Die Fertigungsbranche befindet sich in einer „Innovationssackgasse“ (1) – das heißt, die Unternehmen möchten Innovationen einführen und den Wandel vorantreiben, können dabei aber durch Legacy-Systeme in der IT in ihren Möglichkeiten eingeschränkt werden. Die Chancen der Digitalisierung zu ergreifen – einschließlich der Initiativen für Industrie 4.0, – kann den Weg aus der Sackgasse weisen. Führungskräfte müssen sich jedoch auf neue Möglichkeiten zur Wertschöpfung konzentrieren und dürfen nicht nur traditionellen Geschäftsabläufen Priorität einräumen. Fertigungsunternehmen sehen sich dabei ständigen Zielkonflikten gegenüber: Sie stehen einerseits unter dem Druck, die aktuellen Produktivitäts- und Betriebsziele in einem zunehmend globalen und hart umkämpften Markt zu erreichen, müssen andererseits aber auch in zukünftiges Wachstum investieren.
Dies hat zu einer Nachfrage nach neuen Technologien geführt, die dazu beitragen können, den Konflikt zwischen aktuellen und künftigen Zielen aufzulösen. IT-Verantwortliche in der Fertigung müssen die ausgetretenen Pfade verlassen, um nach kurzfristigen Lösungen zur Steigerung des Umsatzes zu suchen – und sollten stattdessen auf langfristige Lösungen setzen, die Automatisierung, verbesserte Datennutzung und bessere Kundenerlebnisse ermöglichen. Die Ergebnisse des Enterprise Cloud Index deuten darauf hin, dass die führenden Fertigungsunternehmen neue Technologien aggressiv einsetzen, um die Modernisierung zu unterstützen, anstatt mit Legacy-Systemen ins Hintertreffen zu geraten. Das verteilte Cloud-Modell bietet die nötige Geschwindigkeit, Flexibilität und Lokalisierung, um die Effizienz dieser Unternehmen ohne Qualitätseinbußen zu verbessern.
Während 91 Prozent der Umfrageteilnehmer die hybride Cloud als ideales IT-Modell ansehen, liegt der heutige weltweite Durchschnittswert für dessen Anwendung bei 18,5 Prozent – ein Unterschied, der zum Teil auf die Herausforderungen beim Übergang zum Hybrid-Cloud-Modell zurückzuführen ist. Die Fertigungsindustrie berichtet über Hindernisse bei der Einführung hybrider Clouds, die sich weltweit ähneln – darunter Einschränkungen bei Anwendungsmobilität, Datensicherheit/Compliance, Leistung, Management ebenso wie IT-Fachkräftemangel. Größere Defizite an IT-Talenten als in anderen Branchen melden Fertigungsunternehmen in den Bereichen künstliche Intelligenz/maschinelles Lernen, hybride Cloud, Blockchain und Edge Computing/Internet der Dinge.
Weitere Studienergebnisse
- 43 Prozent der befragten Fertigungsunternehmen verwenden derzeit ein traditionelles Rechenzentrum als primäre IT-Infrastruktur – und liegen damit leicht über dem weltweiten Durchschnitt von 41 Prozent.
- Unternehmen in der Fertigung nutzen derzeit häufiger als in jeder anderen Branche nur einen einzelnen öffentlichen Cloud-Dienst: 20 Prozent der produzierenden Unternehmen gaben an, einen einzigen Cloud-Service zu verwenden – weltweit liegt der Durchschnittswert bei 12 Prozent. Offenbar wenden sich Fertigungsunternehmen der Cloud als Alternative zu, weil sie mit älteren IT-Systemen zu tun haben und gewisse Workloads nicht On-premise handhaben können.
- Fertigungsunternehmen treiben die Umstellung auf die private Cloud voran:
56 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Unternehmensanwendungen in einer privaten Cloud ausführen – was den weltweiten Durchschnitt um sieben Prozent übertrifft. - Fertigungsunternehmen haben Schwierigkeiten, ihre Cloud-Ausgaben zu kontrollieren. Eine Motivation für die Implementierung hybrider Clouds besteht darin, dass Unternehmen die Kontrolle über ihre IT-Ausgaben erlangen müssen. Nutzer der öffentlichen Cloud geben dafür 26 Prozent ihres jährlichen IT-Budgets aus – wobei dieser Prozentsatz innerhalb von zwei Jahren voraussichtlich auf 35 Prozent steigen wird. Am bemerkenswertesten ist jedoch, dass mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Public-Cloud-Nutzer angaben, dass ihre Ausgaben das Budget überschritten.
- Unternehmen in der Fertigung nannten Sicherheit und Compliance etwas häufiger als jene in anderen Branchen als Hauptentscheidungsfaktor, wenn es um den Ort für die Ausführung von Workloads geht: 34 Prozent der Fertigungsunternehmen sahen Sicherheit und Compliance als wichtigstes Entscheidungskriterium an, während der branchenübergreifende Wert global bei 31 Prozent lag.
„Die Fertigungsunternehmen investieren in die Modernisierung ihres IT-Stack und in die Einführung von Industrie-4.0-Lösungen, um den sich ständig ändernden Geschäftsanforderungen in Bereichen wie Produktion und Supply-Chain-Management gerecht zu werden“, erläutert Chris Kozup, Senior Vice President Global Marketing bei Nutanix. „Eine hybride Cloud-Infrastruktur bietet Fertigern einen neuen Ansatz für die Modernisierung von Legacy-Anwendungen und -Diensten. Dadurch können sich die IT-Verantwortlichen in der Fertigungsindustrie auf ihre langfristigen Investitionen in Big-Data-, IoT- und Next-Generation-Unternehmensanwendungen konzentrieren. Während die Fertigungsindustrie immer noch vor Hindernissen beim Übergang zur Multicloud-Nutzung steht, zeigt die Studie, dass die Unternehmen bereit sind, das Wachstum zu beschleunigen und künftig die Führung bei IT-Innovationen zu übernehmen.“
Die Studie
Für die Studie hat Nutanix das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne beauftragt, um von IT-Entscheidern zu erfahren, wo sie ihre Geschäftsanwendungen heute betreiben und wo sie das künftig vorhaben, welchen Herausforderungen sie bei der Implementierung ihrer Cloud-Umgebungen gegenüberstehen und welchen Stellenwert ihre Cloud-Initiativen im Vergleich zu anderen IT-Projekten und -Prioritäten haben. Das Marktforschungsunternehmen hat Antworten von rund 2.300 IT-Entscheidern aus verschiedenen Branchen erhalten – darunter von 337 Fertigungsunternehmen. Befragt wurden Unternehmen unterschiedlicher Größe aus Nord- und Südamerika, Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) sowie aus dem asiatisch-pazifischen Raum einschließlich Japan (APJ).
Die vollständige Studie „Nutanix Enterprise Cloud Index 2018“ steht hier zum Herunterladen bereit.
- IDC FutureScape: Worldwide Operations Technology 2018 Predictions, doc #US42126317, October 2017