Wie Hearing weiter berichtet, habe die Musik von Johann Sebastian Bach den günstigsten Effekt auf den Blutdruck und die Herzfrequenz, aber auch Heavy Metal wirke sich blutdrucksenkend aus. Keine Effekte verzeichnete das Forscherteam nach eigenen Angaben bei den Hits des schwedischen Popquartetts Abba. Als Grund für die ausbleibenden Wirkungen vermutet Hearing handwerkliche Ursachen. Die Gruppe habe mit „synthetischen Klängen“ gearbeitet, welche ganz anders erzeugt würden als etwa bei den Orchestersuiten von Bach oder Mozart. Auch die Qualität der Schallwandler spiele eine entscheidende Rolle, so Professor Hearing. Minderwertige, stark „verfärbende“ Lautsprecher verkehrten die erhofften positiven Effekte bei vielen Probanden ins Gegenteil.
Die vorliegen Daten belegen, was die Forscher und Entwickler der Firma Nubert schon lange wissen: Musik wirkt positiv – aber nur, wenn die Musiktherapie nicht über quäkende Wiedergabegeräte, sondern über möglichst neutrale, am besten „ehrlich“ klingende Lautsprecher erfolgt.
Da Professor Hearing dies nun mit seiner Studie wissenschaftlich untermauert hat, stand auch der Anerkennung dieser Therapieform durch den Medizinischen Dienst der gesetzlichen Krankenversicherungen nichts mehr im Wege. Günther Nubert: „Wir haben mit den führenden Krankenkassen in Deutschland Vereinbarungen getroffen, nach denen ab dem 1. April 2014 Hypertoniepatienten über den behandelnden Arzt einen Antrag für „Lautsprecherboxen auf Rezept“ als Heilmittelverordnung bei ihrer Krankenkasse einreichen können. Bei einer Eigenleistung von 5 Euro können Patienten frei aus dem Nubert Boxenprogramm wählen. Eine Erweiterung dieses Modellprojektes auf weitere Gebiete wie Schmerztherapie, Neurologie und Anästhesie wird folgen.