Ron Hovsepian, President und CEO, Novell: „Die finanziellen Verpflichtungen, die Microsoft im Rahmen der Vereinbarung eingeht, sind von wesentlicher Bedeutung. Sie werden dabei helfen, Linux schneller in Unternehmen und Behörden zu bringen und die Möglichkeiten für Linux und Open Source allgemein zu erweitern. Dies kommt nicht nur Novell zugute, sondern auch der Community, da es die weitere Verbreitung von Linux und Open Source unterstützt und die Nachfrage nach Linux-basierten Lösungen erhöht.“
Als Teil der geschäftlichen Kooperation im Rahmen der Vereinbarung, wird Microsoft Vorauszahlungen für Zertifikate für SUSE Linux Enterprise Server Subscription an Novell in Höhe von 240 Millionen US-Dollar leisten. Gemäß der Vereinbarung kann Microsoft diese Zertifikate einsetzen, verkaufen oder verteilen, so dass Kunden eine ein- oder mehrjährige Subscription für Upgrades, Updates und technische Unterstützung von Novell beziehen können. Microsoft wird innerhalb des Fünfjahreszeitraums 60 Millionen US-Dollar für die Vermarktung von Windows und Linux Virtualisierungsszenarios aufwenden. Weiterhin wird Microsoft innerhalb der fünfjährigen Laufzeit der Vereinbarung 34 Millionen US-Dollar in ein Microsoft Vertriebsteam investieren, das sich vornehmlich um die Vermarktung des gemeinsamen Angebots kümmern wird.
Zusätzlich hat Microsoft als Teil der geschäftlichen Kooperation im Rahmen der Vereinbarung zugestimmt, dass das Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre keine Vereinbarung mit einem anderen Linux-Distributor abschließen wird, um das Interesse an Linux/Windows Virtualisierungslösungen über ein Linux Subscription Certificate Programm zu steigern. IDC prognostiziert, dass der Markt für Virtual Machine Software im Jahr 2009 ein Volumen von 1,8 Milliarden US-Dollar erreicht.
Im Rahmen der Patentvereinbarung wird Microsoft Netto-Vorauszahlungen in Höhe von 108 Millionen US-Dollar an Novell leisten. Novell wird laufende Zahlungen an Microsoft in Höhe von mindestens 40 Millionen US-Dollar im Laufe von fünf Jahren leisten, in Abhängigkeit vom prozentualen Anteil an Umsätzen mit den Open Platform Solutions von Novell und Novell Open Enterprise Server.
Novell hat außerdem Antworten auf eine Reihe von Fragen veröffentlicht, die von der Open Source Community in Bezug auf die Vereinbarungen gestellt wurden. Die wichtigste Frage betraf die Einhaltung der GPL durch Novell. Wie im FAQ-Dokument und im Folgenden ausgeführt, ist das Patentabkommen mit der GPL vereinbar.
Joseph A. LaSala, Jr., Vorstand Recht von Novell: „Novell ist eine Reihe von Abkommen mit Microsoft eingegangen, um den Einsatz von Linux weiter zu fördern. Viele wollen nun wissen, ob diese Vereinbarung mit dem Inhalt der GPL vereinbar ist, besonders in Bezug auf das Kapitel 7. Dies war für uns natürlich auch ein wichtiger Aspekt. Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zu den Patenten verzichtet Microsoft darauf, Rechtsansprüche auf Patente gegenüber Novell Kunden geltend zu machen. Novell dagegen erhält weder eine Patentlizenz von Microsoft noch ist in dem Vertrag die Zusage enthalten, dass Microsoft auf die Geltendmachung von Patentansprüchen verzichtet und Novell ist keine Vereinbarung mit Microsoft eingegangen, die in irgendeiner Weise den Bestimmungen der GPL widerspricht. Unsere Vereinbarung beeinträchtigt nicht die Freiheit, die Novell oder irgendjemand anderer in der Open Source Community, einschließlich Entwicklern, im Rahmen der GPL hat. Die Vereinbarung sieht keine Bedingungen vor, die den Bestimmungen der GPL widersprechen. Deshalb steht das Abkommen in vollem Einklang mit der GPL."
Seit Jahren setzt Novell sich maßgeblich dafür ein, die Open Source Community gegen Angriffe durch Linux-Gegner zu verteidigen. Die Auseinandersetzungen von Novell mit SCO, die 2003 begannen und noch immer andauern, die Einführung von Entschädigungsleistungen für Kunden wegen möglicher Ansprüche durch Urheberrechtsverletzungen Anfang 2004, die 2004 eingeführten Patent-Richtlinien sowie die Mitbegründung des Open Invention Network im Jahre 2005 unterstreichen das starke Bekenntnis von Novell zur Community. Die jüngste Geschäftsvereinbarung, die die Interoperabilität zwischen proprietären und Open Source Lösungen vorantreibt, hebt dieses Bekenntnis auf eine andere Ebene – diesmal ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Kunden.