Industrie 4.0 ist als vierte industrielle Revolution im Moment in aller Munde. Die steigende Anzahl von Sensoren im Produktionsumfeld und deren Vernetzung steigert die Kommunikation. Die Vision: Maschinen und Produkte tauschen selbständig Informationen aus und arbeiten vernetzt zusammen. Die Chancen für Produktivitätssteigerungen und Effizienzgewinne sind vielfältig. Trotzdem ist der konkrete Nutzen für viele Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, noch nicht greifbar. Viele Geschäftsführer und Produktionsleiter stehen vor Fragestellungen wie: Welche Unternehmensprozesse können durch Industrie 4.0 effizienter gestaltet werden?, Wie verändert sich die Zusammenarbeit mit meinen Kunden und Zulieferern?, Wie sieht der Aufbau und die Organisation meiner zukünftigen Produktion aus, um weiterhin im Wettbewerb zu bestehen?
N+P und das Anwendungszentrum Industrie 4.0 möchten Antworten auf diese Fragestellungen geben und zum Abbau von Barrieren beitragen. Das Credo: Industrie 4.0 ist so vielfältig wie die Landschaft der produzierenden Unternehmen. Damit lassen sich Anwendungsfälle in den verschiedensten Unternehmensbereichen umsetzen. Die Forschung im Anwendungszentrum wird Kunden helfen, die beste Lösungsvariante aus den Möglichkeiten von Industrie 4.0 für sich auszuwählen und eigene Ansätze zu finden. Am konkreten Testszenario können Aussagen zum Nutzen verschiedener Technologien getroffen und Alternativen bewertet werden. Damit lassen sich angedachte Neuerungen in der Produktion interaktiv testen, bevor Investitionsentscheidungen getroffen werden.
Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government, wird N+P sein System APplus MES im Anwendungszentrum installieren. APplus MES bietet dabei als Cyber-Physical-System die Möglichkeit Maschinenzustände kontinuierlich zu erfassen. Durch die Einbindung von Maschinen in ein Datennetz lassen sich so produzierte Mengen, Stillstände und Ist-Parameter an das ERP-System melden. Auf dieser Basis kann bei Erreichung gesetzter Grenzwerte automatisiert in die Produktion eingegriffen werden. Die Kooperation dient beiden Partnern zur Weiterentwicklung bestehender Lösungen, zum Aufspüren weiterer Nutzenszenarien und zum Aufbau von best practices für Verfahren und Prozesse.