Die verschiedenen CAM-Lösungen, die das Fraunhofer IOF bereits im Einsatz hatte, deckten die benötigte Bandbreite im Sektor „Fräsen“ bis zur 5-Achs-Bearbeitung nicht ab. Weiterhin wurde angesichts einer Erweiterung des Maschinenparks im Institut und den damit verbundenen frästechnischen Möglichkeiten eine Neuausstattung der NC-Programmierung erwogen.
Nach eingehender Recherche fiel die Wahl vom Fraunhofer IOF auf die CAM-Lösung hyperMILL der Firma OPEN MIND Technologies AG (OPEN MIND). Hauptgründe hierfür waren:
• Eine breite Funktionalität von featurebasierter 2D- bis zur 5-Achs-Simultanbearbeitung
• Die Technologie: hyperMILL als Solosystem mit Standard- und Nativ-CAD-Schnittstellen (ProEngineer)
• Die intuitive Bedienung und einfache Erlernbarkeit
• Die modulare Softwarestruktur, sowohl bei CAM- als auch bei CAD-Funktionalität
• Eine weite Verbreitung im Bereich Formen- und Werkzeugbau
• Eine Vielzahl an Referenzen
• Verschiedene Kooperationen der OPEN MIND mit Maschinenherstellern
Als Partner für die Einführung der CAM-Lösung fiel die Wahl auf die N+P Informationssysteme GmbH (N+P) aus Meerane. Die regionale Nähe des Unternehmens sowie die langjährige Kompetenz im 5-Achs-Simultanbereich, verbunden mit einer Reihe von Referenzkunden, waren dafür ausschlaggebend.
Weiterhin überzeugte auch das Know-how der N+P als IT-Systemintegrator. So steht das Unternehmen nicht nur im CAM-Sektor, sondern auch für weitere IT-Themen (wie z. B. CAD/PDM und ERP) als kompetenter Ansprechpartner für das Fraunhofer IOF zur Verfügung.
Der erste hyperMILL-Arbeitsplatz wurde im Jahr 2007 implementiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die erste 5-Achs-Fräsmaschine mit indexierter Arbeitsweise angebunden. Dem folgte Anfang 2008 der zweite Arbeitsplatz und Mitte 2009 die ersten 5-Achs-Simultan-Zyklen. Die Auswahl der benötigten Frässtrategien im Simultanbereich wurde seitens N+P unterstützt, so dass die Fertigungsaufgaben optimal abgedeckt werden konnten.
Bislang wurde diese Lösung auf vier hyperMILL-Lizenzen ausgebaut. Außer den klassischen 3-Achs-Strategien eines CAM-Systems werden mit hyperMILL im 5-Achs-Simultan-Bereich schwerpunktmäßig Schlicht-, Nachbearbeitungs- und Restmaterial-Anforderungen abgedeckt.
Es sind mehrere 5-Achs-Bearbeitungszentren des IOF angebunden. Fraunhofer setzt hierfür vorrangig Maschinen von Kern (Kern EVO mit Heidenhain 530) und DMG (DMU 40/50 mit MillPlus) ein.
Mittlerweile erfolgt auch die Aufbereitung der Daten mit hyperCAD auf einem separaten CAD-Arbeitsplatz, die ProEngineer-Daten können direkt übernommen werden.
Ronald Schmidt, Werkstattleiter Mechanik im Fraunhofer IOF, lobt die breite Funktionalität von hyperMILL sowie den modularen Aufbau der Software, der die schrittweise Einführung der CAM-Lösung im Fraunhofer IOF ermöglichte. „Da wir keine Erfahrungen mit hyperMILL besaßen, ist es auch dem Engagement und der Offenheit unserer Mitarbeiter zu verdanken, dass die Umsetzung so schnell erfolgen konnte“, so Schmidt.
Das Fraunhofer IOF ist mit der aktuellen hyperMILL-Lösung auch für zukünftige Entwicklungen im Fertigungsbereich gut gerüstet.
Die N+P-Projektingenieure stehen in diesem Prozess gern zur Verfügung, so z. B. in der Abstimmung von CAM-Strategien auf die konkrete Bearbeitungsaufgabe hin. Weiterhin werden sie auch das Fraunhofer IOF selbst hinsichtlich zukünftiger Erweiterungen der CAM-Möglichkeiten unterstützen.