Das Nürnberger Rechenzentrum wurde mit dem eco Internet Award 2012 in der Kategorie IT-Infrastruktur ausgezeichnet. Grund hierfür ist sein zukunftsweisendes Konzept der modularen Kühlung und Energieversorgung. Zwischen Außenwand und IT-Fläche sitzen Zellen mit großen langsam drehenden radförmigen Wärmetauschern, den Kyoto-Rädern. KyotoCooling funktioniert nach dem Prinzip einer freien indirekten Kühlung. Bei steigender Auslastung des Rechenzentrums werden Kyoto-Zellen nachgerüstet, die sich, wie die Energiezellen mit USV und Dieselmotor auch, jeweils gegenseitig ersetzen können. Es hat sich gezeigt, dass das Rechenzentrum mit dem KyotoCooling bis 19 °C Außentemperatur völlig ohne Kältemaschinen auskommt.
Vorteile, die sich erst im Betrieb zeigten
Das im NBG 6 verwirklichte Kühlkonzept zeigte zusätzliche Vorteile: Aus den Klimazellen strömt gekühlte Luft direkt auf die IT-Fläche mit 3 m Raumhöhe. Die Abwärme der IT-Hardware wird über eine Warmgangeinhausung oder bei einzeln stehenden Racks über Kamine in den 3,5 m hohen Rückluftbereich in der Decke abgesaugt. Dies hat den angenehmen Nebeneffekt, dass es auf der IT-Fläche leise und kühl ist. Auch dass die Verkabelung nicht durch einen doppelten Boden, sondern von oben erfolgt, erwies sich als überaus vorteilhaft: Der Zeitaufwand für Verkabelung halbierte sich.
"Das Rechenzentrum ist noch besser als wir erwartet haben", sagt Florian Sippel, Projektleiter Rechenzentren der noris network AG. "Ganze Reihen von 16-kW-Racks werden hier problemlos versorgt und gekühlt. Anspruchsvolle Appliances sind in unserem Rechenzentrum bestens aufgehoben - zum Beispiel betreibt hier die ISE GmbH das einzige europäische Oracle Exastack-Testzentrum."
Die skalierbare Strom- und Klimaversorgung des Rechenzentrums, in dem noris network IT-Dienstleistungen bis hin zum Komplettbetrieb von Kundensystemen bietet, hat sich bewährt und bietet noch ausreichend Reserven. Wenn der für die Versorgungszellen verfügbare Platz komplett bestückt würde, könnte das 16-Fache des derzeitigen Verbrauchs an IT-Last bewältigt werden.