Von den ECI-Teilnehmern aus der Finanzindustrie betreiben 31 Prozent weiterhin nicht-Cloud-fähige 3-Tier-Rechenzentren als ihre einzige IT-Infrastruktur. Sie haben zudem laut Umfrage die niedrigste Implementierungsrate von allen zur Cloud-Nutzung befragten Branchen. 59 Prozent – im Vergleich zu 47 Prozent weltweit – nutzen überhaupt keine Public-Cloud-Dienste. Das ist vermutlich den großen in der Vergangenheit getätigten Investitionen in die Anwendungslandschaft und der hochregulierten Natur der Branche geschuldet. Die Komplexität des Managements über Cloud-Grenzen hinweg bleibt eine der größten Herausforderungen für Finanzdienstleister: 84 Prozent der Befragten stimmen darin überein, dass ein einfacheres und übergreifendes Management von Multi-Cloud-Infrastrukturen Erfolgsvoraussetzung ist, während 50 Prozent Sicherheitsbedenken als Hindernis für das Multi-Cloud-Modell anführen. 82 Prozent geben an, dass ein hybrides Multi-Cloud-Modell – also ein IT-Betriebsmodell mit mehreren privaten wie auch öffentlichen und untereinander interoperablen Cloud-Umgebungen – ideal ist, um die wichtigsten Herausforderungen im Zusammenhang mit Sicherheit, Interoperabilität und Datenintegration zu adressieren.
„Auch wenn die Finanzbranche sich in der Anfangsphase der Implementierung zu befinden scheint, ist die Entwicklung hin zu einer interoperablen Multi-Cloud-IT-Infrastruktur, die einen Mix aus privaten und öffentlichen Cloud-Umgebungen darstellt, sehr wohl im Gange“, so Anand Akela, VP of Product and Solutions Marketing bei Nutanix. „Da Datensicherheit und operationale Resilienz für Finanzdienstleister im Zentrum der Aufmerksamkeit bleiben, müssen sie sich mit Lösungen für die hybride Multi-Cloud beschäftigen, die mit integriertem Management und eingebauter Sicherheit sowie der Fähigkeit ausgestattet sind, Apps schnell und kosteneffizient über Cloud-Infrastrukturen hinweg zu verschieben.“
Die Studienteilnehmer aus der Finanzindustrie wurden zu ihren aktuellen Cloud-Herausforderungen befragt sowie dazu, wie sie ihre Geschäfts- und anderen zentralen Applikationen aktuell betreiben und wo sie das in Zukunft tun wollen. Zudem waren Fragen zu den Auswirkungen der Pandemie auf kürzliche, aktuelle und zukünftige Entscheidungen zu IT-Infrastrukturen sowie zu den dadurch möglichen Änderungen in IT-Strategien und -Prioritäten Teil der Studie.
Zentrale Studienergebnisse
- Die Finanzbranche kämpft beim Thema Multi-Cloud mit Herausforderungen: Dazu zählen Sicherheit (50 Prozent), Datenintegration über Cloudgrenzen hinweg (46 Prozent) und Leistungseinbußen mit Netzwerk-Overlays (43 Prozent). Beinahe 78 Prozent geben einen teilweisen Mangel an erforderlichen IT-Kompetenzen an, um den aktuellen Unternehmensanforderungen gerecht zu werden. Angesichts dieser Tatsache dürfte die Vereinfachung des Cloud-Betriebs schon bald ein zentrales Thema werden. Die IT-Führungskräfte sind sich jedoch bewusst, dass es keinen One-size-fits-all-Ansatz für die Cloud gibt, was die hybride Multi-Cloud laut der großen Mehrheit der Studienteilnehmer (82 Prozent) zum idealen Modell macht. Es wird dabei helfen, einige der zentralen Multi-Cloud-Herausforderungen zu adressieren, indem es eine einheitliche Cloud-Umgebung schafft, auf die sich Sicherheits- und Datenrichtlinien konsistent anwenden lassen.
- Anwendungsmobilität steht ganz oben auf der Liste: Fast alle Studienteilnehmer aus der Finanzbranche (98 Prozent) haben innerhalb der letzten 12 Monate eine oder mehrere Anwendungen in eine neue IT-Umgebung verschoben – angesichts der relativ geringen Verbreitung der Multi- und Public Cloud in diesem Sektor vermutlich von traditionellen Rechenzentren in die Private Cloud. Schnellere App-Entwicklung (43 Prozent) wurde am häufigsten als Grund für den Umzug genannt, dicht gefolgt von Sicherheit (42 Prozent) und der Integration mit Cloud-nativen Diensten (40 Prozent). Da eine große Mehrheit (83 Prozent) darin übereinstimmt, dass der Umzug von Anwendungen in eine neue Umgebung zeit- und kostenintensiv sein kann, ist zudem davon auszugehen, dass die Einführung von Containern im Gleichschritt mit den Multi-Cloud-Bereitstellungen steigen wird, um praktisch überall Apps schnell und einfach zu betreiben und zu verschieben. 86 Prozent der Befragten geben an, dass Container innerhalb eines Jahres für ihre Unternehmen wichtig werden würden.
- Die wichtigsten IT-Prioritäten der Finanzindustrie in den nächsten 12 bis 18 Monaten liegen in der Erhöhung des Sicherheitsniveaus (54 Prozent), der Verbesserung des Multi-Cloud-Managements (49 Prozent) sowie der Entwicklung und Implementierung Cloud-nativer Technologien (47 Prozent). Auf die Frage, was ihre Unternehmen aufgrund der Pandemie anders gemacht hätten als früher, antworten die Teilnehmer wie folgt: 70 Prozent erhöhten ihre Ausgaben, um ihr Sicherheitsniveau zu steigern, 64 Prozent gaben mehr Geld für Self-Services auf Basis künstlicher Intelligenz aus, um einen höheren Automatisierungsgrad zu erreichen, und 64 Prozent investierten in die Modernisierung ihrer Infrastruktur.
Das vierte Jahr in Folge hat das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne die Studie im Auftrag von Nutanix erstellt und zu diesem Zweck im August und September 2021 weltweit 1.700 IT-Entscheider befragt. Die vorliegenden Studienergebnisse ergänzen den weltweiten Bericht des „Fourth Annual Enterprise Cloud Index” und konzentrieren sich – auf Basis der Angaben von 250 IT-Fachleuten in Banken und Versicherungsunternehmen weltweit – auf die Trends in der Finanzindustrie zu Plänen und Bereitstellungen von Cloud-Umgebungen. Der Branchenbericht vergleicht die Cloud-Vorhaben, -Prioritäten und -Erfahrungen dieser Unternehmen mit denen anderer Branchen und der weltweiten Antwortbasis insgesamt.
Die Studienergebnisse der vierten Ausgabe des Enterprise Cloud Index sind auf der Website von Nutanix veröffentlicht.