In der Aluminiumtechnik Radebeul GmbH stellen derzeit 20 Mitarbeiter Werkzeuge für die leichtmetallverarbeitende Industrie her und bearbeiten Aluminium-Schmiedeteile für u. a. den Fahrzeugbau. Die Planung und Steuerung der Fertigung basierte bisher auf dem System PPS2000. Losgelöst davon existierte die Finanzsoftware WIN-ner (Simba). „Bei beiden Systemen gab es Schwierigkeiten mit dem Support. Außerdem brauchen wir eine kombinierte Lösung, mit der wir viele Jahre erfolgreich arbeiten können. Als Automobilzulieferer stehen wir in der Pflicht, eine lückenlose Rückverfolgbarkeit unserer Prozesse zu gewährleisten“, beschrieb Geschäftsführer Stephan Schneider auf dem Ende September veranstalteten ERP-Forum der N+P Informationssysteme GmbH Meerane die Anforderung an die Firmen-IT.
Die Aluminiumtechnik Radebeul entschied sich für das ERP-Produkt P2plus in Kombination mit der FIBU-Software Diamant/2. „Die IT-Experten von N+P haben uns kompetent beraten. Sie führen in gleicher Weise die Implementierung und den Service durch“, betonte der Geschäftsführer. Wichtig für das von Sonntag Abend bis Samstag Mittag dreischichtig arbeitende Unternehmen war dabei auch, dass bei N+P jederzeit ein Ansprechpartner zur Verfügung steht. „Eine Dienstleistung, die wir aus eigener Kraft nicht garantieren können“, unterstrich Stephan Schneider.
Die Umstellung der Organisation auf eine papierlose Fertigung, die Integration des Qualitätsmanagements und genügend „Spielraum“, um künftige Änderungen in den internen und externen Prozessen abzubilden, formulierte die Aluminiumtechnik Radebeul als wesentliche Projektziele bei der Einführung der neuen ERP-Lösung. „Mit der papierlosen Fertigung können wir Fehlerquellen ausschalten. Das ist gerade in einer Schmiede, in der das Papier auch ohne Beschreiben schwarz wird von Graphit, immens wichtig. Alle Daten, die ein Mitarbeiter für die Fertigung braucht, sind jetzt elektronisch hinterlegt. Das Online-QM-Handbuch ist integriert. Alle Prozesse sind über das ERP-System rückverfolgbar, eine wesentliche Voraussetzung, um als Automobilzulieferer am Markt zu bestehen“, fasste Stephan Schneider erste Projektergebnisse zusammen. Durchgängigkeit und einen reibungslosen Datenaustausch bietet die Kopplung von P2plus mit der Rechnungswesen-Software Diament/2 und die gerade für Geschäftspartner der Automobilindustrie wesentlichen EDI-Anbindung. Außerdem ermöglicht eine Mandantenlösung die Kooperation mit dem Schwesterunternehmen Umformtechnik Radebeul. „Wir sind im Laufe des Mitte 2006 gestarteten Projekts bereits um die Hälfte gewachsen, und die Lösung hat diese Veränderungen immer mitgetragen. Wir haben ein webbasiertes System bekommen, das uns auch in Zukunft hilft, unsere Prozesse weiter zu optimieren“, schätzte der Geschäftsführer auf dem ERP-Forum ein.
Kein System „von der Stange“, sondern an die Spezifik des jeweiligen Unternehmens angepasste und „mitwachsende“ Lösungen verhelfen dem Mittelstand zu besserer Wettbewerbsfähigkeit. Das dabei nicht von Grund auf alles neu gemacht werden muss, verdeutlichte das Beispiel der SKET Verseilmaschinenbau GmbH Magdeburg. Der rund 120 Mitarbeiter beschäftigende Ausrüster für die Kabel- und die Stahlseilproduktion nutzt im ERP-Bereich die Software P2. Jedoch fehlte bisher die Anbindung dieser an die Konstruktion. Das bedeutete, dass Stücklisten zum Teil per Hand erstellt und nochmals per Hand in P2 übertragen wurden. Gleiche Daten waren damit in verschiedenen Systemen hinterlegt. Außerdem arbeiteten die Konstrukteure fast ausschließlich mit 2D-CAD-Software. Die vorhandene 3D-Software fand kaum Anwendung, ein Umstand, der aus der bisherigen Arbeitsweise der einzelnen Unternehmensbereiche Kabel- und Stahlseilmaschinen resultierte. „Wir haben gemerkt, dass wir mit der alten Lösung langsam inkompatibel beim CAD-Datenaustausch wurden. 2D ermöglicht außerdem keine virtuellen Produkttests. Auch die fehlende einheitliche Datenablage und die händische Stücklistenübergabe behinderten zunehmend die Arbeit“, zeigte Einkaufsleiterin Sylvia Beyer die Problemfelder auf.
