Eine kontinuierliche Überwachung von pH-, Restsauerstoff und Leitwert vom Speisewasser-, Kondensat- und Kesselwässern gestattet die veränderten Bedingungen im Ergebnis der Fahrweisen, zu ermitteln und ständig an neue Veränderungen anzupassen. So können Dampf, Wasser und Energie reduziert sowie Service und Wartung vereinfacht werden.
Auf der Website „Optimierung Dampfkessel“ sind Vergleiche zwischen starrer und variabler Fahrweise des Kesselsystems erklärt sowie Maßnahmen zu deren Verbesserung. Mit Eingabe von Betriebsdaten an Speisewasser- und Dampfkessel werden online in übersichtlicher Weise die zu erwartenden Einsparungen ausgegeben. Natürlich sind dies Richtwerte und sollten konkret mit dem Betreiber unter Beachtung realer Bedingungen vor Ort abgestimmt werden.
Denn Dampf- und Heißwasseranlagen gehören im Unternehmen zu den energetisch teuersten Kostenstellen. Lösungen von OFS ohne hohen Investitionsaufwand bieten dem Betreiber die Chance, Kosten für Energie, Brennstoff und Wasser einzusparen. Damit wird der Kesselbetrieb nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch ökologischer und nachhaltiger.
In der Praxis werden die Speisewasserkessel mit ständig offenem Brüdenventil betrieben, um Sauerstofffreiheit zu garantieren. Vorhandenes sauerstofffreies Wasser ermöglicht jedoch das Brüdenventil optimierter zu betreiben, wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind. So werden Dampfverluste nur noch auf das Notwendigste reduziert. Mit einer qualitativen Überwachung des gelösten Sauerstoffgehalts im Speisewasser und einer automatischen Steuerung des Brüdenventils werden unnötige Wasser- und Energieverluste unterbunden.
Weiterhin wird in Verbindung mit der Dosiersteuerung für das Sauerstoffbindemittel eine ineffektive Aufsalzung des Speisewassers (theoretisch bis zu 10 mg/l Überschuss) verhindert. Die Eindickung im Dampfkessel verbessert sich folglich verbunden mit einer geringeren Absalzung. Damit wird Brennstoff, aufbereitetes Prozesswasser und erzeugtes Kohlendioxid auf das notwendigste Minimum reduziert.
Ein pH-Wert von neun bis zehn im Speisewasser ist durchaus machbar und gesetzlich zulässig. Jedoch nimmt der Verbrauch an Chemikalien bis zum 10fachen zu. Dies zieht einen bis zu 10-fachen Anstieg an Energie- und Wasserverlusten nach sich.
Wenn pH-, Leitwert und Restsauerstoff permanent überwacht und kontrolliert werden, ist eine reduzierte Dosierung an Inhibitoren auf ein notwendiges Minimum durchführbar. Weniger Verluste an Energie und Wasser im Dampfkessel sind die Folge. Zugleich verbessert sich die Effizienz des Dampfkesselbetriebes und der Ausstoß an Kohlendioxid reduziert sich ebenfalls.
Am Beispiel des Druckdienstleisters Prinovis GmbH & Co. KG am Standort Dresden wurde das Ziel gesetzt, Dampf- und Chemikalieneinsatz zu reduzieren. Vor Ort stehen drei Großraumwasserkessel je fünf MW und zwei Gasmotoren je fünf MW und nachgeschaltetem Abhitzekessel. Dann wurde „FWO-Control“ nachträglich am Speisewasserkessel installiert. Dieser überwacht das Speisewasser, dosiert qualitätsorientiert Inhibitoren und steuert sauerstoffabhängig das Brüdenventil am Speisewasserkessel. Das Mess- und Steuerverfahren führte aufgrund angepasster Zugabe an Chemikalien in den Speisewasserkessel zu deren Einsparung um bis zu 50%. Die Dampfverluste der Entgasung vom Speisewasserbehälter konnten auch über 50% gesenkt werden, sodass sich die Investition bereits innerhalb eines Jahres amortisierte.
Folglich können mit der optimierten variablen Fahrweise erhöhte Einsparungen an Ressourcen und Energie nachgewiesen werden, die zur besseren Effizienz der gesamten Dampfkesselanlage geführt haben.