Das Eingangsmaterial (7.500 Tonnen Maissilage und 700 Kubikmeter Gülle pro Jahr) wird von 20 Landwirten aus der Region geliefert. Die Biogasanlage erzeugt daraus ca. 1,4 Millionen Kubikmeter Biogas, die vor Ort von einem Blockheizkraftwerk in 2,8 Millionen Kilowattstunden Strom und 2,9 Millionen Kilowattsunden Wärme pro Jahr umgewandelt werden. Dies entspricht einer Leistung von 370 Kilowatt elektrisch und 386 Kilowatt thermisch.
Die erzeugte Wärme wird durch zwei Verbraucher in unmittelbarer Nähe des Standortes – die Lorscher Kläranlage und eine Gärtnerei – fast vollständig genutzt. Dadurch erreicht die Biogasanlage der HSE einen im Vergleich mit anderen Anlagen außergewöhnlich hohen Energieausnutzungsgrad von etwa 80 Prozent.
Die gewonnene elektrische Energie der Anlage – 2,8 Millionen kWh pro Jahr – entspricht dem jährlichen Strombedarf von 800 Haushalten. Im Vergleich mit konventioneller Energiegewinnung werden dadurch jährlich 2.250 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid vermieden.
Die Lorscher Biogasanlage erhöht etwa durch den Ankauf und den Transport der Biomasse die lokale Wertschöpfung um rund 250.000 Euro pro Jahr.
Bereits im April des vergangenen Jahres hatte die HSE in Darmstadt-Wixhausen die erste Biogasanlage in Hessen in Betrieb genommen, die Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und ins regionale Erdgasnetz einspeist. Ebenfalls in Vorjahr hat die HSE-Tochter EAG in Sachsen-Anhalt eine Biogasanlage fertig gestellt. Darüber bereitet die HSE bei Groß-Umstadt den Bau ihrer vierten Biogasanlage vor, die voraussichtlich Ende des Jahres in Betrieb gehen und dann ebenfalls Biogas aufbereiten und ins Erdgasnetz einspeisen wird.