Finanzdienstleister sehen sich heute einem zunehmenden Wettbewerbsdruck gegenüber. Sie müssen daher ihre Abläufe rationalisieren und ihren Kunden ein differenziertes Nutzungserlebnis bieten, einschließlich der Nutzung neuer Technologien wie der Blockchain. Diese FinTech-Revolution in Verbindung mit der wachsenden Belastung durch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sowie der Datenschutz- und Sicherheitsaspekte treiben IT-Verantwortliche dazu, die technologischen Grundlagen ihrer Institutionen grundlegend zu verändern. Aus der Nutanix-Studie geht detailliert hervor, wie die Finanzdienstleistungsbranche die Möglichkeiten von Cloud-Computing für diese Veränderungen nutzt.
Zudem zeigen die Umfrageergebnisse deutlich, dass viele Finanzinstitute immer noch mit der Modernisierung ihrer veralteten IT-Architekturen und -Prozesse kämpfen, was zu ineffizienten Abläufen und einer potenziellen Anfälligkeit für Datenschutzverletzungen führt. In der Tat zeigt der Bericht, dass Finanzdienstleister mehr traditionelle Rechenzentren betreiben als andere Branchen. Die Marktdurchdringung liegt hier bei 46 Prozent. Trotz ihrer Fortschrittlichkeit in Sachen hybride Cloud betreiben Finanzunternehmen weniger private Clouds als jede andere Branche. Die Durchdringung liegt hier bei 29 Prozent im Vergleich zu den branchenübergreifenden 33 Prozent.
Wie andere Industrien nennt auch der Finanzdienstleistungssektor Sicherheit und Compliance als die wichtigsten Faktoren bei der Entscheidung, wo er seine Arbeitslasten ausführen soll. Nahezu alle Befragten gaben an, dass Leistung, Management und Gesamtbetriebskosten kritische Faktoren bei der Entscheidung sind. Mehr als 25 Prozent nannten diese Faktoren jedoch als Herausforderungen, wenn es um die Einführung der öffentlichen Cloud geht. Mit anderen Worten: Wie bei neuen IT-Lösungen häufig der Fall, sind auch hier die wichtigsten Kriterien am schwierigsten zu erreichen. Dies könnte einen Teil der Diskrepanz zwischen dem großen Wunsch nach hybriden Cloud-Umgebungen und der tatsächlichen Durchdringung im Finanzdienstleistungssektor von 21 Prozent erklären.
Die optimistischen Aussichten für die Einführung hybrider Clouds auf globaler und branchenübergreifender Basis spiegeln die zunehmende Automatisierung und Flexibilität der IT wider. Dadurch haben Unternehmen die Wahl, ihre IT-Infrastrukturressourcen basierend auf sich schnell ändernden Anwendungsanforderungen zu bauen, zu kaufen oder zu mieten.
Weitere Studienergebnisse
- Der Finanzsektor schätzt Anwendungsmobilität über Clouds hinweg: Unter Anwendungsmobilität versteht man die Fähigkeit, Apps und Workloads zwischen privaten und öffentlichen Cloud-Infrastrukturen je nach Workload-Typ oder Wirtschaftlichkeitsfragen hin und her zu verschieben und dabei einheitliche Management- und Betriebsabläufe zu nutzen. Genauso wie andere Branchen wählte auch der Finanzsektor diesen Aspekt am zweithäufigsten als größten Vorteil der hybriden Cloud, allerdings lag der Anteil dieser Antwort in der Finanzbranche 3 Prozentpunkte höher als der branchenübergreifende Durchschnitt. Fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) aus der Finanzbranche gaben an, dass sie die Mobilität von Inter-Cloud-Anwendungen als „wesentlich“ betrachten.
- Finanzdienstleister steuern Cloud-Ausgaben besser: Eine weitere Motivation für die Bereitstellung von hybriden Clouds ist wahrscheinlich die Notwendigkeit, dass Unternehmen die Kontrolle über ihre IT-Ausgaben gewinnen wollen. Organisationen, welche die öffentliche Cloud nutzen, geben 26 Prozent ihres IT-Jahresbudgets dafür aus. Dieser Prozentsatz wird laut Studie in zwei Jahren auf 35 Prozent steigen. Etwas mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Unternehmen, die Public Clouds nutzen, gab an, dass ihre dafür verwendeten Ausgaben das geplante Budget übersteigen. Hier schneidet der Finanzsektor etwas besser ab: 33 Prozent der Befragten gaben an, ihr Budget überschritten zu haben.
- Fehlende IT-Kenntnisse sind ein Hindernis bei der Hybrid-Cloud-Einführung in der Finanzbranche: Während 88 Prozent der weltweit Befragten davon ausgehen, dass die hybride Cloud ihr Geschäft positiv beeinflussen wird, sind entsprechende Kenntnisse in den heutigen IT-Abteilungen rar. Dieser Wert rangiert an zweiter Stelle hinter dem Mangel an Kompetenzen in künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen. Befragte aus der Finanzdienstleistungsbranche berichten im Allgemeinen von etwas größeren Defiziten bei den Qualifikationen – in allen Kategorien außer bei KI und ML.
„Ein erhöhter Wettbewerbsdruck, einhergehend mit höheren Sicherheitsrisiken und neuen Vorschriften, erfordert von der gesamten Branche die Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur“, kommentiert Chris Kozup, Senior Vice President Global Marketing bei Nutanix. „Die derzeit relativ hohe Akzeptanz der hybriden Cloud in der Branche zeigt, dass Finanzunternehmen die Vorteile entsprechender Infrastrukturen erkennen: mehr Flexibilität, Sicherheit und Leistung. In der Realität zeigt sich jedoch, dass sie immer noch Schwierigkeiten haben, die IT-Transformation zu ermöglichen, auch wenn dies für ihre Zukunft von entscheidender Bedeutung ist.“
Die Studie
Für die Studie hat Nutanix das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne beauftragt, um von IT-Entscheidern zu erfahren, wo sie ihre Geschäftsanwendungen heute betreiben und wo sie das künftig vorhaben, welchen Herausforderungen sie bei der Implementierung ihrer Cloud-Umgebungen gegenüberstehen und welchen Stellenwert ihre Cloud-Initiativen im Vergleich zu anderen IT-Projekten und -Prioritäten haben. Das Marktforschungsunternehmen hat Antworten von rund 2.300 IT-Entscheidern aus verschiedenen Branchen erhalten – darunter von 333 Finanz-dienstleistern. Befragt wurden Unternehmen unterschiedlicher Größe aus Nord- und Südamerika, Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) sowie aus dem asiatisch-pazifischen Raum einschließlich Japan (APJ).