Die Story in Schlagzeilen:
- Die HR von Schmitz Cargobull überprüft ihre Prozessstruktur und erweitert sie methodisch um den OKR-Ansatz.
- Nach einem theoretischen stehen im Praxisteil die Teilprojekte der Prozessverantwortlichen (Gesamtprozess HR) zur Diskussion.
- Frage: können wir die OKR-Idee in den Prozessablauf integrieren und diesen damit modernisieren?
- Frage: brauchen wir ein anderes Kommunikations- und Berichtswesen, um unsere Prozesse nachdrücklich leben zu können?
- Frage: können wir unser Projektmanagement (nach der Erweiterung um OKRs) smarter gestalten, indem wir agile Kommunikationsstrukturen einführen?
OKR ist ein bewährter Managementansatz, der weltweit von zahlreichen Unternehmen eingesetzt wird, um agiler und erfolgreicher zu arbeiten. Dieses Modell organisiert die Arbeit um klar definierte Ziele („Objectives“) und messbare Ergebnisse („Key Results“). Es verbindet strategische Planung mit operativer Umsetzung und ist bekannt für seine Einfachheit und klare Struktur.
Durch OKR stehen Mitarbeiter:innen und Manager:innen im direktem Austausch, wodurch traditionelle Berichtshierarchien abgebaut werden. Dies fördert eine transparente Kommunikation und verbessert den Informationsfluss innerhalb eines Unternehmens. Mitarbeiter:innen können jederzeit nachvollziehen, wie sie zum Gesamterfolg beitragen, was ihre Identifikation mit den Unternehmenszielen stärkt und ihre tägliche Arbeit motivierender macht. Dies führt zu einer höheren Zufriedenheit unter den Mitarbeiter:innen. Manager:innen profitieren ebenfalls, indem sie durch erhöhte Agilität und Fokussierung ihre ehrgeizigen Ziele effizienter erreichen.
Am Anfang steht die präzise Zielsetzung
Seit August 2018 ist Michael Hengesbach Head of Group HR bei Schmitz Cargobull. Qualifizierte und engagierte Mitarbeitende aufzubauen, zu integrieren und dauerhaft an Schmitz Cargobull zu binden, ist ein zentraler Teil der Unternehmensstrategie, für deren Umsetzung er die Verantwortung trägt. Demografie und veränderte Arbeitskultur gehen auch am produzierenden Gewerbe nicht spurlos vorüber und so sieht der HR-Manager eine seiner wichtigsten Aufgaben darin, sein Unternehmen für neue Arbeitsmethoden zu öffnen.
Die komplexe Aufgabenstellung der HR-Abteilung mit der Methode OKR neu auszurichten, war seine Initiative und so organisierte er zusammen mit dem noventum-Berater Marc Schwellenbach eine Workshopreihe zum Thema der aktuellen Arbeitsorganisation in seiner Abteilung.
OKRs verstärken den Fokus, ohne die Organisation völlig auf den Kopf zu stellen
Ausgangspunkt war die vorhandene HR-Prozessorganisation und so wurden 15 Teilprozessverantwortliche eingeladen, gemeinsam über Ziele und Maßnahmen der Personalarbeit bei Schmitz Cargobull zu diskutieren. „Unsere Idee war, dass durch eine klare Formulierung von Zielen (Objectives) und Maßnahmen (Key Results) unsere Personalprozesse an Effizienz gewinnen und unser Team agiler wird“, erklärt Michael Hengesbach.
- Die End to End Organisation des Personalprozesses bei Schmitz Cargobull stand im Fokus der Analyse von Zielen und Maßnahmen.
- Die strategischen Ziele des Personalbereichs in Vision und Mission gaben den Rahmen vor.
- Arbeitsziel war die Verdichtung von Strategie, Zielen und Maßnahmen.
- In diesem Rahmen wurden OKR-sets definiert.
Anhand der End-to-End Prozesse der HR, die den gesamten Lebenszyklus eines Mitarbeitenden abbilden, wurden im Rahmen der Praxisworkshops konkrete OKRs entwickelt. Darunter waren allgemeinere und breit gefächerte, die einen Einfluss auf die gesamte strategische Ausrichtung der Prozessorganisation haben, wie auch speziell fokussierte OKRs. Dieses waren zum Beispiel die optimierte Ausgestaltung des Offboarding-Prozesses für Mitarbeitende mit Renteneintritt oder die Optimierung des Onboardings in Bezug auf die Welcome-Pakete für neue Mitarbeiter:innen.
Für das Team der HR bei Schmitz Cargobull zeigte sich dabei die Bandbreite möglicher OKRs mit ihren individuellen Wirkungstiefen und Potenzialen für den Praxiseinsatz.
„Damit OKRs wirklich zum Leben erweckt werden, muss ich das Ganze in eine agile Struktur bringen. Diese Erfahrung mache ich immer wieder, wenn Teams beginnen, ihre Ziele neu zu operationalisieren.“ Marc Schwellenbach - noventum consulting
OKRs und agile Methodik gehören zusammen
Nachdem ursprünglich die Diskussion über OKRs im Zentrum der Workshops stand, wurde schnell klar, dass auch die Organisations- und Kommunikationsmethoden weiterentwickelt werden müssen, um die Potenziale der OKR-Methodik optimal ausschöpfen zu können.
So lautete die Leitfrage des entsprechenden Workshops: wie kann ich OKRs sehr kompakt und trotzdem strategierelevant und mit einer hohen Passung auf das, was ich strategisch erreichen will, in mein Team integrieren? Aus der Nebenfrage „was hat Agilität damit zu tun?“ ergab sich nachdrücklich die Erkenntnis: Es geht nicht darum, Agilität in Reinkultur zu leben, sondern mir der Effekte bewusst zu sein, die es hat, wenn ich auf eine bestimmte Art und Weise meine Zusammenarbeit organisiere.
Marc Schwellenbach fasst seine Erfahrungen zusammen: „Schmitz Cargobull hat vor der Einführung von Agilität bewusst den Nutzen in den Vordergrund gestellt: brauchen wir Agilität, um unsere Ziele (OKRs) erreichen zu können? Wenn Partizipation und Transparenz (agil) wirksam werden sollen, wenn das Zielverständnis klar sein soll und nichts versandet („am Ball bleiben“), dann müssen wir die Arbeitsmethodik anpassen. OKRs ohne eine entsprechende Regelmeetingstruktur, das geht nicht gut.“
Schmitz Cargobull ist führender Hersteller von Sattelaufliegern für temperierte Fracht, General Cargo und Schüttgüter in Europa und Vorreiter bei digitalen Lösungen für Trailer Services und verbesserte Konnektivität. Das Unternehmen stellt für den temperierten Güterverkehr zudem Transportkältemaschinen für Sattelkühlkoffer her. Mit einem ganzheitlichen Angebot von Finanzierung, Ersatzteilversorgung, Service-Verträgen, Telematiklösungen bis zum Gebrauchtfahrzeughandel unterstützt Schmitz Cargobull seine Kunden bei der Optimierung der Gesamtbetriebskosten (TCO) sowie der digitalen Transformation. Schmitz Cargobull wurde 1892 im Münsterland (Deutschland) gegründet. Das familiengeführte Unternehmen produziert pro Jahr mit über 6.000 Mitarbeiter:innen rund 60.000 Fahrzeuge und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz von rund 2,6 Mrd. Euro. Das internationale Produktions-Netzwerk umfasst aktuell zehn Werke in Deutschland, Litauen, Spanien, England, Türkei, Slowakei sowie in Australien.