlage erhöht nach den Worten des technischen Vorstands des GKM, Dr. Karl-Heinz Czychon, sowohl die Versorgungssicherheit für die rund 120.000 an das Fernwärmenetz angeschlossenen Haushalte als auch die Effizienz des GKM durch eine größere Flexibilität bei der Strom- und Fernwärmeerzeugung. So kann mit dem Fernwärmespeicher für das GKM ein aktives Last- und Erzeugungsmanagement umgesetzt werden. Zur Erhaltung der Versorgungssicherheit der Fernwärme mussten bisher ganzjährig mindestens zwei Blöcke des GKM betrieben werden. Nur so sei gewährleistet, dass auch bei Ausfall eines Blockes unterbrechungsfrei Fernwärme erzeugt werden kann. Künftig wird in lastschwachen Zeiten auch einen Ein-Block- Betrieb und damit eine Verringerung der technischen Mindestlast möglich.
Mit dieser flexibleren Fahrweise kann das GKM, so Dr. Czychon, besser und schneller auf die schwankende Nachfrage nach konventioneller Energie reagieren, die aus der unterschiedlich hohen Einspeisung von Sonnen- und Windenergie in das deutsche Stromnetz resultiert. Dr. Czychon: "Dieses große Speicherprojekt leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag zum Erfolg der Energiewende auf lokaler und regionaler Ebene."