Der Hausacher Bürgermeister Wolfgang Hermann beehrte die Gäste mit einem Grußwort der Gemeinde und freute sich über die bis zum letzten Platz gefüllte Stadthalle. Bernd Jacobs, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Haslach-Zell, stimmte das Publikum inhaltlich ein: „Wir brauchen einen anderen Umgang mit uns selbst und mit unseren Gefühlen. Dafür braucht es eine gründliche Selbstreflexion, um auch wieder zu lernen, über uns selbst lachen zu können“, gab Jacobs erste wertvolle Hinweise.
„Machen Sie Pausen“, war ein zentraler Ratschlag des Psychotherapeuten Dogs an die Zuhörer. „Wenn wir nicht bewusst Pausen einbauen, wird das Leben schwer.“ Besonders zeigen sich Verhaltensauffälligkeiten bei gehetzten Menschen. Ein kurzer Moment des Innehaltens reicht nicht aus, um das Defizit des Rastlosseins zu beheben. Daher brächten Achtsamkeitsübungen auch keinen zufriedenstellenden Erfolg. „Einen klaren Kopf bekommt nur, wer sich keine Zeit als Ziel setzt“, mahnte Dogs. Ein weiterer Ratschlag, der für eine gesunde Psyche beherzigt werden sollte, war die Anregung, Gefühle unbedingt zuzulassen: „Wir Deutsche unterdrücken gerne unsere Gefühle. Das bekommen wir schon in die Wiege gelegt. Lassen Sie Ihre Gefühle zu. Es ist so gesund, Angst zu haben, Trauer zuzulassen oder sich Liebeskummer hinzugeben“ riet der Bestsellerautor seinen Zuhörern. „Es ist nicht richtig, dass wir diese Gefühle als negativ oder unerwünscht empfinden“. An die anwesenden Geschäftsführer und Manager gewandt sagte Dogs: „Wir sind alle nicht objektiv. Das Gefühl entscheidet, ob Sie eine Entscheidung treffen und welche Sie treffen.“ Es mache daher Sinn, sich bei Entscheidungen von den offenbar objektiven Kriterien nicht einnehmen zu lassen. Die letzte Instanz sei ein Gefühl, das die Entscheidung trifft. Man solle sich selbst, seinem Partner, seinen Kollegen und Mitarbeiter immer mit der Frage begegnen: „Wonach hat die Seele Sehnsucht?“ Dies seien insbesondere „Geborgenheit, Herzlichkeit, Wärme, Liebe, Humor und Wertschätzung“.
WRO-Geschäftsführer Dominik Fehringer freute sich, dass die Veranstaltung so gut angenommen wurde. „Dogs zeigt unsere Grenzen auf. Das ist für jeden wertvoll und seine Ratschläge sind im Alltag umsetzbar. Es war uns wichtig, dieses Thema auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, zog Fehringer Bilanz.
Für alle, die nicht dabei sein konnten oder den Abend nochmals reflektieren wollen: Die WRO hat den Vortrag als Videomitschnitt aufgezeichnet und veröffentlicht diesen im eigenen Youtube-Kanal (youtube.com/OrtenauWRO).