Im Vergleich zu solch unfallbedingten Personen- und Sachschäden, die sich jährlich auf mehrere 100 Millionen Euro belaufen und letztlich der gesamten Volkswirtschaft schaden, ist eine gute Ladungssicherung nicht teuer. Zudem verlangt der Gesetzgeber das Transportgut so zu verstauen und zu sichern, dass es selbst bei einer Vollbremsung oder plötzlichen Ausweichbewegungen weder verrutschen, noch umfallen oder vermeidbaren Lärm verursachen kann, und hat diese Vorgaben in der Straßenverkehrsordnung festgeschrieben (§22 StVO).
Um die geeignete Lösung zu finden, muss zunächst untersucht werden, welche Kräfte im Fahrbetrieb auf eine Ladung einwirken und mit welchen Kräften dem Verrutschen entgegengewirkt werden kann. Hier ist vor allem die Reibung zu nennen, denn eine Ladung wird, sofern nicht durch zusätzliche Sicherungsmittel festgesetzt, zunächst nur durch Reibung an ihrem Platz gehalten. Allgemein gesehen ermöglicht Reibung die Fortbewegung ohne ständiges Ausrutschen. Ohne Reibung würden wir uns wie auf Eis bewegen - einfach ausgedrückt ist Reibung unsere Rutsch-Bremse. Sie ist die Gesamtheit der Kräfte an der Grenzfläche zweier Körper, die ihre gegenseitige Bewegung hemmen oder verhindern. Reibung beruht auf der Beschaffenheit der Kontaktflächen von zwei Körpern. Im mikroskopischen Sinn betrachtet, sind beide Körper ineinander verhakt und halten sich gegenseitig fest. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer "Mikroverzahnung". Während bei glatten, ebenen Flächen geringe Kräfte ausreichen, benötigt man bei rauen Flächen größere Kräfte, um die Körper relativ zueinander zu bewegen. Weiterhin kann sich die benötigte Kraft durch einen Schmierfilm reduzieren, sofern sich ein solcher auf dem Untergrund befindet.
Grundsätzlich werden zwei Arten der Reibung unterschieden: die Haftreibung und die Gleitreibung. Haftreibung nennt man die Widerstandskraft, die es zu überwinden gilt, wenn ein Körper über eine Fläche gezogen werden soll. Diesen Körper in Bewegung zu setzen (Anschieben) erfordert einen größeren Kraftaufwand, als ihn in Bewegung zu halten (Weiterschieben). Hat eine Verschiebebewegung (Rutschen) erst einmal eingesetzt, ist der Flächenkontakt der Körper nicht mehr so intensiv und die notwendige Verschiebekraft wird meist kleiner als zu Anfang. Befindet sich der Körper bereits in Bewegung, erfordert es folglich einen geringeren Kraftaufwand, diesen in Bewegung zu halten. Diese Reibung wird daher als Gleitreibung bezeichnet.
Eine in diesem Zusammenhang zu nennende Größe ist der Reibbeiwert oder Reibungskoeffizient. Hierbei bedingt eine senkrechte Kraft, dass eine entsprechende waagerechte Kraft benötigt wird, um beispielsweise einen Klotz aus seiner Position zu ziehen. Diese Haltekraft wird ins Verhältnis zur Gewichtskraft gesetzt und "Reibbeiwert" oder "Reibungskoeffizient" (µ) genannt. Laut Definition bedeutet "µH = 0,2", dass bei einer Gewichtskraft von 100 daN (daN = ein Deka-Newton = 10 Newton) eine Reibungskraft von 20 daN wirkt. Die Haftreibung sorgt dafür, dass sich der Klotz bei weniger als 20 daN seitlichem Zug, nicht über den Untergrund bewegt. Geht nun der Klotz bei mehr als 20 daN Zugkraft ins Gleiten über, so sind danach in aller Regel weniger als 20 daN notwendig, um die Bewegung aufrechtzuerhalten. Die Gleitreibung hat meist einen niedrigeren Reibungskoeffizienten als die Haftreibung. Daher genügen z.B. 15 daN Zugkraft, um den Klotz in Bewegung zu halten (µG = 0,15). Diese Verhältniszahlen oder Koeffizienten sind von den beiden Reibpartnern bzw. Materialien und deren Oberflächenbeschaffenheit abhängig. Bezogen auf letzteres, sind insbesondere Rauheit, Temperatur, Feuchtigkeit und ggf. Stoffe zwischen den beiden Körpern, wie beispielsweise Öl oder Schmiermittel, ausschlaggebend.
Zusammenfassend ist mangelnde Reibung daher ein wichtiger Grund, weshalb ein Transportgut beim Bremsvorgang ins Rutschen kommt. Eine Ladung ist durch die Bewegung des Fahrzeugaufbaus, die entstehenden Fahrzeugschwingungen, und die Beschleunigung stetig in Bewegung. Somit wirkt die Dynamik aus Fahrzuständen immer auf die Ladung und kann dem Verrutschen keinen erhöhten Anfangswiderstand entgegensetzen. Daher wird der Berechnung der Ladungssicherung grundsätzlich die Gleitreibung zugrunde gelegt.