N+P erarbeitete eine Lösung, bei der im CAD-Bereich Autodesk Inventor zum Einsatz kam und mit einer PDM-Anbindung (Autodesk Productstream Compass) gekoppelt wurde. Diese Verbindung zum ERP-System erfolgte mit der CAP2-Softwareerweiterung. Die IT-Integration bringt die gewollten Effekte. So kann SKET mit dem bisher im AutoCAD Mechanical 2000 erstellten großen 2D-Datenbestand weiter arbeiten. Gleichzeitig ist jetzt die Kompatibilität zu Partnern nach außen gegeben sowie der vom Unternehmen gewünschte „sanfte Einstieg“ in 3D möglich. Die zentrale Ablage aller konstruktionsrelevanten Daten, eine einfachere Datensicherung, die halbautomatische Übergabe von Stücklisten an das ERP-System und eine vereinheitlichte Arbeitsweise, die zum Beispiel die mehrfache Vergabe gleicher Zeichnungsnummern ausschließt, sind weitere Vorteile der CAD/PDM/ERP-Kopplung. „Auch im gesamten kaufmännischen Prozess spüren wir, dass die Umstellung positive Effekte bringt. Ohne die progressive Unterstützung durch die N+P-Mitarbeiter wären wir sicher noch nicht an dieser Stelle“, verdeutlichte Sylvia Beyer auch die nicht zu unterschätzende menschliche Komponente bei der Einführung durchgängiger IT-Lösungen. Rund acht Monate hat dieser Prozess inklusive CAD- und PDM-Schulungen bei SKET gedauert.
Den Produktivstart ihres neuen ERP-Systems P2plus vor Augen hat die SAE Schaltanlagenbau Erfurt GmbH. Mit P2plus löst das Unternehmen sein 16 Jahre altes PPS 4PM auf Informix mit dem nicht mehr am Markt befindlichen Betriebssystem AIX ab. Bedingung war, dass die seit 2004 laufende Rechnungswesen-Software Diamant/2, das Zeiterfassungssystem Timecontrol und die CAD-Programme EPLAN, ELCAD sowie AutoCAD in P2plus integriert werden. Außerdem sind u. a. die Daten von rund 70.000 Artikeln, 35.000 Stammstücklisten mit 280.000 Positionen und 25.000 Stammarbeitspläne zu übernehmen. „Wir haben uns 18 Systeme vorab angeschaut und zwölf davon präsentieren lassen. Neben der eigentlichen Auswahl war das ein wichtiger Selbstfindungsprozess. Das hat zwar Zeit in Anspruch genommen, aber uns ist auf diese Weise klar geworden, was das Unternehmen wirklich braucht“, beschrieb IT-Leiter Wolfram Felgenhauer die Systemauswahl. Gebraucht werden die Abbildung bewährter Geschäftsabläufe mit hoher Flexibilität, die Optimierung von Prozessen beispielsweise bei der Kalkulation, ein verbesserter Informationsfluss, die Abschaffung von Insellösungen wie beim Qualitätsmanagement sowie die Senkung der Administrationskosten für die ERP-Lösung und eine kurze Einführungsphase. „Wir haben uns für P2plus und die Implementierung durch N+P entschieden, weil das Systemhaus eine genau am Unternehmensbedarf angepasste Lösung angeboten hat und bestehende Software gut integrieren konnte“, so Wolfram Felgenhauer. Weitere Vorteile sieht er in der modernen Internet-Technologie von P2plus, der übersichtlichen Handhabbarkeit und der Nutzung der Standard-Datenbank MS SQL Server mit integrierten OLAP-Services. „Exoten nützen uns an dieser Stelle gar nichts“, meinte der IT-Leiter. Dank der Verknüpfung bestehender Lösungen mit dem ERP-System P2plus können beispielsweise der Vertrieb Angebote noch firmenspezifischer kalkulieren, die Produktion ihre Kapazitätsplanung weiter optimieren und der Einkauf Artikel-Kunden-Lieferanten-Beziehungen noch besser verwalten. Für 2008 ist eine Mandantenlösung für eine Fertigungsstätte in Ungarn geplant. Außerdem werden Vertrieb und Service durch ein Kundenbeziehungs- sowie Reklamationsmanagement unterstützt.
Eine mehr als zehn Jahre alte PPS- und Rechnungswesenlösung, die keine durchgängige Verbindung interner Abläufe ermöglichte, war auch für die KUNEX Kunststoff-Extrusions- und Verarbeitungs-GmbH Chemnitz der Auslöser, sich für ein neues System zu entscheiden. „Mit der Kopplung von P2plus und Diamant/3 über die DIAP3+ von N+P haben wir eine transparente und zukunftsfähige Lösung ins Unternehmen geholt, die für uns sehr wichtige Abläufe ermöglicht wie beispielsweise drei Nachkommastellen bei Materialbuchungen“, informierte Raik Döhler, Technische Geschäftsführung. Romy Döhler, Kaufmännische Geschäftsführung, ergänzte: „Die neue Lösung vereinfacht unsere Geschäftsprozesse wesentlich. Wir sind schneller geworden. Die Oberfläche des Systems ist sehr anwenderfreundlich.“
Der Erfahrungsaustausch unter den 57 Gästen wurde auch durch die begleitende Ausstellung von Anwenderprojekten gefördert. Fragen und neue Module wurden live an den Software-Systemen diskutiert. Insbesondere das
von N+P entwickelte Integrationsmodul DIAP3+ traf auf reges Interesse. Es verbindet optimal die Vorteile der im Markt für mittelständische Unter-nehmenssoftware führenden Produkte der Karlsruher AP Automation + Productivity AG und der Bielefelder Diamant Software GmbH & Co. KG. Die Integration ermöglicht einen komfortablen Datenaustausch von Stamm- und Bewegungsdaten in Echtzeit und optimiert so die Erfassung.