Die Grundlage für die kleinskalige Anwendung der Vanadium-Redox-Flow-Technologie haben die Oldenburger Wissenschaftler mit einem neuartigen Dichtkonzept erzielen können. „Das ist eine entscheidende technische Innovation, mit der wir nicht nur die Fertigung der zentralen Wandlungseinheit stark vereinfachen, sondern auch die Abmaße und das Gewicht der Einheit deutlich verringern konnten“, erklärt Projektleiter Jan grosse Austing. Zusätzlich wurde die Leistungsfähigkeit der Wandlungseinheit durch ein patentiertes Verfahren zur Elektrodenaktivierung erhöht: „Ein Kernelement der Redox-Flow-Batterie ist die Filzelektrode. Sie ist im unbehandelten Zustand hydrophob, was den Stofftransport zur Elektrodenoberfläche maßgeblich hemmt. Dazu haben wir ein Plasmaverfahren entwickelt, welches eine gezielte Oberflächenbehandlung in einem schnellen und kosteneffizienten Prozess ermöglicht und so die Leistungsfähigkeit der Filze erhöht.“
Aufgrund dieser technischen Innovationen und der Perspektive auf Anwendungen in kleinerem Maßstab ist das „ResiFlow“-Projekt im Jahr 2015 in das „EXIST“-Forschungstransfer-Programm aufgenommen worden. Während der Projektlaufzeit von zwei Jahren wird das vierköpfige Gründungsteam mehrere Prototypen entwickeln und parallel die Unternehmensgründung aus dem Forschungsbetrieb heraus vorbereiten. Gute Marktchancen sieht Projektleiter grosse Austing in der Anwendung in Privathaushalten mit Photovoltaik-Anlagen zur Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils, aber auch für die Nutzung als größerer Energiespeicher für Wohnquartiere mit PV-Anlagen oder für landwirtschaftliche Betriebe. Ermöglicht wird diese Bandbreite durch ein modulares Systemdesign, das individuelle Anwendungen für jede Kundenanforderung ermöglicht.