Die ista International GmbH ist weltweit Marktführer im Bereich Energieverbrauchsmessung und Abrechnung. Ihre knapp 4800 Mitarbeiter erfassen und berechnen den individuellen Energieverbrauch von rund 12 Millionen Nutzeinheiten (Wohnungen und Gewerbe) in mehr als 25 Ländern. ista International erzielte im Jahr 2014 einen Umsatz von 781,2 Millionen Euro.
DIE AUSGANGSLAGE
Transitionsprojekte bei Providerwechseln unterliegen vielfältigen Einflüssen und manchmal sehr unterschiedlichen Interessen. Im Fall der Transition der ista-IT wollten allerdings alle Beteiligten einen reibungslosen Übergang schaffen. Auch der abgebende Provider war diesem Ziel verpflichtet, da er am Ende sein betroffenes Rechenzentrum „leerfahren“ wollte.
Der Providerwechsel war im ersten Schritt ausschließlich als Transition geplant. „Lift and Shift“ sollte das Vorgehen der Wahl sein, d.h. die Systemübertragung sollte weitgehend ohne Systemveränderung durchgeführt werden.
Einer der entscheidenden Parameter war die Frage, wie vielfältig die IT-Landschaft ist, die umziehen soll. Im Scope des Transition waren:
- Systeme im Windows-Umfeld
- Systeme im AIX-Umfeld mit großen Oracle Datenbanken und SAP
- Systeme im Linux-Umfeld
- Mainframe-Umgebungen
- Eigene Lösungen im Netzwerbereich
- Eine umfangreiche Archivdatenbank
Es wurden Teilprojekte für die jeweiligen Plattformen inklusive Netzwerk und Service-Management etabliert und mit verantwortlichen Doppelspitzen ausgestattet (jeweils ista und ihr neuer Provider). Seitens des scheidenden Dienstleisters war ein sehr erfahrener Transitionsmanager mit an Bord, die anderen Beteiligten statteten das Projekt ebenfalls mit erfahrenen Fachleuten aus. noventum consulting stellte mit Managementberater Marc Buzina den Gesamtprojektleiter. In Summe waren knapp 30 Personen an der Organisation beteiligt. Am Umzugswochenende selber waren ca. 70 Personen für das Projekt aktiv. „Ein erfolgreicher Providerwechsel braucht motivierte Partner und eine sehr gute Organisation. Wir hatten beides.“ äußerte sich zufrieden ista Senior Vice President Corporate IT Management Ralf Wonnemann zum Projektverlauf.
Umfangreiche Transitionen werden gerne in mehreren Teilschritten durchgeführt, um etwaige Probleme in ihren Auswirkungen zu begrenzen. Der ista-Umzug sollte dagegen in einem großen Schritt vollzogen werden. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass die ista-Daten bei ihrem alten Provider auf einem Shared-Rechenzentrum lagen und eine Transition auf Layer 2 Basis die Sicherheitsansprüche anderer Kunden auf Daten-Integrität hätte berühren können. Eine schrittweise Überführung von Daten und Systemen sowie der vorübergehende Parallelbetrieb zweier vernetzter Systeme waren nicht gewünscht.
Der Umzug der verschiedenen Plattformen stellte unterschiedlich hohe Anforderungen an Planung und Management. Der Bereich AIX und Datenbanken erwies sich als besonders anspruchsvoll, da die Datenbanken z.T. erhebliche Volumina hatten. „Solch große Datenmengen fehlerfrei zu migrieren ist schon eine Herausforderung, auch wenn es viele Vorerfahrungen in diesem Umfeld gibt“, so Projektleiter Marc Buzina. Für die gesamte Transitionsphase konnte eine 1 Gigabit Netzwerkstrecke genutzt werden, die eigens eingerichtet wurde.
EINSATZ VON NAS-FILERN ZUM SCHRITTWEISEN DATENTRANSFER
Zur Entlastung der Netzwerkstrecke gerade beim Transport größerer Datenmengen wurden beim scheidenden Provider zwei NAS-Filer installiert (network attached storage) und synchron mit Daten befüllt. Eine von beiden Platten wurde dann jeweils zum neuen Provider gebracht und im System aktiviert. Die Synchronisierung mit der Parallelplatte konnte nach der überführungsbedingten Pause per Netzwerkstrecke wieder angefahren werden. „Ein eigentlich recht simples und sicheres Vorgehen“, so Marc Buzina. Der Vorteil dieses „physischen“ Datentransfers lag einerseits in der Geschwindigkeit, andererseits in der Sicherheit, die das Synchronisierungsverfahren mit sich brachte. Für den Transport der Daten waren vor dem eigentlichen Umzug 6 Wochen eingeplant. Während dieser Zeit wurden die Daten vollständig synchron gehalten und konnten im Zielsystem schon testweise genutzt werden. Die annährend komplette Auslastung der Systeme beim alten Provider gestaltete die Datensicherung dort nicht immer komfortabel. Sie ging aber ohne größere Störungen des Betriebs ebenfalls reibungslos über die Bühne.
PROJEKTZIEL ERREICHT
Der Zieltermin für die komplett erfolgte Transition war Ende Mai 2016. Ostern 2016 fand der Umzug im Wesentlichen statt und den Monat April konnte das gemischte Team nutzen, um nötige Nachbesserungen vorzunehmen. Der sehr erfolgreiche Gang des Projektes sorgte dafür, dass die ista einen Monat eher als geplant den Hostingvertrag mit ihrem alten Provider aufkündigen konnte.
„Transitionen eines solchen Umfangs dauern sehr oft länger als der straffe Zeitplan dies vorsieht. Wir können wirklich sehr zufrieden mit dem sein, was wir gemeinsam geschafft haben“, freut sich Eberhard Fiehe IT Director Infrastructure & License der ista. „Wir konnten Zeit und Geld sparen, unser alter Provider konnte früher als geplant seine Kapazitäten herunterfahren. Das verantwortliche Management durch noventum consulting haben alle Projektpartner zu schätzen gelernt. Sehr viel Erfahrung und immer der Blick auf das Ganze, so wünscht man sich Projektleitung!“