Was also tun gegen den Unsicherheitsfaktor Mensch in der IT? Die einfachste Lösung wäre sicher, ihm die Ressource IT generell zu sperren. So abwegig scheint das in gewissem Maße für einige Unternehmen gar nicht zu sein. Nicht wenige nehmen nämlich tatsächlich den Aufwand auf sich, USB-Ports an PCs und Notebooks zu verblomben, damit die Mitarbeiter über diese Schnittstelle nichts ein- oder ausschleusen können. Aber ist das eine Lösung? Bestimmt nicht, schließlich kann der USB-Port durchaus die Produktivität eines Mitarbeiters erhöhen. Die Logik einer solchen Maßnahme: Wenn du es nicht benutzt, kannst du es nicht kaputt machen. Das ist bestechend einfach, aber auch töricht. Und alles andere als menschlich.
Auch ein gegenteiliges Vorgehen hat seine Tücken: Denn wo käme ein Unternehmen wohl hin, wenn es sich gerade in punkto Sicherheit voll auf die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter verließe und keine Kontrollen einbaute? Würde jeder Mitarbeiter eigenständig Patches vornehmen oder Antivirendateien aktualisieren, würden sensible Unternehmensdaten bei unkontrolliertem Zugriff nicht nach außen dringen? Es steht zu befürchten, dass ein solch naiver Appell an das Verantwortungsbewusstsein auch nicht weit führen würde – allenfalls in ein höchst menschliches Chaos, siehe etwa die aktuelle Misere um die beiden verschwundenen CDs mit Bürgerdaten aus dem britischen Finanzministerium.
Was also tun? Vielleicht ist es an dieser Stelle angebracht, einen alten Grundgedanken vom Staub zu befreien, nämlich: Technik ist für den Menschen da, nicht umgekehrt. Der Mensch steht im Mittelpunkt, der Rest ist zuallererst ein Arbeitswerkzeug. Von hier aus kann man weiter gehen und kommt dann vielleicht zu einem weiteren Grundgedanken: Nicht jeder Mensch ist gleich, nicht jeder hat die gleichen Aufgaben, nicht jeder braucht die gleichen Arbeitswerkzeuge.
Wäre es nicht sowohl aus wirtschaftlicher wie auch aus sicherheitstechnischer Sicht äußerst wünschenswert, wenn jeder Mitarbeiter genau das Set an Werkzeugen, sprich: genau die IT-Ressourcen, Daten-Pools, Speichermenge, Applikationen, USB-Ports zur Hand hat, die er benötigt, um seine Arbeit mit maximaler Effizienz erledigen zu können? Allerdings – diese individuelle IT-Einrichtung des Arbeitsplatzes beansprucht nicht geringen Aufwand. Angesichts von Personalknappheit und der zunehmenden Komplexität der IT-Verhältnisse in Unternehmen ist die Bereitschaft für ein solches Unterfangen gering. Automatisierte IT-Lösungen helfen hier aus.
Ein Patch-Management sorgt dafür, dass alle Programme und Anwendungen, die Mitarbeiter auf ihrem Desktop nutzen, immer auf dem neuesten und damit sichersten Stand sind. Ein automatisiertes Zugangs- sowie Endpoint Security Management hilft dabei, die Sicherheit der Unternehmens-Netzwerke immer zu gewährleisten – egal, wer wann von wo auf welche Ressourcen zugreift. Schließlich ermöglichen Asset Management-Lösungen der IT-Abteilung – ohne langes Zusammensuchen und Erfragen – einen schnellen Überblick über alle IT Ressourcen und deren Nutzung, über Lizenz-Laufzeiten sowie über alle IT-Verträge und Budgets. Dies spart Zeit, Geld und Nerven der ITler und der Unternehmensleitung. Und es kommt noch besser: In diesem Fall gilt nämlich der schöne Spruch, was gut für das Unternehmen ist, ist auch gut für den Mitarbeiter. Dieser muss sich keinen unnötigen Kopf um Sicherheits- und Administrationsfragen machen und kann seine Arbeit so erledigen, wie es für ihn am besten ist. Die IT ist also für den Menschen da – ganz so, wie es sein soll.