ODU als international führender Anbieter von Steckverbindungssystemen beschäftigt weltweit rund 2.600 Mitarbeiter und berichtet über die Problematik im eigenen Unternehmen. Der Hauptsitz ist in Deutschland, weitere Produktionsstandorte befinden sich in Sibiu/Rumänien, Shanghai/China und Tijuana/Mexiko.
„Engpässe in der Materialversorgung, insbesondere bei hochlegierten Werkzeugstählen, Formaluminium, Hartmetallen, rundgeschliffenen Werkzeugkomponenten, Steuerungen und Elektronik spüren wir deutlich“, so Reinhold Hechfellner, Head of Global Tooling. Die Lieferzeiten verlängern sich um ein Vielfaches, teilweise dauert es dreimal so lang.
Die Auswirkungen der Pandemie sind spürbar, hinzu kommen die fehlenden Frachtkapazitäten und die gestiegene Nachfrage. Aktuell verbessert sich die Situation ein wenig, dennoch besteht für Elektronikbauteile wie Steuerungen für Automatisierungsanlagen bis zu einem Jahr Lieferzeit.
Um auf die veränderte Situation zu reagieren, wurde der Lieferantenpool vergrößert und neue bzw. alternative Materialien hinzugenommen. Das Risiko von Ausfällen soll dadurch minimiert werden. Um auf Lieferverzögerungen flexibler reagieren können, wurden Lagerkapazitäten erhöht. Es wird auf die Vorratshaltung gesetzt. „Wir kaufen ein, wenn die Rohstoffe am Markt verfügbar sind und nicht erst wenn der Kundenauftrag erteilt wurde.“, so Robert Klemisch, Chief Operating Officer.
Abnahmeverträge mit Zulieferern helfen vorausschauender zu planen, zudem sorgt die hohe Flexibilität bei ODU dafür, dass die Kundentermine größtenteils eingehalten werden können. Die weltweiten Produktionsstandorte unterstützen die Problematik abzuschwächen, da die Verfügbarkeit der internationalen Ressourcen und die sinkende Importabhängigkeit genutzt werden kann. Neben dem Produktionsstandort in Deutschland, verfügt ODU über weitere Standorte in Rumänien, China und Mexiko. Die internationale Fertigung verkürzt die Lieferwege und beugt Logistikproblemen vor. Local for local ist die Devise und eine standortübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht eine ausgewogene Arbeitsbelastung.
Eine moderne, technologische Ausstattung ist unverzichtbar, um qualitativ hochwertige und innovative Steckverbindungen zu produzieren. Hochtechnologische Maschinen mit Robotern für personalarme Fertigung sind im Produktionsprozess für ODU unerlässlich. Ein computergestütztes Job-Managementsystem zur maschinenübergreifenden Ansteuerung der Roboter und standardisierte Spannmittel ermöglichen besonders im Werkzeugbau einen effizienten Arbeitsprozess über drei Schichten hinweg. Ein durchgängiges CAD/CAM System und standardisierte Planungs- und Fertigungsprozesse unterstützen dabei. Immer wichtiger wird der Benchmark mit Markbegleitern und die Zusammenarbeit mit Branchenverbänden, um am Puls der Zeit zu bleiben und neue Trends aufzuspüren. Die Herausforderungen werden auch in Zukunft nicht geringer. Schwankende Auslastung und Spitzen in einzelnen Fertigungsbereichen, sowie kurzfristige Aufträge und die Forderung nach immer kürzeren Lieferzeiten werden die nächsten Jahre dominieren. Die steigende Komplexität ist aber mit Sicherheit die größte Herausforderung, der sich ODU stellen muss. Begleitet wird dies zudem von einem Kostendruck, der insbesondere aus den asiatischen Ländern ausgeht. Aber auch Digitalisierung bringt erhöhte Anforderungen an Netzwerksicherheit mit sich. Vernetzung bringt Vorteile, birgt aber auch Gefahren. Ebenfalls wird ein Abwägen von Automatisierung versus Einzelfertigung erfolgen müssen.