Schon kurz nach der Gründung der N+P Informationssysteme GmbH im Jahr 1990 etablierte sich der Bereich Softwareentwicklung im Unternehmen. Was zu Beginn noch Anpassungen am PPS-System (Software für die Produktionsplanung und -steuerung) umfasste, mündete im Jahr 1996 in einen Startschuss für die Entwicklung einer Software für die Anlagen- und Gebäudeverwaltung. SPARTACUS Facility Management® (SPARTACUS) gehört heute zu den marktführenden Systemen und steht stellvertretend für die kontinuierliche Weiterentwicklung der N+P-eigenen Softwarelösungen. Seit jeher bilden Kundenanforderungen an die Systeme Grundlage für neue Funktionalitäten.
Barrierefreie Nutzung von SPARTACUS Facility Management®
Seit neuestem verfügt die CAFM-Software SPARTACUS über eine Vorlese-Anwendung, welche sehr wertvoll für Anwender:innen mit eingeschränkter Sehfähigkeit ist. Der sogenannte Screenreader basiert auf einer Software, die Informationen, welche normalerweise in Schriftform auf dem Bildschirm ausgegeben werden, in eine nicht-visuelle Form wie Sprache umwandelt.
Die Ausgabe ist dabei nicht nur auf den Text beschränkt: Es lassen sich alle am Bildschirm dargestellten grafischen Elemente wie Fenster, Menüs, Auswahlboxen, aktuelle Eingabeposition, Symbole usw. wiedergeben. Über Sprachausgabe und Braillezeile werden damit nicht nur einzelne Programme, sondern die gesamte grafische Benutzeroberfläche für Blinde und Sehbehinderte bedienbar. Betätigt werden die Screenreader dabei meist ausschließlich mit der Tastatur.
Eigenes UX-Team hat Augenmerk auf Nutzer:innen mit Farbschwäche
Die barrierefreie Nutzung von Software ist ein wesentlicher Bestandteil eines positiven Benutzungserlebnisses (User Experience – UX), da auch Nutzer:innen mit verschiedenen Einschränkungen möglichst einfach mit den N+P-Produkten arbeiten sollen. Entsprechend wird dies durch das N+P-Entwicklungs-Team in verschiedenen Facetten der Softwaregestaltung adressiert, sei es durch den Einsatz von Screenreadern wie bei SPARTACUS, durch sinnvolle Farbgestaltung, den Einsatz gut erreich- und erkennbarer Bedienelemente (UI-Elemente) oder durch eine nachvollziehbare Informationsarchitektur generell.
„Treffen wir in unseren Projekten explizit auf Nutzer:innen, die Einschränkungen ihrer Sehkraft haben, können wir damit natürlich besonders gut arbeiten, da wir sie aktiv bei der Gestaltung und Umsetzung einbeziehen können und ihre Herausforderungen und Bedürfnisse besser erfassen und verstehen können. Damit bekommen sie auf jeden Fall eine Stimme,“ fasst Romina Kühn, UX-Spezialistin bei N+P, das Vorgehen zusammen.
Bei der Umsetzung der speziellen Anforderungen ist das Feedback der Nutzer:innen zu jeder Zeit im Entwicklungsprozess relevant. Mittels etablierter Mock-up-Tests geben die Anwender:innen frühzeitig Rückmeldung, wie gut Inhalte aufbereitet oder UI-Elemente umgesetzt sind. Damit wird sichergestellt, dass so wenig wie möglich „Workarounds“ entstehen und im Idealfall keine Hilfe von anderen Mitarbeitenden bei der Nutzung der N+P-Produkte notwendig wird.
Sämtliche Erkenntnisse aus UX-Prozessen fließen gebündelt in die Neu- und Weiterentwicklung aller N+P-eigenen Softwareprodukte, wie beispielsweise die MES-Lösung NuPMES oder auch die zukünftige N+P-Plattform.
Schulungen mit Gebärdendolmetscher:innen
Eine besondere Kundenanforderung konnte das Trainer-Team der N+P Ende letzten Jahres erfüllen. Dabei wurde ein Crash-Kurs für die Anwendung der Frässoftware hyperMILL® gemeinsam mit einem Gebärdendolmetscher vorbereitet. Ziel war es, bei Maschinenbedienern Know-how in der Programmierung des CAM-Systems aufzubauen. Eine Simultanübersetzung während des Trainings machte es möglich, dass hörgeschwächte Schulungsteilnehmer:innen über mehrere Tage den Umgang mit der Spezialsoftware erlernen konnten. Am Ende der Schulungswoche fiel das Feedback sowohl vom Trainer als auch von den Gästen sehr positiv aus. In diesem Jahr sind weitere Schulungen geplant.