Es gibt allerdings auch eine gewisse Unsicherheit über mögliche Risiken bei den Bürgerinnen und Bürgern, da die Nanotechnologie sehr komplex ist. Die Potenziale der Nanotechnologie heute, morgen und übermorgen zu nutzen, erfordert verantwortungsvolles Handeln, nach den Auswirkungen zu fragen und wenn notwendig, Vorsorge zu treffen.
Vor diesem Hintergrund führt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit regionalen Akteuren, wie der Landesinitiative Nano- und Materialinnovationen Niedersachsen, Bürgerdialoge durch, auf denen sich interessierte Bürger informieren und mit Experten diskutieren können.
Um einen Eindruck von der Vielfalt und den Möglichkeiten der Nanotechnologie zu erhalten, präsentieren Unternehmen, Forschungsinstitute und Bildungsträger Nanotechnologieprodukte zum Anfassen. Die Akademie Münden und Göttingen gibt bspw. mit einem „Schüler-Rasterkraftmikroskop“ Einblicke in die Nanowelt. Die Firma Particular GmbH stellt Nanopartikel aus Gold, Silber und Platin durch Laserabtrag in Flüssigkeiten her und wird diese im CinemaxX zeigen. Goldnanopartikel werden bspw. seit Jahrhunderten als Goldpurpur für tiefrotes und violettes Glas in Kirchenfenstern eingesetzt. Die Nanotechnologie kann auch das Beschlagen von Motorradhelmvisieren verhindern, wie das Unternehmen GXC Coatings GmbH aus Goslar zeigt. Nanomaterialien können aber auch in Lithium-Ionen-Batterien, z. B. für Handys oder Elektroautos, oder in Faserverbundkunststoffen für die Luft- und Raumfahrt (Flugzeuge, GPS- oder Rundfunk-Satelliten etc.) die Eigenschaften konventioneller Werkstoffe stark verbessern und so jedem Bürger Nutzen bringen. Dies zeigen bspw. das Institut für Partikeltechnik der TU Braunschweig, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Braunschweig und die TU Clausthal, die sich zu diesem Thema zu einem virtuellen Institut zusammengeschlossen haben. So kann z. B. der Flammschutz für faserverstärkte Kunststoffe durch Nanotechnologie deutlich verbessert werden, wie das DLR zeigen wird.
Viele weitere Beispiele werden durch das Göttinger Experimentallabor für junge Leute e. V., das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie sowie die Georg-August-Universität Göttingen vorgestellt. Des Weiteren kann am 14. April in der Zeit von 14:00 bis 18:00 und am 15. April 2011 in der Zeit von 8:00 bis 16:00 der Nanotruck des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vor dem CinemaxX Göttingen besichtigt werden.
Die Veranstaltung ist kostenfrei und schließt im Kinosaal 3 mit einer humoristisch-physikalischen Betrachtung des James Bond-Filmklassikers „Goldfinger“ durch Metin Tolan, Professor für experimentelle Physik der TU Dortmund – ein gleichsam kultureller wie wissenschaftlicher Höhepunkt nicht nur für eingefleischte James Bond-Fans.
Nano heute, morgen und übermorgen, 14. April 2011, 17:30 – 22:00 Uhr
CinemaxX Göttingen, Bahnhofsallee 3, 37081 Göttingen