Das Münchner Raumfahrtunternehmen Kayser-Threde ist seit Programmstart dabei und beim Jubiläumsflug verantwortlich für die Nutzlastintegration, also die sachgemäße Integration der Experimentmodule in die Nutzlast an der Raketenspitze und für die Service Systeme. Letztere umfassen das Service Modul (mit den Einheiten für Telemetrie, Telekommando, TV-Bildübertragung, Nutzlastbewegungskontrolle und µg-Messungen) sowie das Bergungssystem. Während des Fluges werden in der Bodenstation Telemetriedaten und Videobilder empfangen und verarbeitet. Die Experimentatoren können während der Freiflugphase per Telecommand auf ihr Experiment einwirken.
Der ballistische Flug dauerte 15 Minuten und brachte die 12 Meter hohe Forschungsrakete bis in 261 km Höhe. Dies ermöglichte 6 Minuten und 20 Sekunden annähernde Schwerelosigkeit an Bord der Rakete. In dieser Zeit wurde per Telescience so viel Forschung wie möglich betrieben und eine Fülle an Daten generiert und gespeichert. Die 2,6 Tonnen schwere Jubiläums-Rakete führte 3 Experimentmodule mit vier deutschen Experimenten mit. Am Ende des Fluges schwebte die Nutzlast am Fallschirm zur Erde herab. Sobald die Raketenspitze geborgen und per Helikopter zurück zur ESRANGE gebracht wurde, haben die Experimentatoren Zugang zu ihren Experimenten und können mit der eigentlichen Auswertung beginnen.
Um Synergieeffekte zu nutzen, soll am 19. April bereits die nächste TEXUS-Mission durchgeführt werden. Beide Missionen wurden von der DLR Raumfahrtagentur beauftragt. Kayser-Threde führt die Arbeiten im Unterauftrag zu EADS Astrium Space Transportation in Bremen und in enger Kooperation mit DLR Mobile Raketen Basis (Moraba) aus.
Hauptnutzlast auf TEXUS-50 ist die Elektromagnetische Levitationsanlage EML zur Erforschung der thermophysikalischen Eigenschaften und des Erstarrungsverhaltens verschiedener Metalllegierungen unter den Bedingungen der reduzierten Schwerkraft. Untersucht wird eine Aluminium-Nickel-Verbindung, die unter anderem bereits in der Luftfahrt verwendet wird. Die beim Experiment mit einer Nickel-Zircon-Legierung gewonnenen hochpräzisen Daten fließen ein in Computersimulationen für moderne industrielle Herstellungsverfahren. Eines der beiden gravitationsbiologischen Experimente untersucht an Hand eines sporentragenden Pilz-Stielchens, wie sich Pilze und auch Pflanzen im Raum orientieren.