Grabungsleiter Magnus Sonus kommentiert: „Das Remstal, in dem auch Schwäbisch Gmünd liegt, ist als römisches Siedlungsgebiet bekannt. In diesem Bereich befand sich vom 2. bis zum 3. Jahrhundert unserer Zeit der Grenzwall Limes, der uns bereits zahlreiche Relikte aus der Antike offenbart hat. Ein derartiges Fundstück ist allerdings einzigartig und geradezu sensationell!“
Ursprünglich wurde die Tonscheibe als religiöses Kultobjekt oder astrologisches Werkzeug identifiziert. Erst mithilfe einer Laserabtastung kamen die Forscher dem wahren Ursprung der gut erhaltenen Platte auf die Schliche: „Folgt man den ringförmig angeordneten Vertiefungen und bildet diese grafisch ab, ergibt sich daraus ein Bild, das einem modernen Oszillogramm verblüffend ähnlich sieht. Und tatsächlich: Wir konnten daraus eine Klangdatei generieren, die das erste Tondokument aus der Antike darstellt: Es handelt sich dabei um eine Musikaufnahme mit Sprechgesang. Wir rätseln noch, in welcher Sprache die Reime verfasst wurden – Latein ist es anscheinend nicht“, so Sonus.
Die Reaktionen der Nubert Geschäftsleitung fielen unterschiedlich aus: Während Roland Spiegler Verzögerungen für die Bauzeit befürchtet, zeigt sich Günther Nubert begeistert:
„Bislang wurde angenommen, dass Edison und Martinville die mechanische Schallaufzeichnung erst im 19. Jahrhundert erfunden haben. Mit dieser antiken Schallplatte muss die Geschichte der Musikaufzeichnung völlig neu geschrieben werden! Ich sehe es als gutes Omen, dass Schwäbisch Gmünd offensichtlich bereits in der Römerzeit ein HiFi-Zentrum war.“
In Zusammenarbeit mit Nubert bittet das Forscherteam der Aalener Limesvereinigung nun um Mithilfe: Wer kann die Tonaufzeichnung, die als MP3 Datei zum Download bereitsteht, und die verwendete Sprache identifizieren? Sachdienliche Hinweise werden unter www.nuforum.de entgegengenommen. Fotoaufnahmen der Tonscheibe und der Fundstelle sind dieser Pressemitteilung beigefügt.