Durch den Einsatz von rutschhemmenden Materialien (RHM) lassen sich verbesserte Reibwerte erzielen. RHM sind Ladungssicherungshilfsmittel, die in der Lage sind, unter Transportbedingungen und den Anforderungen die durch Beschaffenheit, Geometrie und Masse der Ladegüter an sie gestellt werden, einen ausgewiesenen Mindest-Gleit-Reibbeiwert zu gewährleisten. Sie werden meist als Matte zwischen Ladegut und Ladefläche, aber auch zwischen den jeweiligen Ladegütern, eingesetzt. Diese sogenannten Antirutschmatten erhöhen die Reibung und somit den anzusetzenden Gleit-Reibwert. Damit Antirutschmatten ihren Zweck erfüllen können, darf die Ladefläche nicht von Vorladungen verunreinigt sein. Rückstände von Öl, Fett oder Eis können den erwähnten Schmierfilm bilden und den Gleit-Reibwert erheblich verringern. Eine besenreine Ladefläche ist daher die Grundvoraussetzung, für eine ordnungsgemäße und funktionsfähige Ladungssicherung.
Es gibt eine Vielzahl von rutschhemmenden Materialien, welche die Reibung je nach Einsatz unterschiedlich beeinflussen. Daher ist eine Ermittlung des jeweiligen Gleit-Reibbeiwertes zwingend erforderlich. Nach VDI-Norm 2700 Blatt 15 dürfen Antirutschmatten einen Gleit-Reibbeiwert von µ 0,4 nicht unterschreiten. Bei in entsprechenden Zertifikaten ausgewiesenen Reibbeiwerten handelt es sich meist um die Mindestwerte, die in Abhängigkeit der Prüfbedingungen nach VDI 2700 Blatt 14 (z. B. auch nasse Ladeflächen) ermittelt worden sind. Üblicherweise anzuwendende Gleit-Reibbeiwerte liegen derzeit unter diesen Bedingungen bei bis zu μ = 0,6. Allgemein gilt, je höher der ermittelte Faktor, desto höher die Reibung. Unabhängige Prüfinstitute, die entsprechende Untersuchungen durchführen und abschließend ein Prüfzertifikat erstellen, sind z.B. die DEKRA, das Fraunhofer-Institut und der TÜV Nord.
Antirutschmatten werden je nach Einsatzzweck in verschiedenen Stärken und Ausführungen angeboten. Die herkömmliche Matte besteht aus einem Gummigranulat, welches oftmals aus Altreifen erzeugt wird und nach Verwendung zu Lasten der Umwelt geht. Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Bereich Kartonherstellung und -verarbeitung hat es sich die Nordpack GmbH zum Ziel gesetzt, eine rutschhemmende Matte zu entwickeln, die nach Gebrauch über das Altpapierrecycling entsorgt werden kann. Mit der Einführung des patentierten Produktes MULTI-Cargo SAFETYgrip ist dieses Vorhaben erfolgreich umgesetzt worden und nun Teil der hauseigenen Marke MULTI-Cargo der Firma Nordpack GmbH.
Bei MULTI-Cargo SAFETYgrip handelt es sich um eine recyclebare Antirutschmatte auf Kartonbasis. Die beidseitig mit einer speziellen rutschhemmenden Beschichtung versehene Vollpappe wird in CO2-neutralen Betrieben hergestellt. Je nach Ausführung sind Matten in einer Stärke von 0,4 bis 5,0 mm erhältlich, wobei wie folgt unterschieden wird:
- Safety Grip board (Stärke 0,4 und 0,8 mm)
- Safety Grip soft (2,2 und 4,5 mm)
- Safety Grip wave (5,0 mm; für Fassware geeignet)
Alle Artikel sind in verschiedenen Abmessungen bestellbar. MULTI-Cargo SAFETYgrip board ist darüber hinaus auch als MULTI-Cargo SAFETYgrip board stripe erhältlich. MULTI-Cargo SAFETYgrip ist lebensmittelunbedenklich und frei von Weichmachern. In der Regel werden die Produkte im Einwegverfahren angewendet, so kommt bei jedem Transport eine unbenutzte und saubere Ladungssicherung zum Einsatz, die die bereits erwähnten Anforderungen (besenreine Ladefläche) optimal erfüllt.
Zusammengefasst ist MULTI-Cargo SAFTYgrip eine kostengünstige und umweltschonende Alternative zur herkömmlichen Gummi-Antirutschmatte, die die Anforderungen moderner Ladungssicherung erfüllt.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.multi-cargo.com und www.nordpack24.de .