Vor diesem Hintergrund führt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit regionalen Akteuren, wie der Landesinitiative Nano- und Materialinnovationen Niedersachsen, Bürgerdialoge durch, auf denen sich interessierte Bürger informieren und mit Experten diskutieren können - so auch am 14.04.2011 im CinemaxX in Göttingen.
Um einen Eindruck von der Vielfalt und den Möglichkeiten der Nanotechnologie zu erhalten, präsentierten Unternehmen, Forschungsinstitute und Bildungsträger den ca. 200 Interessierten Nanotechnologieprodukte zum Anfassen. Die Akademie Münden und Göttingen gab bspw. mit einem "Schüler-Rasterkraftmikroskop" Einblicke in die Nanowelt. Die Firma Particular GmbH präsentierte Nanopartikel aus Gold, Silber und Platin. Goldnanopartikel werden bspw. seit Jahrhunderten als Goldpurpur für tiefrotes und violettes Glas in Kirchenfenstern eingesetzt. Die Nanotechnologie kann auch das Beschlagen von Motorradhelmvisieren verhindern, wie das Unternehmen GXC Coatings GmbH aus Goslar zeigte.
Nanomaterialien können darüber hinaus in Lithium-Ionen-Batterien, z. B. für Handys und Elektroautos, oder in Faserverbundkunststoffen für die Luft- und Raumfahrt (Flugzeuge, GPS- oder Rundfunk-Satelliten etc.) die Eigenschaften konventioneller Werkstoffe stark verbessern und so jedem Bürger Nutzen bringen. Dies zeigten bspw. das Institut für Partikeltechnik der TU Braunschweig, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die TU Clausthal, die sich zu diesem Thema zu einem virtuellen Institut zusammengeschlossen haben.
Viele weitere Beispiele wurden durch das Göttinger Experimentallabor für junge Leute e. V., das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie sowie die Georg-August-Universität Göttingen vorgestellt. Als weiteres Highlight konnte der Nanotruck des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vor dem CinemaxX Göttingen besichtigt werden.
Die Veranstaltung schloss mit einer humoristisch-physikalischen Betrachtung des James Bond-Filmklassikers "Goldfinger" durch Metin Tolan, Professor für experimentelle Physik der TU Dortmund - ein gleichsam kultureller wie wissenschaftlicher Höhepunkt nicht nur für eingefleischte James Bond-Fans.