Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer auch in dem Punkt, dass nicht nur die Affiliate-Netzwerke, sondern auch die Werbungtreibenden in der Pflicht sind, sich gegen Tricksereien im Affiliate-Marketing zu schützen. Sie brauchen vor allem eine geeignete Trackinglösung, die einen genauen Überblick liefert, was in den einzelnen Marketingkanälen passiert. Doch auch der Bundesverband digitale Wirtschaft (BVDW) sei in Sachen Gattungsmarketing stärker gefordert. Was die Branche dringend benötigt, sei beispielsweise eine Blacklist, auf die betrügerische Affiliates gesetzt werden könnten, um so bei keinem Netzwerk mehr aufgenommen zu werden. Vor allem aber müsse das Abrechnungsmodell „Last Cookie Wins“ auf den Prüfstand kommen. Statt nur den letzten Klick vor dem Kauf zu vergüten, sollten Marketer ein Provisionierungssystem aufsetzen, das die Werbeleistung aller Kanäle auf dem Weg des Kunden zum Kauf berücksichtigt. Derzeit wird oft nur gemessen, welcher Affiliate zuletzt ein Werbemittel eingeblendet hat und dabei ein Cookie setzen durfte. Dieser Affiliate erhält die gesamte Provision, alle Werbeleistungen die durch andere Partner geleistet wurden, bleiben unberücksichtigt („Last Cookie Wins“). In der Praxis hat dieses einfache Abrechnungsmodell dazu geführt, dass manche Affiliates regelrechte Cookie-Schleudern aufgebaut haben, ohne eine relevante Werbeleistung zu erbringen. Für den Affiliate kann das finanziell äußerst lukrativ sein.
Um diese Auswüchse zu stoppen forderten die Branchenexperten im Roundtable-Gespräch, in Zukunft die Effizienz der Werbeleistung zu bewerten und nur noch diese zu vergüten. „Wenn ein uneffizienter Partner für seinen Traffic nichts mehr bekommt, wird er auch aufhören ihn zu liefern“, meinte Agenturchef Wolfgang Bscheid.
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